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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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nicht.“
    „Ein Krieg könnte ausbrechen“, schlug sie vor. Panik stieg in ihr auf. „Ihr könntet gebraucht werden.“
    Sie wünschte ihn weit weg. Auch wenn er behauptete, er wolle ihr keinesfalls die Unschuld nehmen, so war etwas an diesem Mann, das ihr den gesunden Verstand zu rauben drohte. Er strahlte etwas Wildes aus: Niemals würde er einer Frau erlauben, ihn zu zähmen.
    Patrick nahm ihre Hand und hielt sie fest, als wollte er Isabel an der Flucht hindern. Zwar tat er das nur, um sie zur Burg zu führen, trotzdem bekam sie eine Gänsehaut.
    Was wollte er von ihr? Wollte er den Schein wahren und sich wie ein Ehemann benehmen? Sie verstand ihn nicht. Ein wenig fragte sie sich allerdings auch, ob er sie nicht anziehend fand. Einige ihrer Verehrer hatten sie beschuldigt, hochmütig zu sein. Und sie wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte.
    Isabel warf einen letzten Blick auf Sir Anselms Boot und die flackernden Fackeln am Ufer. Ein Schauer überlief sie angesichts der Endgültigkeit ihres Schicksals. „Mir ist kalt.“
    Patrick blieb stehen, ergriff ihr Umschlagtuch und legte es sorgsam um ihre Schultern. Selbst wenn seine Hände dabei ihre Haut nur streiften, hatte die leichte Berührung etwas sehr Vertrautes. „Ich bringe Euch an einen Ort, wo Ihr es wärmer habt.“
    Isabel errötete und senkte die Augen. Sie wünschte, sie hätte nichts gesagt. „Es ist nicht nötig, dass Ihr bei mir bleibt. Ihr könnt immer noch zum Festland zurückkehren.“
    „Das werde ich. Aber später.“
    Später? Und was hatte er in der Zwischenzeit vor? Sie unterdrückte ihre Besorgnis. „Nehmt mich mit Euch“, brach es aus ihr heraus. „Ich verspreche Euch, auch nicht im Weg zu sein.“ Wenigstens wäre er dann mehr mit seinem Stamm als mit ihr beschäftigt.
    Er sah sie mit unnachgiebiger Entschlossenheit an. „Ich würde keine Frau mitten in einen Krieg bringen. Und dabei bleibt es.“
    Isabel verkroch sich in ihren brat und überlegte, was sie noch tun konnte. Sie hatte fest vor, nicht zurückzubleiben. Doch ihren Ehemann zu überzeugen würde Zeit brauchen.
    Sie blieben vor einer der Hütten stehen, und Patrick klopfte energisch an den hölzernen Türrahmen. Er sprach einige Worte auf Irisch. Sein befehlender Ton zeigte sofort Wirkung.
    Eine junge Familie, ein Mann und eine Frau, antworteten auf sein Klopfen. Hinter ihnen sah Isabel kleine Kinder, die auf Strohmatratzen schliefen. Noch ein Befehl von Patrick, und die beiden nahmen ihre Kinder und brachten sie hinaus. Ohne zu protestieren gingen sie zu einer anderen Hütte und drängten die Kleinen hinein. Isabel konnte einen Blick auf die Bewohner im Innern dieser Hütte werfen und machte sich Sorgen über die Enge, die jetzt dort herrschte.
    „Ihr zwingt sie, zu dieser Stunde ihr Heim zu verlassen?“, sagte sie empört. „Was ist mit ihren Kindern?“
    „Sie gehorchen einem Befehl des Königs.“
    Isabel konnte nicht glauben, was Patrick da gerade getan hatte. „Es ist ihr Heim.“
    „Und sie werden gut dafür entschädigt werden, dass sie es zur Verfügung stellen. Es ist ja nur für einige Zeit, und das wissen sie auch.“
    „Dort drüben gibt es einen sehr gut erhaltenen Turm.“ Sie sagte natürlich nicht die Wahrheit, denn die Überreste des Wohnturms besaßen kein richtiges Dach mehr.
    Er hielt die Tür für sie auf. „Sie wussten von meinem Wunsch noch bevor Ihr kamt, Isabel. Zur Entschädigung gab ich ihnen einige Schafe.“
    Ihr gefiel das alles nicht. Doch dass die Leute dafür bezahlt wurden, erleichterte sie etwas.
    Beim Eintritt in die Behausung umfing sie angenehme Wärme. Zu Isabels Erstaunen sah sie keine Feuerstelle. Große Steine in der Mitte der Hütte strahlten die Hitze aus. Wahrscheinlich waren sie zuvor im Torffeuer draußen erhitzt worden. Öllampen verbreiteten ein schwaches Licht in dem kleinen Raum.
    Patrick legte seinen Umhang ab und setzte sich auf eine der Matratzen. Isabel wandte sich ab und hielt die Hände über die Steine, um sie zu wärmen.
    „Hat Ewan Euch etwas zu essen gebracht, wie ich es ihm befahl?“
    „Hat er. Danke, dass Ihr ihn schicktet.“ Ihr Blick schweifte zu der flachen Strohmatratze. Der Gedanke, sich niederzulegen, war verführerisch, doch Patricks Gegenwart beunruhigte sie. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, die einem ungewissen Schicksal entgegensah.
    Er ging zu dem niedrigen Tisch, auf dem ein Trinkschlauch voll Met wartete. Dort goss er zwei Holzbecher voll und gab Isabel einen. Den Becher

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