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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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langsam an zu begreifen, warum du mir so viel verheimlicht hast.«
    Sie rutschte verlegen auf dem Bett herum. »Ich wollte nichts verheimlichen. Ich wollte es dir so oft erzählen.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Mach dir keine Gedanken. Ich habe angefangen, mich über ein paar Dinge selbst zu informieren.«
    »Du hast was ?« Donna Schläfen fingen an zu pochen. O Gott, dachte sie, bitte lass ihn nichts Dummes tun.
    »Für den Anfang hab ich mal meinen Dad über Alchemie ausgefragt.«
    Navin sah so stolz aus. Donna wusste nicht, ob sie das Herz hatte, seine Seifenblase zerplatzen zu lassen. Sie dachte einen Moment darüber nach … doch, sie musste es tun.
    »Deinen Dad ?«, fragte sie. »Warum hast du ihn gefragt? Du weißt, dass wir uns im einundzwanzigsten Jahrhundert befinden; wenn du was wissen willst, dann gib es in Google ein.«
    »Du bist echt witzig heute Abend, weißt du das? Im Ernst, ich wusste, dass mein Dad über so was Bescheid weiß. Er kennt sich bestens aus mit indischer Philosophie, und anscheinend wird Alchemie in Indien schon seit Jahrhunderten erforscht. Es ist echt interessant –«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Donna starrte ihn an. »Könnten wir die Lehrstunde auf ein andermal verschieben? Davon krieg ich zu Hause genug.«
    »Okay, aber ich heb es mir für dich auf. Es ist ziemlich cool.«
    Donna musste lächeln, doch gleichzeitig erschreckte es sie, dass Navin mit seinem Vater darüber gesprochen hatte. Dr. Sharma war zwar cool, soweit man bei Eltern davon reden konnte, aber sie konnte es nicht zulassen, dass Navin solche Risiken einging. Es ging nicht nur um sie oder die Geheimhaltung des Ordens, sondern auch um seine eigene Sicherheit.
    »Navin, du warst doch vorsichtig mit dem, was du gefragt hast, oder?« Donna biss sich auf die Unterlippe und hoffte, dass sie sich nicht anhörte, als würde sie ihm nicht trauen.
    Er verdrehte die Augen. »Nein, ich hab alles über dich und den Orden des Drachens ausgeplaudert. Von den Dunklen Elfen hab ich noch nichts gesagt, das heb ich mir fürs nächste Mal auf.«
    Donna errötete, atmete aber erleichtert auf. »Halt die Klappe.«
    »Schau, ich müsste nicht Detektiv spielen, wenn du etwas offener zu mir wärst. Es gibt doch bestimmt noch etwas, das du mit mir teilen kannst, oder? Du hast mir schon so viel erzählt, es gibt also keinen Grund, mir den Rest nicht auch zu erzählen.«
    Sie atmete tief durch. »Oh-oh, das gefällt mir aber gar nicht.«
    Er lächelte nervös, zog die Beine an und schlang die Arme um seine Knie. »Es fällt mir nicht leicht, dich das zu fragen, und wahrscheinlich hör ich mich komplett bescheuert an, aber … ich muss es wissen.« Er atmete tief ein. »Du bist ein Mensch, oder, Donna? Es wär mir egal, ich schwörs. Du weißt, dass ich schon immer für Gleichberechtigung war.«
    Donna presste ihre Hände fest aneinander, versuchte ihre Schuldgefühle abzuschütteln und zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Natürlich bin ich ein Mensch, du Idiot. Was hast du denn gedacht? Dass mir plötzlich Reißzähne wachsen, oder dass ich mich beim nächsten Vollmond in einen Werwolf verwandle?«
    Er zuckte verlegen mit den Achseln und lief rot an. »Jetzt mal ehrlich, wundert es dich, nach allem was ich gehört und gesehen habe? Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Sei nicht so streng mit mir.«
    Donna schüttelte den Rest Schuldgefühl ab – es war ja nicht so, als ob sie ihn belügen würde. Sie war ein Mensch. Okay, man hatte sie nach ihren Verletzungen ein bisschen verbessert , aber das machte sie nicht weniger menschlich. Das hatte ihr zumindest Tante Paige immer wieder erzählt. Ihre Tante vertrat die Meinung, dass die Veränderungen, die Maker vorgenommen hatte, um ihre Arme und Hände zu retten, sie »mehr als menschlich« machten. Das hörte sich auf jeden Fall besser an.
    Oder nicht?
    »Du bist süß, wenn du rot wirst, Sharma.« Ihn zu necken schien der beste Ausweg zu sein.
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich werde nicht rot.«
    »Natürlich wirst du, und zwar genau jetzt.« Donna grinste und einige ihrer Sorgen lösten sich auf, als Navin wie in alten Zeiten lächelte.
    »Du bist verrückt. Die ganze Magie muss dir zu Kopf gestiegen sein.«
    »Ich bin nicht verrückt.«
    »Musst du aber sein, wenn du auf einen Typen scharf bist, der das College geschmissen hat und lahme Partys für Kids wie uns schmeißt.«
    Jetzt war Donna an der Reihe rot zu werden. Sie war noch nicht einmal dazu gekommen Xan zu erwähnen.

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