Irgendwas geht immer (German Edition)
Schule anziehen könnten, um gegen die Uniformvorschriften zu verstoßen. Ich meine, fällt euch nichts Besseres ein, ihr Idioten?
Ich bin sofort auf Facebook gegangen. X -Man hatte mir sechs Nachrichten geschickt. Ich solle unbedingt antworten. Eigentlich wollte ich ihn ja eine Weile schmoren lassen, andererseits musste ich unbedingt herausfinden, wieso er nicht gekommen ist.
Es war soooo süß!
Ich: Und? Wohl nicht aufgetaucht, was?
X -Man: Gott sei Dank! Du redest noch mit mir. Ich dachte schon, du meldest dich nicht mehr.
Ich: Ohne Erklärung keine weitere Kommunikation.
X -Man: Oh Gott, es tut mir so tierisch leid. Ich hatte Riesenzoff mit meiner Mum, die mir das Geld für die Bahn nicht geben wollte. Ich selber hatte kein Taschengeld mehr, weil ich alles für Kinder in Not im Fernsehen gespendet hatte. Ich hab Mum beschimpft, und da hat sie mich im Bad eingeschlossen und den Schlüssel mitgenommen.
Ich: Oh mein Gott! Ich hasse meine Mum auch. Sie ist echt total schlimm. Alles klar mit dir?
X -Man: Ja. Sie hat mich gerade wieder rausgelassen und mir einen Fünfer gegeben, damit ich mir etwas zum Frühstück hole, aber ich spare sie lieber, damit ich dich bald sehen kann.
Ich: Das ist echt supersüß.
X -Man: Wann können wir uns treffen? Ich könnte nächste Woche jeden Abend.
Ich: Aber wie willst du das mit der Kohle machen?
X -Man: Cool. Irgendwo, wo es ruhig ist.
Ich: Im Pub? Ich bin ja jetzt 18.
X -Man: Nein. Viel zu laut. Jessop’s Park? Ich bringe Cider mit.
Ich: Okay. Wann?
X -Man: 9 Uhr?
Ich: Geht klar.
X -Man: Noch mal Entschuldigung, okay?
Ich: Schon okay.
X -Man: Soll ich meinen iPod mitbringen? Dann können wir deinen Song für X Factor noch mal durchgehen.
Ich: Du bist echt supernett.
X -Man: Klaro.
Ich: Super.
X -Man: Kann’s kaum noch erwarten.
Ich: Ich auch nicht.
X -Man: Erzählst du’s deinen Eltern?
Ich: Nein, viel zu stressig.
X -Man: Super. Nur wir beide.
Ich: Bis dann.
X -Man: Bis dann. Und … Dora?
Ich: Ja?
X -Man: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Endlich erwachsen!
Ich: Juhuuu!!
Oh mein Gott! Er hat sein letztes Geld für Kinder in Not gespendet. Ich liebe ihn so sehr!
ZWEIUNDSIEBZIG
OSCAR
Desaster-Doras monströse Behauptung, ich würde den Computer über Gebühr mit Beschlag belegen, entbehrt jeglicher Grundlage. Diese alberne Gans übertreibt es wieder einmal in einer Art und Weise, die außerhalb jeder Toleranzgrenze liegt. Diese Impertinenz! Unfassbar! Wie unerträglich unverschämt von dieser dusseligen Kuh, mich einer derartigen Tat zu bezichtigen! Und mich gewaltsam vom Stuhl vor besagtem Monitor wegzuschubsen, indem sie ihre gewaltigen Euter schwenkte und mich so förmlich herabfegte, war von geradezu unaussprechlicher Brutalität. Und zu welchem Zweck? Um ihre endlosen sinnentleerten Schwätzereien mit ihren vermeintlichen »Freunden« fortzusetzen? Ich habe ab und an ihr nicht enden wollendes Geplapper gelesen und muss sagen, es ist mir unbegreiflich. Ihre Kommunikation ist intellektueller Müll und eine Zeitvergeudung allererster Güte. Nichts auch nur ansatzweise Bezauberndes wird zwischen diesen unseligen Geschöpfen ausgetauscht. Stattdessen nichts als Vulgaritäten und niveauloses Gefasel. Beispielsweise kam mir folgender himmelschreiender Eintrag unter, als ich mich in ihren Account gehackt habe (natürlich kenne ich ihr Passwort. Nur ein törichter Narr käme nicht darauf – SEXYDORA , obwohl dies ein Widerspruch in sich ist, fürchte ich): »Hab den ganzen Morgen Sam einen geblasen.«
Grundgütiger! Natürlich hatte sie das nicht getan, sondern war stattdessen mit unserer lieben Mutter bei Marks & Spencer, um sich einige Exemplare ihrer beachtlich großen Unterhosen zu kaufen. Was für eine unzivilisierte und hässliche Wortansammlung. Und wie um Himmels willen kommt sie auf die Idee, diese gottlose Abscheulichkeit aller Welt mitteilen zu wollen? Hatte ihr Einzellergehirn allen Ernstes den Gedanken hervorgebracht, sie erlange durch eine derartige Schmählichkeit ein Fünkchen Respekt? Von wem? Vielleicht von einem Regiment von Marines, die nach einem Trip in die entlegensten Teile der talibanischen Wüste zurückkehren? Ja, möglicherweise könnten diese Kerle nach Monaten der Einsamkeit und Verzweiflung und ohne weibliche Gesellschaft so etwas wie Interesse an den Tag legen,
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