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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Schöpfer der Waffe dem Benutzer ein Mittel an die Hand geben würde, sie zu
kontrollieren. Aller Voraussicht nach etwas Einfaches, das man ohne Mühe die
Nichtigen lehren konnte…«
    »Ja ja«, wehrte Haplo müde ab. »Spar dir die
Erklärung. Sei nur so gut und bring Hugh das Wort bei, in Ordnung?«
    »Was hat das alles zu bedeuten?« Der Assassine
hatte keine große Eile, seine Waffe an sich zu nehmen.
    »Es bedeutet, daß die Waffe von nun an tun wird,
was du befiehlst. Alfred wird dich lehren, was du wissen mußt.«
    »Wir können jetzt gehen«, sagte Vasu, der sich
mit gerunzelter Stirn in dem Verlies umschaute. »Der Bann dieser fremden
Kreaturen hat seine Wirkung verloren. Aber ich habe nie eine derartige Macht
gespürt. Sie ist um vieles stärker als die meine. Wer sind sie? Wer hat sie
erschaffen? Die Sartan?«
    Alfred wurde bleich. »Ich fürchte, ja. Samah
sagte mir, daß er einst den Kreaturen genau dieselbe Frage gestellt hätte: ›Wer
hat euch erschaffen?‹ Und sie antworteten: ›Ihr wart es, Sartan.‹«
    »Seltsam«, bemerkte Haplo ruhig. »Das ist
dieselbe Antwort, die sie mir gaben, als ich fragte ›Wer hat euch erschaffen?‹
›Ihr wart es‹, haben sie gesagt.«
    »Was macht es, wer sie erschaffen hat«, sagte
Marit ungeduldig. »Sie sind hier, und sie werden die Stadt angreifen. Und dann,
wenn sie zerstört ist…« Sie schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich kann es nicht
glauben. Sang-drax muß versucht haben, mir Sand in die Augen zu streuen.«
    »Was hat er gesagt?« fragte Haplo.
    »Sang-drax sagte, er wollte das Letzte Tor für
immer verschließen.«
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Kapitel 45
Abri,
Labyrinth
    Vasu schickte sich an, die Höhle zu verlassen, um
sein Volk auf einen Angriff beim Morgengrauen vorzubereiten. Er machte sich
erbötig, Hugh Mordhand und Alfred mitzunehmen, nicht, weil er sich von ihnen
sonderlich viel Hilfe erhoffte, sondern weil er sie im Auge behalten wollte,
sie und den Todesdolch. Marits Hilfe hätte er brauchen können, doch als der
Obmann in ihre Richtung sah, schaute sie angestrengt woanders hin und vermied
es, seinem Blick zu begegnen.
    Vasu wandte sich Haplo zu, der mit dem Hund
spielte und sich unwissend stellte. Der Obmann lächelte in sich hinein und
ging, Hugh und Alfred im Gefolge.
    Haplo und Marit blieben allein zurück, abgesehen
von dem Hund, der sich auf dem Boden breit machte und die Nase zwischen die
Pfoten steckte, um etwas zu verbergen, das man als triumphierendes Grinsen
hätte bezeichnen können.
    Marit schien mit einigem Unbehagen
festzustellen, daß sie die einzigen Zweibeiner in der kleinen Zelle waren.
    »Ich glaube, wir sollten auch gehen. Es gibt
soviel Arbeit…«
    Haplo schloß sie in die Arme. »Ich danke dir«,
sagte er, »daß du gekommen bist, um mir das Leben zu retten.«
    »Ich habe es für unser Volk getan«, wehrte Marit
ab. Sie hielt sich stocksteif und sah ihm nicht in die Augen. »Du kennst die
Wahrheit über Sang-drax. Du als einziger. Xar…« Entsetzt verstummte sie. Was
war sie im Begriff gewesen zu sagen?
    »Ja.« Haplo umschlang sie fester. »Ich kenne die
Wahrheit über Sang-drax. Und Xar nicht. Wolltest du das sagen, Marit?«
    »Es ist nicht seine Schuld«, protestierte sie.
»Sie schmeicheln ihm, streuen ihm Sand in die Augen. Sie verbergen vor ihm ihre
wahre Gestalt…«
    »Das habe ich mir auch immer eingeredet«, sagte
Haplo sanft. »Doch irgendwann konnte ich es nicht mehr glauben. Xar kennt die
Wahrheit. Er weiß, daß sie böse sind. Er lauscht ihren Schmeicheleien, weil er
es genießt, hofiert zu werden. Doch je mehr er sich in Sicherheit wiegt, desto
größer wird ihre Macht über ihn.«
    Xars Mal brannte auf Marits Stirn. Ihre Hand
zuckte, um die Stelle zu reiben, wie man es unwillkürlich tut, wenn man sich
gestoßen hat, als könnte man dadurch den Schmerz wegwischen, aber sie
beherrschte den Impuls. Der Gedanke, Haplo könnte das Mal sehen, drehte ihr den
Magen um.
    Andererseits, fragte sie sich ärgerlich, weshalb
sollte er es nicht sehen? Es war nichts, wofür man sich schämen mußte. Ganz im
Gegenteil, es war eine Ehre, eine große Ehre. Haplo irrte sich in Xar. Wenn
mein Gebieter die Wahrheit über die Drachenschlangen erfährt…
    »Xar kommt«, sagte sie trotzig. »Vielleicht
trifft er während der Schlacht ein. Er wird uns retten und für uns kämpfen, wie
er immer für uns gekämpft hat. Und dann wird er begreifen. Er wird Sang-drax als
das erkennen, was er

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