Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
jungen Frauen in den Bane-Sidhe-Einsatzteams wirkte die billige Nutte schon mit Ende zwanzig so, als wäre ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen.
»Unten Gordy Pace, kein Mittelname und …« Der Mann rechts unten trug ein befriedigendes rotes X über dem Gesicht. »… Reginald Ehrbacher, verschieden. Danke, Cally.«
Diesmal klang der Dank leicht ironisch, und Cally O’Neal trug das mehrere anklagende Blicke ein. Es hatte eine ganze Anzahl Leute gegeben, die sich für den Gefangenen recht kreative Todesarten ausgedacht hatten, und die jetzt enttäuscht waren, dass sie diese nicht hatten praktizieren können.
Callys einzige Reaktion war ein angedeutetes Nicken, so als ob die Tötung des Mannes ein belangloses, administratives Detail gewesen wäre. Und das war es natürlich auch. Geschickt, es so zu spielen. Einfach eine professionelle Angelegenheit.
»Die Swaim-Morde sind die letzten, die wir haben. Bis jetzt«, seufzte Charis. Sie würden sich wirklich beeilen und Billy-Bob erledigen müssen, das war der kollektive Name, den sie den beiden insgeheim verpasst hatte. Wenn sie starben, sollte das zumindest eine operative Pause in den Angehörigenmorden herbeiführen.
»Horton Huey Scout«, sagte sie, und das Bild wechselte zum nächsten Täter.
»Ich will auch einen kaltmachen«, murmelte jemand im Hintergrund.
»Horton Huey Scout«, wiederholte Charis. Der Mann war klein, rothaarig und sommersprossig. »Nein, er ist kein Verwandter«, sagte sie. »Buckley, Szene abspielen, forensische Darstellung. Er ist hundertprozentig schuldig. Nächstes Bild.«
»Bradley Willard Farris.« Ein knochiges, hoch gewachsenes Individuum undefinierbarer ethnischer Herkunft. »Wir haben in unserem Bildmaterial nur seine ungefähre Größe und das Körpergewicht feststellen können, aber er hat zusammen mit Scout das Geld abgeholt, kennt ihn schon seit einer Weile und hat sich gemäß dem Bildmaterial von diversen Kameras ungefähr zu dem richtigen Zeitpunkt in Orlando aufgehalten. Da er aus Topeka stammt, reicht diese erstaunliche Übereinstimmung aus, um guten Gewissens seine Exekution anordnen zu können. Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass hier jemand ein Problem damit hat.
Das wär’s. Wir wissen, wer sie sind, wir wissen, wo sie sind. Sie sind alle vom Sicherheitsrat verurteilt worden und stehen jetzt als Prioritätszielpersonen auf der Exekutionsliste. Wir werden Teams ausschicken, um das Urteil zu vollstrecken. Gibt es Fragen?« Das war rhetorisch gemeint.
»Eine Bemerkung«, sagte Cally.
»Ja, Cally?«, erwiderte Charis.
»Es hat … Diskussionen in Bezug auf diesen Einsatz gegeben«, sagte Cally. »Indem wir die halbe Bane Sidhe, Clan O’Neal und DAG auf seek-and-destroy -Einsätze schicken, entsteht nämlich das Problem, dass die Darhel, wenn sie jetzt noch nicht wissen, wo wir sind, sich das vermutlich zusammenreimen werden. Eine Möglichkeit, das zu vermeiden, bestünde darin, diese Informationen der Polizei zu übergeben, damit die sich darum kümmert.«
Das Gemurmel, das bei dieser Feststellung aufkam, war genau jene Art von Gemurmel, die Captain Bligh auf der Bounty gehört haben mochte, ehe man ihn in ein Ruderboot stieß.
»Aber lassen Sie mich erklären«, fuhr Cally mit eiskalter Stimme fort. »Nein, lassen Sie mich zusammenfassen. Erstens: Die Beweiskette ist unterbrochen. Zweitens: Der Tir wird das alles vertuschen wollen, selbst wenn er es nicht hundertprozentig schafft. Möglicherweise schickt er die Sündenböcke alle weg, aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Drittens: Verdammt, nein .
Wir haben jahrelang in dem Schatten gekämpft«, sagte sie und betrat das Podium, ging dort auf und ab. »In der Bane Sidhe sogar Jahrhunderte lang. Den größten Teil meines eigenen Lebens, und das ist schon eine verdammt lange Zeit. Wir haben Morde hingenommen. Wir haben hingenommen, dass man ganze Teams erledigt hat. Wir haben viel zu viele gute Leute verloren. Aber es gab einen Code, eine Übereinkunft. Keine Darhel, kein Militär und keine Angehörigen .
Weil die keine andere Wahl hatten, als entweder gegen die Guten zu kämpfen oder in die Kälte zu gehen. Die DAG ist in die Kälte gegangen«, sagte Cally. »O’Neal und Nicht-O’Neal haben alles fallen lassen, was ihr Leben lebenswert machte, und sind ohne zu klagen und ohne zu meckern in die Kälte gegangen. Weil sie an das geglaubt haben, wofür wir kämpfen.
Und jetzt greifen diese verdammten Darhel ihre Familien an? Ihre Kinder ?
Wenn ihr
Weitere Kostenlose Bücher