Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
Einzelheiten.«
»Ich brauche Einzelheiten«, beharrte Page.
»Sir, die geben sich alle Mühe.«
Pages Blick verfinsterte sich. Die Nachricht kam nicht gerade unerwartet. Aber der Zeitpunkt passte ihm überhaupt nicht. Diese verdammten rücksichtslosen Posleen.
»Zeigen Sie her«, forderte er.
»Wir haben zwei Ströme, Boss. Der eine bewegt sich nach Norden, der andere nach Westen«, antwortete Colonel Rioa. »Hier vereinigen sie sich«, und dabei deutete er mit dem Zeigestab auf die Karte, südwestlich von der Stelle, wo das Darién begann, »ehe sie in nordwestlicher Richtung ins Darién ziehen.«
»Und was haben wir, um sie aufzuhalten?«
»Es gibt Special Forces Teams, etwa in Kompaniestärke, die im Dschungel verteilt sind. Die haben das letzte Jahr über Indios – Chocoes und Cuna-Indios – bewaffnet und ausgebildet.«
Page nickte abwesend. Das mit den Special Forces und den Indios war ihm bekannt gewesen. »Die können den Dschungel nicht gegen die Posleen halten«, meinte er dann.
»Nein, Sir, keine Chance«, pflichtete Rioa ihm bei. »Und wir haben nicht viel, womit wir ihnen helfen könnten. Nicht so weit von unseren Stützpunkten am Kanal entfernt.«
»Was haben wir denn?«
»Die 10 th Infantry soll die Pässe in der Cordillera Central halten. Die können wir unmöglich abziehen. Die Panzergrenadiere der 20 th sind für den Gegenangriff vorgesehen. Nur das Fünfte Infanterieregiment hat keinen speziellen Auftrag. Und dann haben wir noch eine weitere Kompanie Special Forces, die wir in den Dschungel schicken und vielleicht auch versorgen können. Panama hat nichts, was es geben könnte, alles ist bereits für die Verteidigung und den Gegenangriff im Westen verplant. Das Gleiche gilt für das, was von der Mobilen Infanterie übrig geblieben ist. Da wäre noch eine Kompanie Pioniere, die Siebenundsechzigste, die könnten wir einsetzen, damit sie den Jungs beim Eingraben helfen.«
»Scheiße«, sagte Page.
»Scheiße«, kam es wie ein Echo von Rioa. »Soll ich Befehle vorbereiten, die Fünfte nach Osten zu schicken und mit ihr, was ich sonst noch zusammenkratzen kann?«
»Ein Regiment für mindestens achtzig Kilometer, Rioa?«, raunzte Page. »Welchen Sinn sollte das denn haben?«
Rioa legte den Kopf etwas zur Seite und gab sich Mühe, sich seine Gereiztheit nicht anmerken zu lassen. »Was wissen Sie über die 5 th Infantry, Sir?«
»Gar nichts, warum?«
»Ihr Motto ist ›I’ll try, Sir‹, das stammt noch aus dem Krieg von 1812, als sie sich bei der Schlacht von Lundy’s Lane ein paar Kanonen der Tommies griffen. Sie sagen ›I’ll try‹, und sie versuchen es wirklich … und sind bist jetzt noch nie gescheitert. Im ganzen Marine Corps gibt es einen Mann, der zweimal die Medal of Honor verliehen bekommen hat. Im 5 th Infantry Regiment allein gibt es zwei davon, und weitere zweiundvierzig Männer, die einmal die Medal bekommen haben. Ich kenne kein Regiment auf der ganzen Welt, das so viel geleistet hat. Und, Sir …?«
»Ja?«
»Es wissen nur wenige, aber es stimmt: Der Diktator von Panama, Bill Boyd, hat eine Weile beim 5 th gedient.«
»Ach was, scheiß drauf, Colonel. Schicken Sie Ihr 5 th ... und sogar Ihre gottverdammten Pioniere. Vielleicht können die uns ein wenig Zeit verschaffen, wenn schon sonst nichts.«
»Sie werden es versuchen, Sir. Und sie werden nicht scheitern … obwohl sie jede verfügbare Minute brauchen werden, um sich einzugraben.«
»Irgendwelche Neuigkeiten darüber, was draußen im Westen passiert, Rioa?«
»Ich habe heute Morgen mit dem panamaischen G-2 gesprochen, Sir, einem General Diaz. Die schicken heute Nacht einen Segelflieger aus und auch jede weitere Nacht, bis sich die Posleen dort im Westen in Bewegung setzen – raffiniert, nicht wahr, auf die Idee zu kommen, dass ein primitives Segelflugzeug durchkommen könnte, wo ein Hightech Jet abgeschossen wird? -, und der G-2 versichert mir, dass wir sofort informiert werden, sobald der Segelflieger zurück ist.«
Veraguas/Provinz Chiriqui, Republik Panama
In Gedanken konnte er immer noch Palomas Duft wahrnehmen, sie in seinen Träumen spüren.
Sie hat es schwer genommen, die Arme, dachte Diaz. Der Tod ihres Vaters war ein schrecklicher Schlag für sie, dabei hatte sie vielleicht gehofft, wenn sie die Erste wäre, die Suarez warnt, könnte sie einen Deal machen, damit das Leben ihres Vaters verschont wird. Sie redet nicht darüber; denkt, so weit ich das erkennen kann, nicht einmal darüber nach.
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