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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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trotz einer Zeitspanne von mehreren tausend Jahren nie vollständig an den aufrechten Gang angepasst, und wenn ich mich nicht irre, ist eben dieser Schwachpunkt eure Volkskrankheit schlechthin. Warum sollten wir nicht jenen, die wir im Begriff sind bei uns aufzunehmen, diese körperlichen Gebrechen nehmen? Schließlich haben wir dank der Rasse der Jaina nun die Macht und die Fähigkeit, Selektionen über eine weite Distanz vorzunehmen«, erklärte Enki.
    Tyler und Jonathan sahen sich gleichermaßen skeptisch an.
    »Und wie soll diese Selektion vonstattengehen? Und überhaupt, was ist das? Selektion?!«, wollte der Major wissen.
    »Ich denke, dies zu erläutern ist meine Aufgabe«, sprach Vira zu den kleinen Menschen. »Die Selektion selbst ist ein äußerst komplexer Prozess, der das höchste Maß an Konzentration erfordert. Hierbei werden meine Artgenossen und ich die Essenz jedes einzelnen Menschen erfassen und sein Innerstes selbst ergründen. Dann wird entschieden, ob derjenige für die Selektion in Frage kommt oder nicht. Wir markieren diese Personen, ohne dass sie etwas davon mitbekommen, und auf diese Weise haben die von den Dingir entwickelten Geräte die Möglichkeit, das Bewusstsein vom Körper zu trennen. Zurück bleibt eine seelen- und leblose fleischliche Hülle.«
    Jonathan wirkte erschüttert.
    »Soll das heißen, dass die Personen einfach umfallen und niemand es sich erklären kann, warum und weshalb dies geschehen ist? Was, wenn Eltern mitbekommen, wie ihr Kind stirbt? Würde ihnen das nicht das Herz brechen? Oder wenn ein Kind plötzlich ganz alleine ist, weil seine Mutter und sein Vater einen solchen mysteriösen Tod fanden? Ganz zu schweigen von Menschen, die andere Menschen transportieren, als Lokführer, Busfahrer oder gar als Pilot, würde man dann die Passagiere nicht stark gefährden, ihr Leben aufs Spiel setzen?«
    »Du hast recht, Jonathan«, erwiderte Virahatamhirka gelassen. »Auf den ersten Blick wirkt dies äußerst grausam, doch nie würden wir Kinder ihrer Eltern berauben. Die Kinder sind es, die wir meist als Erstes zu uns nehmen. Nahezu ausnahmslos alle, es sei denn, sie besäßen einen wirklich bösen Geist. Und wenn ihre Eltern nicht selektiert werden – dann müsste man sich fragen, warum sie nicht auserwählt waren. Für die Kleinen ist es sicherlich leichter, sich an neue und fürsorgliche Bezugspersonen zu gewöhnen, als weiter bei denen zu verweilen, die ihnen physische oder psychische Gewalt zufügen. Zudem ist es nicht gesagt, dass sie nach dem Reinkarnationsprozess auch noch Kinder sind. Es wird anhand der Reife des Geistes ermessen, ob man eine ausgewachsene Hülle erhält oder nicht. Was die Führer von Flugzeugen, Bussen, Bahnen und anderen Beförderungsmitteln angeht, sieht es jedoch ein wenig anders aus. Hier ist deine Sorge zum Teil berechtigt. Wir arbeiten streng lokal, das heißt, wenn wir einem Flugzeug den Piloten nehmen, erfassen wir gleichzeitig auch die selektionsberechtigten Menschen, die sich als Passagiere darin befinden. Die restlichen Fluggäste haben dann entweder noch den Kopiloten, oder sie finden den Tod. Dies mag sich jetzt vielleicht schrecklich und grausam anhören, doch gemessen an dem, was nach dem Abschluss der Selektion auf sie zukommen würde, gleicht dies einem seligen Entschlummern. Dass auf der Erde in dieser Phase extrem chaotische Bedingungen herrschen werden, steht vollkommen außer Frage, doch im Moment lässt sich noch gar nicht ermessen, wie viele Teil der Errettung sein werden. Der Irrglaube, der die Essenzen vieler Menschen knebelte, betäubte, verstümmelte, ja sogar dahinraffte, ist zu weit verbreitet, als dass ich mir jetzt ein Bild darüber machen könnte.«
    Tyler kamen sofort sein Sohn und seine Mutter Abigail in den Sinn. 
    Jamie war alles andere als böse, dafür kam er zu sehr nach seiner Mutter. Doch wer konnte dem Major garantieren, dass der Junge nicht noch einen wichtigen Menschen verlieren würde? Seine Granny war dem kleinen Engel äußerst wichtig, vielleicht sogar mehr als sein Vater. Und Tylers Mutter war, seit er denken konnte, eine überaus gottesfürchtige Frau. Früher war sie jeden Sonntag zur Messe gegangen und hatte ihm in den wöchentlichen Telefonaten über die wundervollen Predigten berichtet. Seit jedoch Amy das Opfer dieses geisteskranken Rasers geworden war, sprach sie kaum noch von der Kirche oder ihrem Glauben. Ob sie noch regelmäßig Gottesdienste besuchte, konnte er nicht sagen.
    Virahatamhirka

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