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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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herein. Zu spät sprang David, als Lieberman ohne große Umstände ins Freie geschoben wurde. David stieß einen wilden Schrei aus. Er hieb einem der graugesichtigen Männer mit voller Wucht ins Gesicht – und dann packten ihn Hände wie Stahlklammern und rissen ihn zurück. Der Helikopter hob sich wieder und glitt in die Nacht.
    Gut, dachte David. Ich werde auf meine Chance warten. Und wenn sie kommt – Aber der Gedanke wollte sich nicht zu Ende führen lassen. Denn was konnte ein einzelner Mann, erschöpft und verwundet, gegen diese Macht ausrichten?
     
    *
     
    David lag schlaff im Sitz und verfiel immer wieder für kurze Zeit in Bewußtlosigkeit. Er nahm nur vage die Unterhaltung des Mörderquartetts auf. Stunden vergingen. Er erwachte wieder, als er merkte, daß sich die Bewegung des Helikopters geändert hatte. Die Maschine kreiste, stieg steil an, schwankte in einem plötzlichen Aufwind und senkte sich abrupt.
    Dunkle Wände umgaben den Helikopter – gezackte Felswände, an die sich hohe Fichten schmiegten. Das Flugzeug landete, und bitterkalte Luft wehte herein, als die Tür geöffnet wurde. Grobe Hände schoben ihn ins Freie und bugsierten ihn ungeduldig über den unebenen, hier und da schneebedeckten Boden auf die Lichter einer kleinen Hütte zu, die am Rand eines gähnenden Abgrunds kauerte.
    Als sie im Innern des Raumes mit seinen groben Holzplanken waren, trat einer der Männer an ein Paneel und drückte dagegen. Es schwang zurück. Dahinter erstreckte sich ein öder, grauer Korridor. Die Luft war heiß, erdrückend, und es roch intensiv nach Schwefel.
    Am Ende des Korridors lag ein kleiner, kahler Raum. An der Decke brannte ein kaltgelbes Licht, das Davids Hände wie die eines Toten aussehen ließ. Die Gesichter der vier schweigenden Männer waren Horrormasken aus farblosem Wachs. Ihre Münder bildeten obszöne Os, als sie in dem fremdartigen Gesurre aufeinander einsprachen.
    Die Einrichtung des Raumes bestand aus einem Tisch und zwei Stühlen. Der größte der vier Männer deutete auf einen Stuhl.
    »Setz dich.«
    David gehorchte. Er spürte einen dumpfen Schmerz im Rücken, und das getrocknete Blut spannte an der Wange. Seine Augen brannten, und seine Schläfen hämmerten. Einer der Männer trat vor, stellte die Aktentasche mit den Teilen und der Konstruktionszeichnung auf den Tisch und rückte sich einen Stuhl heran.
    Er saß David genau gegenüber. Die drei anderen Männer lehnten an der Wand und beobachteten ihn mit boshaften, düsteren Augen.
    »Woher hast du von dem Eruptor erfahren?« fragte der Sitzende mit völlig ausdrucksloser Stimme.
    David schüttelte den Kopf. Er bemerkte das Flüstern der Luft an einem Ventilatorgitter, das leise Ächzen des Stuhles, den schwerfälligen, lauten Schlag seines eigenen Pulses.
    Nur sein Puls – kein anderer. Irgendwie wußte er, daß er den Herzschlag der anderen Männer hätte hören müssen. Die Drogen hatten ihn übersensibel gemacht. Aber nur ein schwaches Wispern ging von den Männern im Raum aus – ein leises Summen wie bei einem Teekessel, kurz bevor das Wasser kochte. David spürte einen Stich eisiger Kälte – als hätte er seine Bettdecke zurückgeschlagen und darunter eine zusammengerollte Klapperschlange entdeckt …
    »Du wirst meine Fragen beantworten«, sagte der Mann, der ihm gegenübersaß. »Wenn du dich weigerst oder wenn du lügst, mußt du Schmerzen erleiden.« Seine Hand griff blitzschnell über den Tisch und packte Davids Handgelenk. Er drückte zu. Der Schmerz jagte durch den ganzen Arm bis zur Schulter. David keuchte und fiel beinahe nach vorn.
    »Woher hast du von dem Eruptor erfahren?« wiederholte der Mann.
    »Nicht – erfahren …«, stieß David hervor. Im Griff dieses unmenschlichen Wesens war er hilflos wie ein Kind. Einen Moment lang zuckte Wut in ihm hoch, doch er fing sich wieder. Noch nicht, warnte ihn eine innere Stimme, warte erst einmal ab …
    »War es Professor Lieberman?« drängte die unbarmherzige Stimme.
    »Nein! Ich ging zu ihm – er hatte nichts damit zu tun – bis ich es ihm erzählte … Weshalb habt ihr ihn umgebracht?«
    »Er wäre ohnehin gestorben. Er war wertlos für uns. Weshalb hast du nicht versucht, zu lügen und die Schuld auf ihn abzuwälzen? Er kann sich jetzt nicht mehr verteidigen.«
    »Ich – ich sage die Wahrheit.« Davids Stimme war ein heiseres Krächzen. Seine Kehle schien verbrannt zu sein. Die ganze Müdigkeit der vergangenen Woche ergriff nun Besitz von ihm. Nur die Drogen

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