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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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rechnete er nicht damit, diesen Krieg zu überleben. Er rechnete nicht einmal damit, die nächsten paar Tage zu überleben. Seine Familie war durchaus mit dem Begriff Putsch, golpe de estado, vertraut. Insbesondere sein Vater hatte sowohl in der Planung wie auch in der Ausführung von so etwas große Erfahrung. Aber seinen Vater konnte er im Augenblick nicht zu Rate ziehen. Genauer gesagt, er war zumindest für den Augenblick eines der Ziele des Putsches.
    Aber wohler würde ich mich ganz sicher fühlen, wenn der Alte dabei etwas zu sagen hätte.
    Der junge Mann knipste seine Taschenlampe mit dem roten Filterglas an und richtete sie auf die an seinen linken Schenkel geschnallte Landkarte. Sie war auf einem Klemmbrett befestigt und zeigte die Republik Panama. Seine geplante Route war auf ihr markiert, und sie war so gefaltet, dass der Pilot mit ein paar wenigen Handgriffen andere Teile der Karte zu Rate ziehen konnte.
    Das Segelflugzeug hatte kein Messgerät für die Geschwindigkeit, und das GPS funktionierte auch nicht mehr; die Posleen hatten die dafür benötigten Satelliten schon lange aus dem Weltraum geblasen. Diaz’ Navigationshilfen beschränkten sich auf einen auf dem Instrumentenbrett befestigten Kompass, über den er das Radio geklebt hatte, die Landkarte auf seinem Oberschenkel und eine recht nutzlose Uhr.
    Der Lieutenant blickte mit einem Seufzer aus dem Cockpit, sah zuerst nach rechts, dann nach links. Ah … das sollte … mhm … Capira sein. Es musste Capira sein. Diaz zog den Knüppel nach links, bis der Kompass ihm anzeigte, dass er auf Südkurs war. Die Straße, der er folgte, fiel schnell zurück,
sie führte zum Meer. Diaz, der nur langsam sank, stellte fest, dass er noch acht- oder neunhundert Meter hoch war.
    Eine ruckhafte Kopfbewegung sorgte dafür, dass seine Nachtsichtbrille über seine Augen glitt, dann drückte er die Nase des Segelflugzeugs leicht nach unten. In dem grünlichen Bild der IR-Brille konnte man in der Ferne das schwache Leuchten der Ortschaft Chame erkennen. Befriedigt darüber, dass er auf korrektem Kurs war, drückte er die Nase wieder leicht nach oben. Diese Route war recht tückisch, er würde alle mögliche Höhe brauchen, um nicht gegen einen Hügel oder eine Klippe zu stoßen.
    Wie seltsam das ist, dachte Diaz. Vor einem Jahr hätte mich der Gedanke, an irgendeinem einsamen Ort sterben zu müssen, zittern lassen. Aber jetzt zittere ich nicht. Liegt das daran, weil ich mich daran gewöhnt habe? Weil ich erwachsen geworden bin? Der Junge musste lachen. Oder ist es, weil ich einfach nur dumm geworden bin?

Panama City, Panama
    »Ich bin nicht blöd, AID«, knurrte der Rinn Fain hinter dem riesigen Menschenschreibtisch, der ihm inzwischen ganz gut gefiel und dessen Symbolik ihn erfreute.
    Die Künstliche Intelligenz antwortete ungerührt: »Das ist keine Frage von Blödheit, Lord Fain. Ich selbst habe erst vor kurzem die disparaten Teile zusammengefügt.
    Erstens: Inspektor Serasin, eine Schlüsselperson bei den Verhaftungen, mit denen wir die Verteidigung dieser Region sabotieren wollten, ist verschwunden. Zweitens: ebenso seine Frau und seine Kinder. Drittens: An den Zugängen beider Kriegsschiffe aus den Vereinigten Staaten hat man bewaffnete Posten aufgestellt. Viertens: Die AIDs an Bord jener Schiffe haben jegliche Verbindung abgebrochen, was übrigens nicht möglich sein sollte. Fünftens: Einer der lokalen Schamanen ist an dem Ort aufgetaucht, wo unsere wichtigen
Gefangenen festgehalten werden. Sechstens: Mit Ausnahme seiner Kleidung passt auf diesen Schamanen die Beschreibung eines Offiziers an Bord der beiden Kriegsschiffe. Siebtens: Die örtliche Bevölkerung ist, soweit sie von den Verhaftungen erfahren hat, damit in hohem Maße unzufrieden, insbesondere mit der Verhaftung der Frau …«
    »Du weißt doch, dass ich eigentlich gar keine Wahl hatte.« Der Rinn Fain wackelte mit den Fingern und ahmte damit eine Geste nach, die er sich von den Menschen abgeschaut hatte und die Geringschätzigkeit andeuten sollte. »Die Menschen sind zwar im Allgemeinen recht fügsam – das gilt in besonders hohem Maße für jene von dem Kontinent, den sie Europa nennen -, stellen aber manchmal für ihre Unterstützung Bedingungen. In diesem Fall war die oberste Anklägerin von deren Internationalem Gerichtshof zwar bereit, Anklage zu erheben, wollte sich aber damit einen Namen machen, indem sie jemanden unter Anklage stellte, der die Gesetze bezüglich jugendlicher Soldaten

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