Invasion der Monitoren
Er klappte das Büchlein zu. »Nach der Befreiung werden wir uns um einige dieser Mitläufer kümmern.«
»Bei welchem Verein sind Sie eigentlich?« erkundigte sich Blondel.
»Haben Sie je von der Sonder-Aktionsgruppe gehört?« Maxwell machte eine feierliche Miene.
»Nein.«
»Das sind wir«, erklärte Maxwell. »Seit über zwei Jahren ist es unsere Hauptaufgabe gewesen, uns auf den unvermeidbaren Tag der Begegnung mit einer technisch überlegenen Macht vorzubereiten. Dieses Fahrzeug, in dem wir jetzt sitzen, ist nur ein Beispiel für die Art von Ausrüstung, die wir für eine solche Krise in Reserve hatten.«
»SAG – ist das irgendwie eine von der Regierung unterstützte Sache?«
Maxwell spitzte die Lippen und deutete damit vorsichtige Zustimmung an. »Unsere Mittel stammen teilweise aus, ah, privaten Spenden, und der Rest kam zusammen durch Sender-Zuwendungen für das Sommer-Programm der Freizeit-Unternehmungen für pensionierte Regierungsbeamte.«
»Ich glaube, von dem Verein habe ich gehört.« Blondel nickte. »›Ein sonnigeres Alter für alte Staatsbeamtem Ist das nicht ihr Motto?«
»So ähnlich. Jedenfalls genügt es, zu sagen, daß der Gruppe praktisch unbeschränkte Mittel und die höchsten Anstrengungen einiger der hervorragendsten Intelligenzen unseres Landes zur Verfügung standen, um sie darauf vorzubereiten, jeglicher Drohung entgegenzutreten, die der Feind uns entgegenschleudern könnte. Wie Sie sehen, ist dieses Fahrzeug ein besonderes Modell und besser als alles, was unsere Armee besitzt. Unsere gesamte Ausrüstung ist ebenso fortgeschritten.«
»Warum hat die Armee und die Luftwaffe diese Ausrüstung nicht?«
Maxwell sah erstaunt aus. »Mein Gott, Blondel, Sie wissen doch ebenso gut wie ich, daß das Militär von Umstürzlern durchsetzt ist!«
»Oh.«
Maxwell nickte. »SAG weiß, wie man seine Geheimnisse hüten muß. Unser Netz von Untergrund-Installationen wurde im Hinblick auf maximale Sicherheit kombiniert mit einem Optimum an Schlagkraft geplant und gebaut. Natürlich haben wir an einem chronischen Mangel an qualifiziertem Personal gelitten, aber wir hatten stets das Gefühl, daß eine kleine Elite einer unkontrollierbarer Menge Unzuverlässiger vorzuziehen ist.«
Blondel räusperte sich und versuchte, verläßlich auszusehen.
Maxwell blickte ihn an. »Ich habe Sie in Aktion gesehen, Blondel«, sagte er sachlich. »Mir gefällt Ihre Art. Ich erkenne einen hundertprozentigen Amerikaner, wenn ich ihn sehe.«
»Nun, meine Eltern waren Einwanderer«, gestand Blondel. »Aber vielleicht können Sie das übersehen.«
»Oh, Sie mißverstehen uns hoffentlich nicht.« Maxwell lächelte nachsichtig. »Wir in der SAG kümmern uns nicht um die Rasse, Farbe oder Herkunft eines Mannes. Uns interessiert nur seine Loyalität dem Vaterland gegenüber. Und ich glaube, wir sind uns einig, daß jeder, der diese Nation einer fremden Macht überlassen will, unbedingt auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden sollte.«
»Haben Sie eine Ahnung, von woher diese Jungs in Gelb kommen?« fragte Blondel. »Was für Waffen halten sie in Reserve für den Fall, daß ihre Radio-Propaganda nicht den gewünschten Erfolg hat?«
Maxwell nickte. »Wir haben inzwischen ihre Herkunft festgestellt – sie müssen von irgendwo östlich des Urals herkommen. Wir haben eine hochentwickelte Radar-Anlage, die ihre Luftschiffe fast drei Minuten vor ihrer Landung registrierten: Um 3.26 nachmittags, östliche Tageslichtzeit, letzten Mittwoch.«
»Oh.« Blondel kratzte sich am Kinn. »Woher wußten Sie, wo ich war?«
»Ich habe Ihnen einen Sender installiert.« Maxwell lächelte selbstgefällig. »Ich habe Ihnen eine kleine Nadel von der Größe eines menschlichen Haars unter die Haut geschossen.«
Die Geräuschkulisse aus dem Radio verstummte, und fünf Sekunden herrschte Stille. Dann ertönte auf einmal die Stimme des Tersh Jetterax aus dem Lautsprecher: »Mr. Blondel«, sagte er, »ich bin zutiefst enttäuscht, daß Sie uns verlassen haben, bevor Sie den Orientierungskurs beenden konnten. Ich hatte den Eindruck, daß wir hervorragende Fortschritte machten. Schließlich sind es gerade Männer der Tat wie Sie, die wir bei unserer Aufgabe, Ihrem Volk die Neue Morgendämmerung zu bringen, am nötigsten brauchen. Da Sie es jedoch so sehr wünschen, uns zu verlassen, werde ich nicht weiter in Sie dringen. Sollten Sie Ihre Meinung doch noch ändern, wenden Sie sich ganz einfach an einen Ihrer freundlichen
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