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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ganzen Universum eine noch widerlichere Gesangsform als die, die von den Posleen praktiziert wurde. Vielleicht. Aber immerhin hatten die Schlangen, die das Gelände bevölkerten, alle Eile, vor dem Gebrüll der beiden zu entkommen. Insekten schauderten und huschten davon, so schnell ihre Beine und Flügel sie trugen. Fische tauchten in die tiefsten Tiefen, die sie finden konnten, und ein paar versuchten, sich im Schlamm einzugraben. Irgendwo in der Ferne heulten zwei Wölfe in ihrer Höhle, stellten aber dann ebenfalls ihren Gesang ein.
    Und wovon handelte der Gesang? Es war eine Geschichte. Anscheinend hatte es irgendwann in den vergessenen Jahrtausenden, die hinter den Posleen lagen, einen Gottkönig gegeben, dessen Name verschwunden war, und dessen Lied heute nur noch unter dem Titel »Die Geschichte des Gottkönigs, der in Richtung auf den General der Feinde gefurzt hat« bekannt war.
    Bei richtiger Übersetzung hätte das Lied den Iren gefallen, da es (ebenso wie sie) voll Trotz und Wut war und vom glorreichen, gewaltsamen Tod zur Unzeit handelte. Den Russen hätte es vielleicht noch besser gefallen. Den Deutschen? Kaum.

    Dem Kessentai und dem Kenstain jedenfalls gefiel das schaurige Lied, auch ohne dass die Iren, die Russen oder die Deutschen sie begleiteten. Taumelnd und schwankend und immer wieder ein paar Worte hinausbrüllend oder abwechselnd einen großen Schluck aus Ziramoths Flasche nehmend, arbeiteten sie sich durch sämtliche einhundertsiebenundvierzig Strophen.
    Die Strophen waren lang, und obwohl es spät am Abend und die Flasche beinahe leer war, waren sie erst bei Strophe zweiundfünfzig angelangt:
    »Erhebt euch, Volk der Schiffe
Vom Clan Singarethin
Greift eure blitzenden Bomasäbel …«
    »Bist du sicher, dass das nicht ›schimmernden Bomasäbel‹ heißt, Zira?«
    »Mhm … vielleicht?«
    »Greift eure schimmernden Bomasäbel
Und schlagt zu, so gut ihr könnt
Der Donner wird den Feind …«

25
    »Ich denke, ich kann sagen, und das mit Stolz, dass wir Gesetzgebungen haben, die einen höheren Preis einbringen als irgendeine andere in der Welt.«
    Mark Twain

USS Des Moines
    Auf und ab zu gehen half Daisy nicht. Sie war überall im Schiff und überall um es herum. Das Vergnügen oder die Zerstreuung, die die Menschen dabei fanden, wenn sie murmelnd und besorgt ihren Standort änderten, waren nichts für sie. Sie war einfach physikalisch dazu nicht in der Lage und hatte keine Möglichkeit gefunden, dieses Gefühl elektronisch zu duplizieren. Versucht hatte sie es.
    Vielleicht werde ich besser verstehen, was es bedeutet, »auf Deck auf und ab zu gehen«, wenn mein neuer Körper fertiggestellt ist. Wenn er je fertiggestellt wird. Wenn ich meinen Captain wiederhabe, um ihn mit ihm zu teilen. Wenn, wenn, wenn …
    Daisy Mae, das AID, konnte genau genommen nicht auf und ab gehen. Daisy Mae, das Schiff, konnte immerhin auf und ab patrouillieren, im Süden und Südosten von Panama City. Das würde reichen müssen. Und außer dem endlosen Auf- und Abpatrouillieren war da noch etwas, mit dem sie sich beschäftigen konnte. Irgendwo gab es ein Kundschafterschiff der Himmit auf Erdkurs, besser getarnt als alles, was Menschen, Darhel oder Indowy bisher erdacht hatten. Dabei
verfügte sie nicht einmal über einen geschätzten Ankunftstermin, mit dem sie sich hätte befassen können. Es konnte also jederzeit sein. Möglicherweise auch gar nicht ; zumindest bestand die Möglichkeit, dass man die Gefangenen auf irgendeinem anderen Weg nach draußen beförderte.
    Die Schnelligkeit, mit der Daisy denken konnte, ebenso wie es in ihrer langen Wahnsinn erzeugenden Gefangenschaft der Fall gewesen war, steigerte ihr Problem nur. Was für einen Menschen eine lange, langweilige Patrouillenfahrt gewesen wäre, war für sie etwa vierhundert Mal länger und entsprechend langweiliger. Sie füllte die Zeit und tötete die Langeweile, indem sie einen militärischen oder nautischen Folianten nach dem anderen »las«, ihren Inhalt assimilierte und so etwa hundert pro Stunde hinter sich zurückließ.
    Diese verdammten Himmit. Für das bloße Auge waren sie unsichtbar. Und ebenso unsichtbar für Kameras, die auf Licht irgendeiner Art angewiesen waren. Für Radar, Sonar und Lidar unsichtbar, und zu allem Überfluss erzeugten die Mistkerle nicht einmal die Art von Energieverschiebung, die es den Posleen erlaubt, menschliche Luftfahrzeuge im angetriebenen Flug zu sehen.
    Daisys Avatar stand in der Nähe eines kleinen

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