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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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das jetzt schon aus? Du hast einen Teil der Wahrheit erraten, aber ich habe Algoric die süßeste Frucht seiner Narrheit weggenommen! Ich floh – und nahm seine Frau mit mir. Sie brachte sein Kind zur Welt und starb. Sein Sieg war hohl und leer. Aber das ist alles lange vorbei.
    Komm in den Transmitter! Eine neue Welt wartet auf dich, eine Welt, deren Glanz und Glorie du dir gar nicht vorstellen kannst!“
    „Ich glaube, er hat dich gerufen, als er die Annäherung der Mone bemerkte. Und er dachte, du wärest jetzt, da sich der Feind schon in gefährlicher Nähe befand, endlich bereit, das Kriegsbeil zu begraben und das zu tun, was deine Pflicht war. Aber du hast an nichts anderes gedacht als an deine eigene Haut.“
    „Lügen, alles Lügen!“ heulte Gonyl. „Und während du dein Phantasienetz spinnst, schwinden unsere Möglichkeiten dahin wie Wein aus einem zerbrochenen Glas.“
    „Ich glaube, er hat im letzten Moment, als er schon wußte, daß er sterben mußte, nach mir gerufen“, fuhr Mallory fort. „Das befreite mich aus dem hypnotischen Bann und brachte mich hierher. Und jetzt willst du mich für deine eigene Flucht mißbrauchen. Das Schicksal von sechs Milliarden Menschen ist dir gleichgültig.“
    „Sechs Milliarden, sagtest du? Jeff Mallory, du weißt nicht … Du hast die Situation noch immer nicht begriffen.“
    „Ich habe genug begriffen, um zu wissen, daß immer noch eine geringe Möglichkeit besteht, dieses Krebsgeschwür aufzuhalten, ehe es zu spät ist. Ich werde diese Möglichkeit nützen!“
    „Aber Jeff Mallory, es gibt keine menschliche Rasse mehr, die du retten könnst. Das mußt du doch wissen! Die erste Tat eines Sporenpolsters der Mone ist die, daß sie, ehe sie einen Laichplatz suchen, mit tödlichem Gas alles Leben auf den Planeten vernichten. Sie sparen nur das kleine Gebiet ihres Laichplatzes aus. Die Menschen deiner Heimatstadt Beatrice sind nur noch eine geistlose Sklavenhorde der Mone. Alle übrigen, Jeff Mallory, sind tot!“
     
    Wie betäubt mußte Mallory lange dagestanden haben. Sein Gehirn versuchte den schauerlichen Gedanken eines grausam ermordeten Planeten zu verarbeiten. Mit Leichen angefüllte Städte, verlassene Farmen, Flugplätze und Fabriken, ziellos treibende Ozeandampfer … Ein so unbeschreibliches Unheil konnte kein menschlicher Geist erfassen.
    „Jetzt siehst du doch selbst, weshalb wir uns retten müssen“, drängte Gonyl. „Komm mit, Jeff Mallory. Ich zeige dir alle Wunder der Galaxis!“
    „Alle sind tot“, flüsterte Mallory. „Alle. Nur in meiner Heimatstadt leben sie noch. Es gibt also eine Möglichkeit. Ein paar tausend Menschen … Sie reichen für einen neuen Anfang.“
    „Sie haben keinen Verstand mehr!“ kreischte Gonyl. „Auch sie sind tot und auf eine häßlichere Art als die Milliarden, die nur einmal husteten und dann nicht mehr waren! Für die paar Lebenden wäre der Tod eine Gnade …“
    „Nicht, solange ich selbst noch am Leben bin“, erwiderte Mallory und taumelte, weil ein massiver Schlag sein Gehirn traf. Es war, als habe eine stählerne Faust nach seinem Geist gegriffen und alle Gedanken aus ihm herausgequetscht, bis nur noch der Befehl durch den Aufruhr tönte. Etwas trieb ihn zurück, immer weiter zurück; sein Griff, mit dem er sich an die Realität klammerte, lockerte sich. Bruchstücke seiner Erinnerungen huschten blitzhaft über und durch sein schwindendes Bewußtsein. Die zugemauerte Tür von Loris Zimmer … Der blaßgrüne Turm, der mitten in der Stadt stand … Sallys zu ihm erhobenes Gesicht … Die fanatischen Augen von Bruder Jack … Das Alte Haus, das dunkel und schweigsam in der Nacht stand … Das alles zuckte an ihm vorüber – und war verschwunden.
    Ein Bild verweilte; es war nebelhaft und unkörperlich. Die Gestalt von Onkel Al; groß und befehlend stand sie im Mondlicht, das durch die Fenster fiel…
    „Du weißt, Jeff, was du zu tun hast“, sagte er mit freundlicher Stimme. „Ich habe es dich gelehrt, und du hast gut gelernt …“
    Mallory fing sich wieder und brach mit einer raschen, entschlossenen Bewegung durch die ihn einhüllende Schale, die in tausend Stücke zerschellte.
    Gonyls verzweifeltes Jammern klang in Mallorys Ohren. Er sah, wie die alten, dürren Gliedmaßen zuckten, so daß der welke, vertrocknete Körper über den Rand der Bahre und auf den Boden fiel. Er sah, wie die Klauenhände nach der Schwelle des Zieles griffen, das er so lange gesucht hatte. Und er sah, wie der

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