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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Johnnys Cousin war. Bobby war vielmehr darum für ihn tätig, weil er neben seiner Erfahrung bei der Polizeiarbeit ein ganz spezielles, sehr wichtiges Talent besaß. Bobby war das, was man einen gut sozialisierten Soziopathen nennen konnte. Er konnte die von seinem Arbeitgeber aufgestellten Regeln buchstabengetreu einhalten,
wenn er das wollte – weil er sonst mit Sicherheit erwischt werden würde. Was er auch wusste. Jemand ohne sein Talent würde durch alle möglichen Gefühle in Versuchung geführt werden, Gefühle, die von Liebe über Familienbindungen bis hin zu Freundschaft oder Schuld reichten.
    Johnny war fähig, seinen Job zu erfüllen, er machte ihm sogar Spaß, aber die Alpträume, die er ihm eintrug, waren gewaltig. Wahrscheinlich gab es bei Smith-Kline-Reynolds drei Forschungsmitarbeiter, die ausschließlich damit beschäftigt waren, Schlaftabletten für ihn zu besorgen. Der Job peinigte ihn zwar selten, aber wenn er es tat, war er ständig hinund hergerissen, ob er das Geld des Darhel um jeden Preis hätte ablehnen sollen oder ob es ihm einfach zu viel Spaß machte. Der tote Arzt im Raum nebenan quälte ihn nicht, aber trotzdem war er froh, dass Bobby derjenige gewesen war, der ihn umgelegt hatte.
    Johnnys Talent lag im Bereich des Managements, besonders in der Führung nützlicher Personen. Er sorgte dafür, dass Bobby sich nicht langweilte, und stellte sicher, dass es ihm nie an williger, weiblicher Gesellschaft fehlte. Kein Problem, Bobby trieb es mit jeder. Johnny sah sich die Mädchen vorher oder nachher an und kümmerte sich darum, wenn es ein Risiko gab. So war jeder zufrieden. Im Augenblick fluchte Bobby auf den Kaffeeautomaten. Bei der augenblicklichen Wirtschaftslage kam es nicht selten vor, dass man mit einem Wrack aus der Zeit vor dem Krieg zu tun hatte, in technischer Hinsicht eine Antiquität, im Kellergeschoss eines modernen Krankenhauses aber immer noch im Dienst. Der Automat hatte ihn geärgert, da er sein Geld zwar genommen und laute Geräusche von sich gegeben, es aber versäumt hatte, an der richtigen Stelle einen Pappbecher zu deponieren. Johnny war Bobby behilflich, indem er an die Maschine trat, um eines seiner besonderen Talente auszuüben – ein vielleicht großenteils ziemlich wertloses, aber immerhin ein Talent. Er konnte genau hören, wo das Problem lag, und irgendwie ahnen, worin es höchstwahrscheinlich
bestand. Und so versetzte er dem Automaten hilfsbereit einen kräftigen Fausthieb an exakt der richtigen Stelle, worauf dieser einen Becher rausrückte und ihn mit zweifellos ziemlich scheußlichem Kaffee füllte.
    »Danke«, sagte sein Vetter.
    »Kein Problem. Alles klar?« Johnny deutete mit einer Kopfbewegung auf den Leichenraum.
    »Keine Probleme. Wo legen wir den Darhel und den anderen Typen ab?«
    »Wo wir ihn gefunden haben. Oben im Gebäude. Niemand hat dort oben Zutritt, und wenn wir ihn an den richtigen Ort bringen, werden ihn die Indowy, soweit mir bekannt ist, in die Verbrennungsanlage des Gebäudes schaffen. So leicht wie man einen Nippel durch eine Lasche zieht.«
    »Da fällt mir ein, ich brauche den Namen eines neuen Zuhälters. Freddies Mädchen fangen an alt zu werden.« Der Tonfall seines Cousins war völlig ausdruckslos. Der kurze Adrenalinstoß hatte sich offenbar bereits wieder gelegt.
    »Geht klar. Tina, schick ihm die nächsten drei auf der Liste.« Er hatte seinen Cousin auf die Umstände hingewiesen, die zum Ableben eines Vorgängers geführt hatten, hatte ihn zwar auch gewarnt, aber das war bei Bobby zum einen Ohr hinein- und zum anderen wieder hinausgegangen.
    Sein Cousin brauchte niemanden, der sich mit ihm unterhielt, zog es wahrscheinlich sogar vor, wenn man ihn nicht von seinem Computerspiel ablenkte. Und deshalb herrschte jetzt Stille im Raum. Er selbst war mit der Überlegung beschäftigt, wie er dem Tir seine Erkenntnisse präsentieren würde.
    Er hatte reichlich Zeit, weil es ein paar Stunden dauern würde, sauber zu machen. Dem Himmel sei dank für die Bundesbeamten, die das ganze Areal abgesperrt hatten. Der hingeschiedene Gerichtsmediziner würde auf Dauer »mit einer wichtigen Mordermittlung beschäftigt« sein. Die Agenten, die das selbst glaubten, würden irgendwelche Anfragen, zu denen es später käme, mit Zeugenschutz erklären. In gewisser
Weise traf das sogar zu. Seine Asche musste gemeinsam mit derjenigen Pardals – und dem, was es sonst noch an diesem Tag und in dem Gebäude an Abfall gab – irgendwo enden. Und ermordet zu

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