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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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der Großen Panjan–«
    »Ich weiß, wo sie ist«, sagte die Ersatz-Thursday mit leiser Stimme. »Was soll’s, wenn sie entdeckt, dass ich mit Ihnen geredet habe, bin ich sowieso tot. Sie ist draußen ... in der wirklichen Welt !«
    Es war ernst. Der Einsatz einer Vertretung und illegales Seiten-Laufen waren eine Sache, aber in die wirkliche Welt überzuwechseln, war etwas ganz anderes. Ich konnte sie rechtmäßig zu Text machen, wenn ich sie sah, und so wie ich mich im Augenblick fühlte, würde ich –
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, weil sowohl Crowden als auch die Zweitbesetzung besorgte Blicke auf die ausgebrannte Ruine des Hauses warfen. Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke, und mein Inneres schien bleischwer zu werden. Ich konnte den Namen kaum aussprechen, überwand mich aber doch.
    »Landen?«
    »Ja«, sagte die Zweitbesetzung leise. »Sie wollte wissen, wie das ist, wenn man ... liebt .«
    Ich spürte die Wut in mir aufsteigen, zog mein ReiseBuch heraus und las, wobei ich auf das Haus zuging. Beim Lesen hellte sich das Abendlicht auf, die Einsatzfahrzeuge verschwanden in der Fiktion und das Haus, das in Der Fall Jane Eyre ausgebrannt war, stand völlig unversehrt da, als ich in die wirkliche Welt zurückkehrte. Nach dem Sprung fühlte sich mein Mund trocken an, und ich merkte, dass ich Kopfschmerzen bekam. Meine Panik ließ mich in Schweiß ausbrechen, und ich schmiss meine Jacke und meine Tasche in den Vorgarten, behielt aber meine Pistole und steckte zusätzlich noch einen Eraserhead in die Gesäßtasche. Geräuschlos stieg ich zur Haustür hinauf und ganz leise steckte ich den Schlüssel ins Schloss.
    Bis auf das Klopfen meines Herzens, das in meinem aufgeregten Zustand geradezu ohrenbetäubend dröhnte, war alles still im Haus. Ich hatte geplant, mich auf die Lauer zu legen und auf sie zu warten, aber ein Blick auf den Tisch in der Diele genügte, um den Plan umzustoßen. Meine Hausschlüssel mit dem auffälligen Grammasiten-Anhänger lagen bereits dort – aber ich hatte meine noch in der Hand . Ich hatte enormen Durst und war stark dehydriert – die ärgerlichste Nebenwirkung meiner Rückkehr ins Außenland. Sehnsüchtig warf ich einen Blick in die Küche, wo ein halbvoller Krug mit Saft auf dem Abtropfbrett stand. Wenn ich nicht bald etwas trank, würde ich ohnmächtig werden. Andererseits befand sich Thursday1–4 irgendwo im Haus, wartete auf Landen, wühlte in unserer Sockenschublade oder etwas in der Art. Leise, leise ging ich den unteren Flur entlang und inspizierte das Wohnzimmer, dann ging ich weiter ins dahinterliegende Esszimmer. Außer einem Album mit Familienfotos aus den Ferien, das geöffnet auf dem Couchtisch lag, bemerkte ich nichts Ungewöhnliches. Ich schlich vom Esszimmer in die Küche und wollte gerade einen Schluck Saft direkt aus dem Krug trinken, als ich ein Geräusch hörte, das mir das Blut gefrieren ließ. Der Krug glitt mir aus der Hand, fiel auf den Küchenfußboden und zerbrach mit einem Riesenlärm, der im ganzen Haus widerhallte.
    In ihrem Korb wachte Pickwick auf und begann wie wild zu plocken, bis sie erkannte, dass ich es war, und weiterschlief. Von oben hörte ich Stimmen und das Geräusch von Füßen, die über den Boden im Schlafzimmer liefen. Ich hielt die Pistole in der ausgestreckten Hand und ging langsam durch die Diele zur Treppe. Das Geräusch, das mich so entsetzt hatte, war von Landen gekommen, aber es war ein Geräusch, das niemand außer mir zu hören bekam – etwas, das für mich bestimmt war und für mich allein.
    Ich umrundete den Treppenpfosten und sah nach oben. In diesem Augenblick trat Thursday1–4 auf den Treppenabsatz. Sie war vollkommen nackt und hielt ihre Waffe in der Hand. Natürlich war sie eine Fiktionärin, aber hier draußen war sie so tödlich wie jede wirkliche Person. Wir starrten uns einen Augenblick an, dann drückte sie ab. Ich fühlte das Geschoss an mir vorbeiheulen und im Türrahmen steckenbleiben. Fast genau zur gleichen Zeit feuerte ich meine Pistole ab. Es gab einen dumpfen Aufprall, und die Luft schwabbelte, als sähe man sie durch eine Milchflasche. Sie sprang ins Schlafzimmer zurück, als die breitgestreute Ladung des Eraserheads auf die Wände und Treppenstufen aufschlug, ohne Schaden anzurichten – die Munition entfaltete ihre Wirkung nur bei Zielen, die aus Text bestanden. Sie wusste bestimmt, dass ich mit meiner Waffe nur einen einzigen Schuss abfeuern konnte, also machte ich auf dem Absatz kehrt und

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