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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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was er sah. Er eilte auf die Männer zu, während die Normannen die Ó Phelans angriffen. Isabel saß hoch zu Ross und richtete Pfeil und Bogen auf den feindlichen Stamm.
    Pfeil auf Pfeil schoss sie auf die Ó Phelans ab und schützte so die Normannen und die Mac Egans, die um ihr Leben kämpften. Am liebsten hätte er sie vom Pferd gezerrt und an einen sicheren Ort gebracht. Sie hatte nicht das Recht, mitten unter ihnen zu kämpfen wie Méabh, die Kriegerkönigin aus den alten Geschichten. Patrick versuchte, zu ihr zu gelangen, doch immer mehr Männer schienen ihm den Weg zu verstellen.
    Dann übertönte ein Schrei, der einem das Blut in den Adern gerinnen ließ, den Lärm des Kampfgetümmels. Patrick sah, wie Sosanna, die Augen voll wilder Angst, auf einen der Männer der Ó Phelans deutete. Sir Anselm fing ihren Blick auf, und mit einem wütenden Hieb seiner Streitaxt enthauptete er den Mann. Einen Augenblick später umarmte Sosanna Anselm und barg das Gesicht an seiner Brust.
    Patrick wollte unbedingt zu Isabel und hieb sich den Weg am Feind vorbei frei. Er nahm nur nebenbei wahr, dass die Ó Phelans sich zurückzogen, dennoch verlor er seine Frau aus den Augen. Isabels Pferd war verschwunden und sie auch.
    Er betete, dass ihr gesunder Menschenverstand für ihre Sicherheit gesorgt hatte.
    Nicht lange, und er und seine Brüder hatten die noch verbliebenen Männer des Ó Phelan-Stammes eingekreist. Bevan brachte zwei junge Männer herbei, kaum älter als sechzehn. „Geiseln“, war alles, was er sagte.
    „Wie heißt du?“, fragte er den älteren Jungen. Die Augen des Jugendlichen funkelten hasserfüllt, und er spuckte auf den Boden.
    Patrick gab Bevan ein Zeichen, und der ergriff den jüngeren Knaben und bog ihm den Arm auf den Rücken.
    „Tu ihm nicht weh!“, protestierte der ältere.
    „Eure Namen“, befahl Patrick.
    Der Junge schien unentschlossen. Schließlich antwortete er doch. „Ich bin Fergus. Er heißt Jarlath.“ Fergus ballte die Fäuste. „Jetzt lass ihn los.“
    „Bindet sie“, befahl Patrick. „Wir könnten sie bei den Verhandlungen brauchen.“ Er betrachtete erneut den jüngeren Knaben Jarlath mit finsterem Blick. „Ich bin sicher, euer Vater will euch gesund zurückhaben.“
    Beide Jungen erblassten, und Patrick wusste, dass er richtig geraten hatte. Das hier waren Donal Ó Phelans Söhne, wertvolle Geiseln, in der Tat. Und bis er Isabel nicht in Sicherheit wusste, würde er sie nicht freilassen.
    „Geh und suche Donal Ó Phelan“, befahl er einem seiner Männer. Er hatte ein ungutes Gefühl. Einem Kampf aus dem Weg zu gehen, sah Donal nicht ähnlich.
    Patrick wartete das Ergebnis der Suche nicht ab, sondern ging in die Große Halle. Sie war leer. Kein Zeichen von seinem Feind.
    Seine Sorge wuchs. Dass beide, seine Frau und der feindliche Anführer, vermisst wurden, konnte kein Zufall sein. Wieder durchsuchte er den Ringwall, doch Isabel war nicht zu finden. Wie eine kalte Hand griff die Angst nach seinem Herzen. Er blieb stehen und fragte einige Stammesmitglieder, ob sie sie gesehen hatten, doch das hatte keiner.
    Sein Stamm war damit beschäftigt, die letzten Feinde durchs Tor nach draußen zu eskortieren. Als alle fort waren, stießen die Iren ein begeistertes Gebrüll aus.
    Patrick beteiligte sich nicht an ihrer Siegesfeier. Er musterte jeden, suchte nach einem Zeichen von Isabel. War sie verletzt? Hatte Donal Ó Phelan sie mitgenommen? In ihm erwachte eine schwarze Wut. Wenn der Anführer Hand an Isabel legte, würde ihn das das Leben kosten.
    Unwillkürlich sah Patrick zu seinen Geiseln hinüber. Sein Bruder hatte die Jungen gefesselt, aber sie waren unverletzt. Wenn Isabel gefangen genommen worden war, konnten die beiden gegen sie ausgetauscht werden.
    Er ging an den Kämpfern vorbei und war überrascht zu sehen, wie einige der Iren die Normannen begrüßten und ihnen auf die Schultern klopften. In diesem Moment verstand er, was Isabel hatte erreichen wollen. Niemand würde sie besiegen können, wenn sie ein Volk waren. Die Kehle wurde ihm eng, und er eilte zu der Stelle, wo er seine Frau zuletzt gesehen hatte. Vielleicht konnte er die Spur der Pferde verfolgen.
    Doch er wurde von Ruarc aufgehalten. Sein Cousin wartete, bis alle Augen auf sie gerichtet waren. Dann kniete er vor Patrick nieder und beugte das Haupt. „Vergebt mir, mein König.“
    Patrick hätte lieber seine Suche fortgesetzt, aber er verstand, was es Ruarc kostete, sich so zu demütigen. Er nahm seinen Cousin

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