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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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großen Radiergummi zwischen die Zähne und klebte ihm anschließend mit reichlich Klebestreifen den Mund zu.
    »Wahrscheinlich müssen Sie den Bart abrasieren, um das wieder loszuwerden«, meinte er, »aber versuchen Sie sich damit zu trösten, daß es immer noch besser ist, als die Kehle durchgeschnitten zu bekommen.«
    Blondel stieß den gefesselten Kollaborateur in eine Ecke und trat leise wieder auf den Gang hinaus. Niemand war zu sehen. Er folgte dem Gang, kam am Eßzimmer vorbei, bog rechts um eine Ecke und befand sich plötzlich in der Küche. Ein fetter Mann mit Apfelbäckchen und Kochmütze lächelte ihn freundlich an und fuhr fort, Teig zu kneten. Blondel ging rückwärts wieder hinaus, schlich sich durch die Diele und gelangte schließlich in einen eleganten Salon mit mehreren gardinenbespannten Glastüren, die auf eine Terrasse führten und sich geräuschlos öffnen ließen. Zwei große, rote Coleus-Pflanzen in Holzkübeln boten genügend Schatten und Deckung.
    Draußen auf dem Rasen schlenderten Monitoren umher und genossen die Abendluft. Jenseits war die hohe, dunkle Barriere der Hecke zu erkennen.
    Blondel wartete einen günstigen Augenblick ab, und als die Küste einigermaßen klar war, holte er tief Luft, trat zwischen den Topfpflanzen hervor und ging forschen Schrittes über den Rasen. Er hatte etwa die halbe Distanz zur Hecke zurückgelegt, bevor jemand ihn anrief. Blondel senkte den Kopf und raste los. Er lief im Zickzack, um eventuelle Verfolger zu verwirren und schaffte es bis zu den Büschen in einer Zeit, die ihm unter günstigeren Umständen eine Goldmedaille eingebracht hätte. Er schlug sich durch zähes, dorniges Gestrüpp, das wie feiner Stacheldraht seine Kleider aufriß und die Haut zerkratzte. Zweimal fiel er hin, kam aber wieder auf die Füße und kämpfte sich weiter voran. Endlich brach er ins Freie durch – und befand sich wieder auf dem Rasen, ein paar Meter von der Stelle entfernt, an der er sich in die Hecke gestürzt hatte. Etwa fünfzig kräftige junge Athleten in goldgelben Anzügen näherten sich von drei Seiten. Er machte einen Schritt rückwärts und riß sich an einem Dorn die Hüfttasche auf. Er versuchte, mit einem Sprung nach rechts zu entkommen. Ein Monitor kam auf ihn zu, mit freundlichem Lächeln und erhobener Hand. Blondel duckte sich unter seinem Arm durch und rannte auf das Haus zu.
    In diesem Augenblick brach mit drohendem Grummeln etwas Großes, Dunkles durch die Hecke und schnitt ihm den Weg ab. Blondel wich zurück. Er sah Licht glitzern auf dem bewaffneten Bug der mit Gummi verkleideten Raupen des Panzers. Ein dumpfer Knall ertönte, und ein weißer Nebel schoß aus Öffnungen an der Seite des Panzers. Blondel erhaschte einen Duft wie von frisch geschnittenen Herbstrosen, wandte sich in eine neue Richtung und fühlte, wie er langsam umkippte, einer Wachsfigur gleich, die zu lange in der Sonne gestanden hat. Er sah, wie die schwere Maschine vorwärtskroch und neben ihm hielt. Eine Luke ging auf, eine dunkle Gestalt sprang heraus und beugte sich über ihn. Blondel, auf allen vieren, versuchte, Kraft für einen Aufwärtshaken zu sammeln, fiel jedoch statt dessen auf das Gesicht. Hände griffen unter seine Arme und zogen ihn hoch. Seine Augen konzentrierten sich auf ein Paar Stiefel, die mit aufwärts gerichteten Sohlen auf dem Rasen lagen und zu zwei gelbgekleideten Beinen gehörten. Hinter jenem ersten lag ein zweiter Monitor und in einigem Abstand noch zwei weitere …
    Dann zogen ihn die Hände zurück, hoben ihn auf und beförderten ihn durch eine enge Öffnung in dämmriges Licht. Sie ließen ihn auf kaltes Metall gleiten. Ein dumpfes Dröhnen schwoll an, die Luke wurde geschlossen, und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung.
    »Wurde ja langsam Zeit«, sagte jemand. »Wir lungern schon seit sechs Stunden im Gebüsch und warten darauf, daß Sie sich zeigen.«
    Blondel machte eine große Anstrengung und drehte seinen Kopf weit genug, um einen Kopf mit dunklem Lockenhaar und einer Hornbrille ins Blickfeld zu bekommen.
    »He«, sagte er schwach. »Dies ist … ich war … Sie waren …«
    »Nur mit der Ruhe«, sagte Maxwell. »Sie haben doch wohl nicht angenommen, daß wir Sie im Stich lassen, wie?«

 
5
     
    Nach einer Viertelstunde hatte sich der Nebel soweit aus Blondels Kopf verzogen, daß er imstande war, sich aufzusetzen und seine Umgebung wahrzunehmen. Maxwell und ein anderer Mann saßen über einen kleinen Bildschirm gebeugt, der ihre Gesichter

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