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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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stört es nicht, dass ich mit Elias zusammen bin, trotzdem ist es komisch,
dass ich, seitdem wir zusammen sind, von Emma ignoriert werde und Leni erst
besser kennen lerne.
    „Hallo“, sage ich so, als hätte ich gerade nichts anderes zu tun.
    „Hey Lili...“, flötet Leni. „Schön, dass ich dich erwische. Ich
hoffe, ich störe nicht?“
    Es sind genau diese Fragen, die mir unangenehm sind. „Ähm, nein.
Gar nicht, wir schauen einen Film“, antworte ich betreten. „Was gibt’s?“
    „Wir gehen jetzt auf ne Party und ich wollte fragen, ob ihr
mitkommen wollt?“
    „Es ist schon recht spät. Was ist das für ne Party?“, frage ich
mit geheucheltem Interesse.
    „Um ganz ehrlich zu sein, weiß ich das nicht“, sagt Leni
kleinlaut. „Kaya hat die Adresse. Sie ist schon dort und es ist wohl ne
ziemlich gute Stimmung...“
    „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Emma und Ella dort sein
werden?“
    „Das kann ich dir nicht sagen. Aber soweit ich weiß, ist Emma bei
Clemens.“
    Das muss sich ja toll für Leni anfühlen. „Warte mal, ich frage
Elias...“, sage ich zu Leni und wende mich ihm zu. „Hast du Lust, spontan auf
ne Party zu gehen?“
    „Ist das Leni?“ Ich nicke. „Und wessen Party das ist, weiß man
nicht, richtig?“
    „So ungefähr... Kaya ist schon dort und sagt, es wäre nicht
übel...“, sage ich wenig enthusiastisch. Elias schaut mich an.
    „Sag Leni, wir rufen sie gleich zurück.“
    „Leni, können wir dich in fünf Minuten noch mal anrufen?“
    „Aber klar. Ich bin noch ne Viertelstunde daheim...“
    „Du willst da nicht hingehen...“, sagt Elias in dem Moment, als
ich aufgelegt habe.
    „Keine Ahnung“, antworte ich, und es ist die Wahrheit. „Ich bin
nicht absolut abgeneigt, aber ich habe keine Lust, Emma und Clemens in die Arme
zu laufen...“
    „Da werden doch sicher viele Leute sein…“
    „Ja schon“, sage ich leise, „aber ich weiß nicht, wer diese Leute
sind und auf Emma und ihre Anhänger habe ich Lust...“
    „Also ich hätte schon Lust auf ne Party. Wir können uns doch nicht
dauerhaft verstecken, Kleines. Und wenn Leni uns fragt, finde ich, sollten wir
hingehen. Außerdem kannst du doch Marie fragen, ob sie mitkommt...“ Er hat
Recht. Und das mit Marie ist eine hervorragende Idee. Denn mit Marie fühle ich
mich überall sicherer. Und es wäre auch schön, wenn Leni und Marie sich besser
kennenlernen würden.
    „Machen wir’s so, wenn Marie mitkommt, gehen wir, ansonsten bleibe
zumindest ich zu Hause“, sage ich und schaue ihm in die Augen.
    „Na, dann ruf sie an“, antwortet Elias, und ich weiß, dass diese
Aussage bedeutet, dass er einverstanden ist.
    „Hallo“, höre ich Maries Stimme. Und sie klingt viel besser als
bei unserem letzten Telefonat.
    „Hallo, Liebes... Ich bin’s...“
    „Das ist ja ein lustiger Zufall, eben wollte ich dich anrufen. Ich
wollte gerade deine Nummer wählen.“
    „Ist was passiert?“, frage ich ein wenig erschrocken.
    „Nein, alles in Ordnung“, beruhigt sie mich. „Ich wollte mich bloß
melden...“
    „Du klingst so anders...“
    „Paul ist hier...“
    „Ach so, ich wollte dich nämlich fragen, ob du Lust hast, auf ne
Party zu gehen...“
    „Vom wem?“ fragt Marie nach einer kurzen Pause.
    „Keine Ahnung. Ne Freundin von Elias Schwester Leni weiß, wo das
ist. Lust mitzukommen?“, frage ich und füge hinzu „Das heißt, wenn du nicht
mitkommst, gehe ich nicht, mitkommen war also das falsche Wort... Paul kann
auch kommen...“
    „Ich bin in fünfzehn Minuten bei dir, ja? Finde du schon mal raus,
wo wir hin müssen“, sagt sie und legt auf.
    „Sie ist in fünfzehn Minuten da“, sage ich zu Elias, der sich
daran gemacht hat, ein halb ausgefülltes Kreuzworträtsel zu lösen.
    Er schaut hoch. „Gut. Dann rufe ich jetzt Leni an, biete ihr an
sie abzuholen, weil ich mich noch umziehen muss, und hole euch dann wieder hier
ab, ja?“
    Ich schaue an mir herunter und antworte schließlich, „Wunderbar,
dann kann ich mich noch fertig machen“, und füge hinzu, als er sein Handy aus
der Hosentasche holt, „Ach ja, kannst du rausfinden, wo genau die Party ist?“
    Während Elias Leni anruft, räume ich das Wohnzimmer auf. „...ja
klar, also dann bis gleich...“, höre ich Elias noch sagen, bevor er seinen Kopf
ins Wohnzimmer steckt und sagt „Also Kleines, ich bin in ner halben,
dreiviertel Stunde sowas wieder da, okay?“
     
    Marie
    „Nein, ist schon gut... ich gehe jetzt auf eine

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