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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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entgegen.
    »Er sagte, du wärst bockbeinig, Aleatha.«
Paithan versuchte zu erklären. »Es bedeutet bei den Menschen nicht dasselbe wie
bei den Elfen…«
    »Oh, nun bau ihr doch nicht noch goldene
Brücken, Paithan!« rief Rega. »Sie weiß ganz genau, was er gemeint hat. Sie
stellt sich doch nur dumm…«
    »Entschuldige schon, Rega, aber dies ist eine
Sache zwischen mir und meiner Schwester…«
    »Ja, Rega.« Aleatha wölbte hochmütig die Augenbrauen.
»Wir brauchen keine Außenseiter, die sich in unsere
Familienangelegenheiten mischen.«
    »Außenseiter!« Rega warf einen funkelnden Blick
auf Paithan. »Das also denkst du von mir! Ein Außenseiter! Komm, Roland. Wir
Außenseiter gehen zurück in unsere Hälfte der Stadt!«
    Rega zog ihren Bruder am Arm hinter sich her die
Straße entlang.
    »Rega, das habe ich nie gesagt…« Paithan machte
Miene, hinter ihr herzulaufen. Nach ein paar Schritten blieb er stehen und
schaute über die Schulter zu Xar. »Seid so gut und entschuldigt mich, ja?«
    »O Paithan, um Orns willen, zeig doch einmal
etwas Rückgrat!« rief Aleatha.
    Paithan gab keine Antwort, er hatte schon fast
die Hausecke erreicht, hinter der Rega mit ihrem Bruder im Schlepptau
verschwunden war. Aleatha rauschte in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Zurück blieb der Zwerg, der noch kein Wort
gesprochen hatte. Er musterte Xar und Zifnab unter finster zusammengezogenen
Brauen, dann grunzte er, machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich mit
schweren Schritten.
    Vor langer, langer Zeit hatten die Sartan und
Patryn um die Alleinherrschaft über diese Verrückten Kriege geführt, überlegte
Xar melancholisch. Was für eine grenzenlose Dummheit! Wir hätten sie alle in
einen Sack stecken und ertränken sollen!
    »Haplo weiß es!« verkündete Zifnab.
    »So hat man mir berichtet«, sagte Xar unwirsch.
    »Er weiß nicht, daß er es weiß, aber er weiß
es.« Zifnab nahm seinen zerknautschten Hut ab und rubbelte sich die Haare, bis
sie alle zu Berge standen.
    »Falls du versuchst, mich hinters Licht zu
führen und damit Haplo das Leben zu retten, wird es dir nicht gelingen«,
erklärte Xar frostig. »Er wird sterben. Vielleicht ist er schon tot. Und sein
Leichnam wird mich zu dem Siebenten Tor führen.«
    »Ach.« Zifnab seufzte. »Ich fürchte, du führst
dich selbst hinters Licht, alter Knabe. Sterben. Ja. Durchaus möglich, daß
Haplo stirbt. An einem Ort, wo du ihn niemals finden wirst.«
    »So, dann weißt du, wo er ist?« Xar glaubte
nicht daran, doch er hielt es für geraten, auf das Spiel einzugehen, um
vielleicht doch etwas Brauchbares zu erfahren.
    »Aber sicher weiß ich es!« sagte Zifnab
beleidigt. »Er ist in – hoppala!« Er schlug die Hand vor den Mund.
    »Ja?« drängte Xar behutsam.
    »Kann ich nicht sagen. Darf ich nicht sagen. Top
secret. Nur für autorisierte Personen.«
    Xar hatte eine Idee.
    »Vielleicht war ich zu voreilig mit meinem
Entschluß, Haplo liquidieren zu lassen«, meinte er nachdenklich. »Er ist ein
Verräter, aber ich kann großzügig sein. Ich werde großzügig sein. Ich
begnadige Haplo. Verstehst du? Ich vergebe ihm – wie ein Vater seinem irrenden
Kind vergeben sollte. Und du sagst, ihm droht Gefahr. Wir werden gehen und ihn
suchen. Du und ich. Du wirst mich zu ihm führen.«
    Xar bugsierte den alten Wirrkopf unauffällig zum
Tor. »Wir gehen an Bord meines Schiffes. Retten Haplo…«
    »Ich bin gerührt. Richtig gerührt.« Zifnab
wischte sich mit dem Bartzipfel über die feuchten Augen. »Mein Drache räsoniert
auch immer, er müsse kommen und mich retten. Aber es ist wirklich ganz
unmöglich.«
    Xar begann einen Bann zu konstruieren. »Du wirst mit mir kommen, alter Mann…«
    »Oh, liebend gerne«, meinte Zifnab heiter. »Aber
leider werden wir alle hierbleiben müssen. Euer Schiff, sehr Ihr…« Er richtete
den Blick zum Himmel.
    Xars Schiff hob sich über die Baumwipfel und
segelte davon. Der Fürst glaubte im ersten Moment, seinen Augen nicht zu
trauen, dann aber wählte er aus der Omniwelle die Möglichkeit, daß er sich an
Bord befand. Die Tätowierungen an seinem Körper glühten rot und blau. Er setzte
an zu einem Sprung durch Zeit und Raum – und wurde zurückgeworfen, als wäre er
gegen eine Mauer geprallt. Sartanmagie. Er versuchte es erneut, nur um mit
solcher Gewalt gegen die unsichtbare Barriere zu stoßen, daß er benommen
taumelte.
    Wutschäumend wandte Xar sich gegen den alten
Mann, bereit,

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