Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
Vom Netzwerk:
vermutlich würde sie eine angenehme Ehefrau abgeben.
    Er hielt nach seiner Schwester Ausschau, doch Sosanna war nicht unter den Mac Egans. Er sprach mit einigen seines Stammes, nur eine hatte sie indes gesehen.
    „Sie ging mit König Patrick und den anderen nach Ennisleigh“, sagte die Frau.
    Ruarc wollte protestieren und sagen, dass Patrick nicht länger König war, er wusste jedoch, dass es sich kindisch anhören würde. „Wurde sie gezwungen, mitzugehen?“
    Die Frau schüttelte den Kopf. „Sie ging freiwillig.“
    Er wollte es nicht glauben. Sosanna ängstigte sich doch zu Tode vor den Normannen. Wieso sollte sie das sichere Laochre verlassen, nur um auf der Insel von ihnen umgeben zu sein? Unfassbar! Seine Instinkte sagten ihm, dass Sosanna in Gefahr war, besonders, wo Sir Anselm sie so eigenartig betrachtete.
    Und was das Kind betraf … Es fiel ihm schwer, seinen Neffen anzuschauen. Seine Schwester sollte jetzt glücklich verheiratet sein und keine verschreckte Frau, die den Willen zu sprechen verloren hatte.
    Er hatte ihr unbedingt helfen wollen und geglaubt, wenn die Normannen erst einmal fort wären, würde sie gesund werden. Und mit dem Stamm der Ó Phelans, der jetzt mit dem Stamm der Mac Egans vereint war, besaßen sie die Stärke, die ihnen zuvor gefehlt hatte.
    Donal Ó Phelan sprach ruhig zu seinen Männern, und schließlich ging Ruarc zu ihm. „Wir sollten über die Invasion reden, von der Patrick sprach. Wenn Strongbows Heer im Anmarsch ist …“
    „Darüber werden wir uns drinnen unterhalten“, unterbrach ihn Donal. „Lass uns zusammen trinken und Pläne machen.“
    Als sie gemeinsam in die Große Halle gingen, standen an der gegenüberliegenden Seite die Sessel des Königs und der Königin. Das polierte Holz erschien Ruarc fremd, und plötzlich betrachtete er die Halle mit anderen Augen. Ein inneres Widerstreben packte ihn.
    Er hatte sich so nach der Königswürde gesehnt, hatte geglaubt, wenn er diese Position innehätte, könnte er sein Volk von den Normannen befreien. Er wollte die Macht haben, Entscheidungen zu treffen. Doch jetzt, da er sie hatte, fühlte er sich ihrer unwürdiger denn je. Was hatte er getan, indem er Patrick die Krone raubte? Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass das falsch gewesen war. Zögernd führte er Donal zu einem Platz nahe dem Sessel des Königs, auf den er sich selbst setzte.
    Donal Ó Phelan gab einem Mann an der anderen Seite der Halle ein Zeichen, und dieser legte einen schweren hölzernen Riegel über die Tür.
    „Es ist nicht nötig, die Tür zu verriegeln“, protestierte Ruarc. „Uns droht keinerlei Gefahr von den Normannen.“
    Donal lächelte. „Nein. Nicht von den Normannen.“
    Ruarc überlief es kalt, als er den Stammesführer ansah. „Willst du uns drohen?“
    Donal lachte. „Es gibt keine Drohung. Du hast uns die Tore geöffnet. Und von euch gibt es so wenige, dass es für uns ein Leichtes ist, diese Burg zu erobern.“ Wie zu einem spöttischen Toast hob er seinen Pokal voll Met: „Auf den neuen König.“
    Ruarc griff nach seinem Schwert, aber da hatte er schon einen Dolch an der Kehle. Er umklammerte Donals Handgelenk, doch drei Männer hielten ihn fest.
    Verschwommen nahm er wahr, dass Klingen ihn trafen, während er kämpfte, um sich zu befreien. Sie zerrten ihn von dem Sessel und drückten sein Gesicht in den Schmutz, banden ihm die Hände auf den Rücken.
    Gott, was hatte er getan! Er hatte seinen König verraten und sein Volk, indem er einen feindlichen Stamm in die Burg holte. Wieso hatte er Donal Ó Phelan vertraut? Blind vor Wut war er unfähig gewesen, etwas anderes zu sehen als seine Rache.
    „Bindet ihn in der Großen Halle, damit alle ihn sehen können. Im Morgengrauen wird er sterben.“
    Ruarc schloss die Augen. Blut rann ihm übers Gesicht. Er hatte dies hier verdient.
    Eine schlanke Gestalt tauchte in den Schatten der Halle unter. Als Ruarc den Kopf drehte, war sie verschwunden.
    In der Nacht ließ Patrick einen Rat aus Inselbewohnern und Normannen zusammentreten. Trahern übersetzte. Die meiste Zeit des Abends hatten sie damit verbracht, darüber zu reden, was nun zu tun war. Sir Anselm schlug vor, die Burg zu belagern, während Annles Mann Brendan meinte, sie sollten besser abwarten.
    „Ruarc wird schon selbst für seine Absetzung sorgen“, behauptete Brendan. „Ihm fehlt die Erfahrung, um den Stamm zu leiten. Und die Königswürde ihm nicht offiziell übertragen.“
    „Sie brachten den

Weitere Kostenlose Bücher