Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
Inspektor wollte schon antworten, wie er das gewöhnlich tat: Mein Name ist ohne Belang. Dann sah er die Augen des XO, die fast ebenso tödlich wie die des Hologramms blickten, und entschied sich, offen zu sein.
»Ich bin Inspektor Belisario Serasin und somit derjenige, der Ihren Captain verhaftet hat.«
Ohne weitere Frage wandte sich der XO zu dem wachhabenden Ensign und befahl: »Lassen Sie einen Trupp Marines kommen. Bewaffnete Marines.«
»Ich bin nicht hier, um jemanden zu verhaften«, sagte der Inspektor schnell. »In der Tat könnte ich vielleicht mit Ihrer Hilfe sogar Ihren Kommandeur befreien.«
In der Kommandozentrale waren unter anderem der Inspektor und Julio Diaz versammelt, diesmal mit dem XO der Salem und zwei bewaffneten Marines in Tarnuniformen.
Der Inspektor erklärte: »Ich bin persönlich gekommen, anstatt nur anzurufen, weil ich Grund zu der Annahme habe, dass sämtliche Telefongespräche abgehört werden.«
»Ganz sicherlich werden sie das«, bestätigte Daisy. »Sally und ich tun das selbstverständlich ständig.«
»Nicht nur von Ihnen«, beharrte der Inspektor. »Jemand anderer.«
»Daisy, Liebes, wie viele AIDs gibt es in Panama?«, erkundigte sich Dwyer.
»Zunächst einmal mich und Sally, Father. Dann vierhundertdreiundzwanzig in den verbliebenen gepanzerten Kampfanzügen des 1 st Bataillon der 508 th Infantry. Und schließlich noch drei im Besitz des Darhel Rinn Fain, des Botschafters der Vereinigten Staaten und eines, das dem Präsidenten zugeteilt ist.«
»Bist du sicher?«, fragte der XO.
»Absolut sicher, Sir«, antwortete Sally. »AIDs wissen das immer. Es gibt natürlich ein paar tausend Künstliche Intelligenzen in den Händen der Posleen, aber die sind anders und bei weitem nicht so leistungsfähig. Die Posleen-Geräte können wir nicht abhören, nur auf ganz allgemeine Art.«
Der XO hatte das Gefühl, in den Worten des AID einen Anflug von an Arroganz grenzendem Stolz zu hören.
»Wir verfügen nicht über genügend Marines, um das Gefängnis zu stürmen?«, fragte der XO. »Nicht einmal mit denen von der Salem ?«
Der Kommandeur der Marines an Bord der Salem war alles andere als begeistert und auch ein wenig peinlich berührt. »Meine Boys sind gut, Sir. Und die Ihren auch. Wir könnten das Gefängnis angreifen und es mit Leichtigkeit nehmen. Wir könnten nur nicht garantieren, dass die Gefangenen überleben. Und wir vierundvierzig sind nicht genug, um den Wachen solche Angst einzujagen, dass sie kampflos kapitulieren würden.«
»SOUTHCOM verfügt über ein Bataillon Special Forces, nicht wahr?«, überlegte der XO der Des Moines .
»Das ist richtig«, antwortete Daisy. »Aber sie sind weit verstreut. Es würde viel Zeit kosten, sie zusammenzuholen, Zeit, um zu planen, und Zeit, um zu üben. Und die Zeit haben wir vielleicht nicht.«
Der Inspektor ging in dem engen Raum zwischen dem Kartentisch und den Funkgeräten auf und ab. »Es reicht nicht aus, sie zu befreien.«
»Sonst interessiert mich nichts«, widersprach der XO.
»Tatsächlich?«, fragte der Panamaer. »Warum sind Sie und das andere Schiff dann ausgelaufen, um zu kämpfen? Warum haben Sie Verluste erlitten?«
»Nun … um den Kanal zu verteidigen.«
» Genau. Und jetzt fragen Sie sich, weshalb man Ihre beiden Captains verhaftet hat. Fragen sich, warum die Führung des Panamaischen Militärs verhaftet worden ist. Warum man unsere Helden verhaftet hat?«
Ohne eine Antwort abzuwarten, beantwortete sich der Inspektor seine Fragen selbst. »All diese Verhaftungen haben stattgefunden, um sicherzustellen, dass der Kanal in die Hände der Posleen fällt. Die Leute, die das befohlen haben, wollen , dass der Kanal fällt.«
»Aber …«, der XO der Salem klang jetzt echt verwirrt. »Aber das ist doch Ihre eigene Regierung. Sie sagen, die wollen, dass ihr eigenes Land überrannt wird?«
»Ja, das glaube ich«, antwortete der Inspektor. »Warum das so ist und welche Motive dahinterstecken könnten, weiß ich nicht. Das ist so monströs, dass es meine Fantasie übersteigt. Aber es ist die einzige Antwort.«
»Worauf wollen Sie hinaus, Inspektor?«, fragte Dwyer.
»Die existierende Regierung muss weg.«
Auf diesen Satz hin legte sich Stille über die Kommandozentrale. Nicht dass die Vereinigten Staaten oder die Navy der Vereinigten Staaten keine Erfahrung darin gehabt hätte, ausländische Regierungen zu stürzen. Aber das war etwas, was man nicht leichthin tat.
»Ich würde gerne wissen, was
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