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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sagte
Limbeck obenhin. »Sonst wäre er zu nichts nütze.«
    Er schluckte aufgeregt und streckte Jarre eine
schweißfeuchte Hand hin. Jarre umfaßte sie, mit der anderen Hand hielt sie das
Buch aufgeschlagen fest. Der große Augenblick stand bevor. Trian bebte vor Ungeduld.
    Einer der Mysteriarchen, der furchtsam durch den
Türspalt lugte, brach fassungslos in Tränen aus.
    »Alles verloren«, schluchzte er undeutlich,
»alles verloren. Seit so langer, langer Zeit…«
    »Heute wiedergefunden«, sagte Trian leise. »Und
in unsere Hut gegeben. Mögen die Ahnen helfen, daß wir uns würdig erweisen.«
    »Was muß ich zu dem Messingmann sagen, Schatz?«
fragte Limbeck mit schwankender Stimme. »Ich – ich möchte keinen Fehler
machen.«
    »Du sollst deine Hand auf das Rad des Lebens
legen und drehen«, las Jarre in der Zwergensprache vor.
    Trian übersetzte für die Elfen und Menschen, die
sich an der Tür drängten.
    »Du sollst deine Hand auf das Rad des Lebens
legen und drehen«, befahl Limbeck dem Androiden. Bei den ersten Worten klang
seine Stimme zaghaft, die letzten aber sprach er so laut, daß selbst Haplo,
allein und vergessen im Gang draußen, sie verstand.
    An einer der Wände aus spiegelndem Metall befand
sich ein großes goldenes Rad mit eingravierten Runen. Der Messingmann setzte
sich gehorsam in Bewegung, hob die Hände und blickte dann aus seinen Juwelenaugen
auf Limbeck.
    »Wie viele Male soll ich es drehen?« fragte die
monotone Stimme.
    »Einmal für jede der Welten«, antwortete Jarre
in zweifelndem Ton.
    »Das ist korrekt«, sagte der Messingmann. »Und
wie viele Welten sind es?«
    In dem Buch fand sich keine Antwort darauf, als
hätten die Sartan angenommen, das wäre allgemein bekannt.
    Man hatte Haplo konsultiert. Der Patryn schloß
die Augen, als sähe er in Gedanken bewegliche Bilder – wie in dem magischen
Augapfel in der Hand der Statue des Mangers.
    »Versucht es mit der Sieben«, riet Haplo, wollte
aber nicht preisgeben, wie er darauf gekommen war. »Ich bin mir selbst nicht
ganz Steher.«
    »Sieben«, soufflierte also Jarre
schulterzuckend.
    »Sieben«, wiederholte Limbeck.
    »Sieben Welten«, murmelte Trian. »Kann das
möglich sein?«
    Ja, wie es den Anschein hatte, denn der Androide
nickte, umfaßte das Rad und drehte es mit unwiderstehlicher Kraft.
    Metall ächzte, Gewinde kreischten, doch
schließlich bewegte es sich.
    Der Messingmann begann zu sprechen, bei jeder Umdrehung
des Rades sagte er ein Wort. Niemand verstand es, außer Haplo.
    »Die erste Welt, der Vortex«, sagte der Androide
auf Sartan.
    Das Rad drehte sich schwerfällig, unter
protestierendem Knirschen.
    »Der Vortex«, wiederholte Haplo. »Ich frage
mich…« Sein Gedankengang wurde unterbrochen.
    »Das Labyrinth«, sagte der Messingmann.
    Wieder eine Drehung des Rades.
    »Der Nexus.«
    »Das Labyrinth, dann der Nexus.« Haplo sann über
die Worte nach, dabei streichelte er beruhigend den Hund, der ein klägliches
Geheul angestimmt hatte – das Knirschen und Quietschen peinigte seine empfindlichen
Ohren. »In dieser Reihenfolge. Vielleicht bedeutet das, der Vortex…«
    »Arianus«, intonierte der Messingmann.
    »Er meint uns!« rief Jarre entzückt. Sie hatte
das Sartanwort für ihre Welt verstanden.
    »Pryan. Abarrach. Chelestra.« Bei jedem Namen
drehte der Messingmann das Rad ein weiteres Mal.
    Nach dem letzten Namen fielen seine Arme
herunter, und er stand still. »Und weiter?« fragte Trian.
    »›Das Feuer vom Himmel wird Leben entfachen‹«,
las Jarre vor.
    »Ich fürchte, was das bedeuten soll, ist uns nie
ganz klar geworden«, meinte Limbeck entschuldigend.
    »Seht doch!« Trian deutete auf eines der
kristallenen Augen, die als Fenster nach außen fungierten.
    Einschüchternde Gewitterwolken, schwärzer und
drohender, als man sie je zuvor auf Drevlin erlebt hatte, türmten sich am
Himmel. Es wurde stockfinster. Sogar der taghell erleuchtete Raum, in dem sie
standen, schien dunkler zu werden, obgleich sie sich tief, tief unter der
Oberfläche Drevlins befanden.
    »Mei-meine Güte«, stammelte Limbeck mit weit aufgerissenen
Augen. Auch ohne seine Brille sah er die gigantischen Wetterhäupter sich über
seiner Heimat zusammenballen.
    »Was haben wir getan?« klagte Jarre und
schmiegte sich trostsuchend an ihn.
    »Unsere Schiffe!« klagten die Elfen und Menschen
unisono. »Das überstehen sie nicht. Wir sind hier unten gestrandet…«
    Ein gezackter Blitz schoß

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