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Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Titel: Irgendwo da draußen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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Je mehr Menschen von den Außerirdischen entführt werden und über ihre Erfahrungen berichten, desto größer ist seine Chance, sich als anerkannter Experte zu profilieren. Es dauert garantiert nicht mehr lange, bis die Medien das Thema aufgreifen, Einladungen zu Talkshows, der ganze Rummel. Und wer sitzt dann stets in der ersten Reihe? Friedhelm Angernagel.«
    Das leuchtete mir ein. »Es geht ihm also nur um Kohle?«
    »Natürlich. Anstatt den Entführten zu helfen, verstärkt er ihre Ängste. Er sammelt eine Gemeinde von Jüngern um sich, die willenlos an seinen Lippen hängt. Dabei verfügt er, soviel ich weiß, über keine eigenen Erfahrungen.«
    »Könnte das bei Corinna Lahrmann auch so gewesen sein? Ist sie vielleicht mit einem ganz anderen Problem zu Angernagel gegangen, und er hat ihr die Entführungen nur eingeredet?«
    Claudia zog sich erneut in ihre Muschel zurück. »Ich kannte Corinna zu wenig«, sagte sie kühl. »Ich habe sie ein paar Mal in der Gruppe getroffen, da wirkte sie gehemmt, sie wollte nicht über ihren persönlichen Hintergrund reden. Und in der Uni haben wir das Thema gemieden.«
    »Würdest du mir helfen, gegen Angernagel vorzugehen?«, wagte ich einen Vorstoß. »Ich möchte verhindern, dass er noch mehr Menschen verunsichert und in psychische Probleme stürzt, so, wie er es bei meiner Assistentin versucht hat.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dafür die richtige Zeugin bin.« Claudia zupfte an ihrer Strickjacke. »Ich weiß, worauf du hinauswillst: dass das alles ein großer Bluff ist, dass die Außerirdischen eine Erfindung von Angernagel sind. Aber das stimmt nicht. Meine Entführungen fingen an, lange bevor ich Angernagel kennengelernt habe. Er hat das Thema nur aufgegriffen. Sein Geschick bestand darin, sich den Ruf zu erwerben, die Frauen, denn die meisten Entführungsopfer sind Frauen, als tatsächlich Verfolgte zu akzeptieren. Mag sein, dass sich das bei ihm zu einer fixen Idee entwickelt hat. Oder dass er einfach eine Möglichkeit gesehen hat, damit Kasse zu machen. Ich habe keine Ahnung, wie hoch der Prozentsatz derjenigen ist, die von ihm betrogen wurden. Aber auch wenn es nur zwanzig oder dreißig echte Entführungsfälle gibt, so würde ich doch mein eigenes Schicksal und das meiner Leidensgenossinnen diskreditieren, träte ich jetzt als Kronzeugin gegen Angernagel auf. Was ich erlebt habe, kann mir niemand absprechen.«
    »Ich verstehe«, sagte ich enttäuscht.
    »Nichts verstehst du.« Ihre Augen wurden feucht. »Ich habe ein ganz normales Leben geführt. Ich hatte einen Freund, das Studium hat mir Spaß gemacht. Durch die Außerirdischen ist meine Beziehung kaputtgegangen, sie haben mir sämtliche Lebensfreude geraubt. Ich kann …«, ihre Stimme verebbte zu einem Flüstern, »… nicht mehr mit Männern schlafen.«
    »Darf ich fragen, wieso?«
    Sie wischte sich verstohlen über die Augen. »Du machst dich ja doch nur über mich lustig.«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Es hat mit den sexuellen Experimenten der Außerirdischen zu tun. Seitdem ekle ich mich vor Sexualität.«
    »Bei unserem ersten Telefongespräch erwähntest du so etwas.«
    »Sie benutzen menschliche Frauen als Brutmaschinen. Entweder weil sie keine eigenen Kinder bekommen können, oder weil sie Hybridwesen züchten wollen, halb Mensch, halb Außerirdischer.«
    »Und wie machen sie das?«
    Claudia verdrehte die Augen. »Das große Wesen drückt auf meinen Bauch. Und dann führt er eine Reihe von Instrumenten in die Vagina ein. Das tut weh, mir wird regelmäßig schlecht. Es ist wie beim Frauenarzt, nur dass ich mich nicht dagegen wehren kann. Ich versuche ihn anzubrüllen, dass er das lassen soll, aber er antwortet nur: Es ist alles in Ordnung.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Sie entnehmen ein Ei. Die kleinen Wesen tragen den Behälter aus dem Raum, ich vermute, dass das Ei künstlich befruchtet wird. Anschließend setzen sie es wieder ein. Und ich fühle mich schwanger. Niemand kann sich vorstellen, wie entsetzlich es ist, einen solchen Bastard im Körper zu tragen.«
    »Kannst du es nicht abtreiben?«
    »Nein, es reagiert nicht auf Schwangerschaftstests. Nach etwa vier Wochen entnehmen sie den Fötus. Anscheinend ist das Embryo dann so weit entwickelt, dass sie ihre technischen Geräte für die Brut einsetzen können.« Claudia schüttelte sich. »Aber das Allerschrecklichste, das Scheußlichste überhaupt ist der Brutkastenraum.«
    »Der was?«
    »Ich nenne ihn so, weil er voll ist mit Behältern, in

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