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Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
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Mutter von Rachel Faulkners – die ist praktisch süchtig nach Facebook. Und sie hat einen eigenen Laptop. Und ein iPhone auch. Mit einem Cover von Twilight . Dafür muss man extra bezahlen. Im Vergleich dazu bin ich doch gar nichts. Du solltest froh sein, dass du eine so sparsame Tochter hast, du dumme Nuss. Lass mich doch einfach in Ruhe!
    Aber immerhin habe ich in den siebenundzwanzig Minuten, die ich im Internet sein durfte, herausgefunden, dass mir mein Cupcake-Angebot immerhin drei tolle neue Freunde eingebracht hat. Einer ist ein Kumpel von Lotties Bruder namens »Cupboard«, der zweite ein Typ von einer Party im letzten Jahr. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern, ob er durchtrainiert ist oder nicht. Jedenfalls nennt er sich »Not Robert Pattinson«. Hm. Der dritte nennt sich » X -Man« und meint, er kennt Peter. Er hat meine Fotos gesehen und findet mich superheiß.
    Oh mein Gott! Drei Jungs. Das ist mehr, als ich gedacht hätte. Drei neue Freunde! Allerdings glaube ich, Cupboard hat sich diesen Nickname nicht ohne Grund ausgesucht. Ich meine, er ist nett und so, aber irgendwie glaube ich, am meisten interessieren ihn die Cupcakes. Ich werde Lottie mal fragen, was für ein Typ er so ist, wenn sie später vorbeikommt, um alles für den Ball am Freitag zu besprechen.
    Oh mein Gott! Ich bin so aufgeregt. Peter will, dass ich heute Abend einen Film namens Carrie mit ihm ansehe. Darin geht es um einen typisch amerikanischen Abschlussball und wie das normalerweise so abläuft. Im Moment ist er ziemlich nett zu mir. Vielleicht kapiert er ja langsam, dass seine große Schwester inzwischen eine erwachsene Frau ist und er mich respektieren sollte oder so was. Ich freue mich schon auf den Film – ich liebe Filme mit rauschenden Ballroben und knackigen Typen.
    Und er auch.

VIERUNDFÜNFZIG
    OSCAR
    Was für ein in höchstem Maße lächerlicher Tag. Ich war ohnedies bereits ziemlich erschöpft von Dora Dumpfbackes Wutausbruch, die nicht einmal den Inhalt eines der herausragendsten Werke der modernen Filmgeschichte kannte, Carrie, von dem höchst charmanten Brian De Palma. Sie fand ihn »grässlich« und »widerwärtig«. Wie kann Dora Dorfkuh nur so ignorant sein?
    Aber vielleicht sollte die Frage auch ganz anders lauten: »Wie um alles in der Welt ist es möglich, dass zwischen uns eine genetische Verwandtschaft besteht?« Ich muss mich dringend mit Mutter und dem Vater beratschlagen und ihnen die heikle, jedoch unvermeidliche Frage über Dussel-Doras wahre Herkunft stellen. Die einzige Erklärung, die ich im Hinblick auf die Limitierung ihrer geistigen Fähigkeiten finde, ist folgende: Das arme Geschöpf ist tatsächlich mit mir verwandt, durch eine tragische genetische Mutation jedoch habe ich alle verfügbaren Gehirnzellen übereignet bekommen, die sie in ihrer Eile, zwei Jahre vor mir aus dem mütterlichen Schoß zu rutschen, vergessen hat. Typisch für sie – nie kann sie ein anständig aufgeräumtes Zimmer hinterlassen. Wie auch immer der Prozess vonstattengegangen sein mag, das Resultat lässt sich nicht leugnen. Sie ist eine dumme Nuss. Meine Schwester, das Vakuumgehirn.
    Trotz des eklatanten Mangels an messbarem Intellekt finde ich dieses arme Geschöpf nach wie vor auf seine Weise reizend, so dass ich eine gewisse Zuneigung für sie nicht leugnen kann. Als sich mir beim Ansehen des Films das wahre Ausmaß ihrer Ignoranz darbot, kam ich nicht umhin, sie eingehend zu beobachten und Zeuge zu werden, wie sich ihr das auf Zelluloid gebannte Grauen allmählich in seiner brutalen Gänze erschloss. Irgendwann verlor sie förmlich die Kontrolle über ihre Kinnlade – ein höchst erheiternder Anblick, den zu ignorieren gänzlich ausgeschlossen war. Mit gerunzelter Stirn verfolgte sie das Geschehen, während ihr Verstand sichtlich darum rang, die Zusammenhänge dieses Meisterwerks der Filmkunst zu begreifen. Ich wurde Zeuge, wie sie der blanke Horror packte und die Angst sie im Würgegriff umklammert hielt. Ohne zu ahnen, dass sie die halbe Nacht vor Angst kein Auge zutun würde, ließ ich mich in epischer Breite über die Abscheulichkeit des Anblicks aus. Doch ihr unablässiges Gejammer und die mehrfachen Besuche meiner bescheidenen Kammer während der Nacht, in deren Verlauf sie mich mit heftigen Kopfnüssen bestrafte, weil ich ihr solche Angst eingejagt hatte, gipfeln in einer tiefen Müdigkeit, die den ganzen Tag nicht mehr von mir weichen will.
    Dabei war es doch gerade dieser Tag, an dem ich

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