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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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karmesinroten und grünen Jacke. „Wenn Sie, bitte, dieses Ding ausziehen würden, das Sie da tragen?”
    Aleytys schnaubte. Aber sie stand auf und ließ die Robe von den Schultern gleiten. Die Nachmittagsluft war kalt auf ihrer Haut. Sie fröstelte. „Beeil dich damit.”
    „Strecken Sie Ihren Arm aus.”
    Er legte das Band hier und dort über ihren Körper, ein Grinsen auf seinem Gesicht, nahm sich bei den Brust- und Hüftmaßen ganz besonders viel Zeit, leise kichernd, so daß Aleytys Lust bekam, ihm das Knie ins Gesicht zu rammen.
    „Ich glaube, das sollte genügen.” Sie trat zurück und zog die Robe wieder um ihren Körper. „Ein Vergnügen, Damiktana.” Er stand auf und fegte den Sand von seinen Knien.
    „Dürfte ich bitten, Damiktana?” Die Kipu trat zurück.
    Aleytys knotete den letzten Verschluß zu und stapfte an Isshi vorbei. Als sie in übertriebener Grazie an den beiden vorbeikam, hörte sie die Kipu mit dem Rep sprechen.
    „Diese kleine Angelegenheit, deretwegen ich gestern nach Euch schickte?”
    „Ja?” Isshis Stimme war kühl, neugierig.
    „Die Geflüchtete.”
    „Ah. Ja. Wir haben ein Netz durch die Agora ausgelegt, ebenso in den umliegenden Kalybionta nahe dem Raumhafen. Wir werden sie wahrscheinlich heute noch haben.”
    „Es gibt keine Möglichkeit, daß sie den Planeten verläßt?”
    „Die einzigen Schiffe, die von dieser Welt starten, gehören der Ffynch-Gesellschaft. Nein, sie wird uns nicht durch die Maschen schlüpfen.”
    „Gut.”
    Aleytys blickte über die Schulter zurück. Sie lächelte der Kipu zu, trat dann zur Seite und wartete, daß sie herbeikam und den Gobelin für sie beiseite hielt. Als die Nayid an ihr vorbeischlenderte, ihre weiten Schritte mit Rücksicht auf Isshis kürzere Beine gemäßigt, murmelte Aleytys: „Ich habe deine Anspielung verstanden, Rab’Kipu.”
    Die kurzen, stummelartigen Fühler der Kipu zuckten kurz, aber ihr Gesicht war ausdruckslos, als sie den Gobelin zur Seite zog und darauf wartete, daß Aleytys und Isshi eintraten.
    In Asshruds Gemächern stoppte die Prozession kurz. Asshrud stand widerwillig auf und watschelte Aleytys entgegen, um sie zu begrüßen. „Ilu-aanana, mein Adann gehört Euch.”
    Aleytys hob eine träge Hand als Bestätigung und verbeugte sich ihrerseits. Von irgendwo tief in ihr quoll ein Impuls unwiderstehlich empor, sie fühlte sich grausam und wild, fühlte einen Haß, der sie in einem anderen Teil ihres Ichs anwiderte, aber sie hatte keine Gewalt darüber. Sie wollte bloßstellen, verletzten, deshalb murmelte sie: „Mögen deine Liebhaber so zahlreich sein, wie es das Strahlen deiner Schönheit verdient.”
    Sie fühlte eine in ihrer Intensität fast schwelende Welle von Haß und Angst aus Asshrud hervorwogen, der Haß verständlich, die Angst etwas anderes. Und etwas in ihr kicherte darüber. Sie konnte das Lachen fühlen, das sie schüttelte. Ich würde das nicht tun, dachte sie, ich könnte es nicht … selbst wenn sie versucht, mich umzubringen, das ist kein Grund, um zu … Sei verflucht, altes Weibsstück. Bleib aus meinem Verstand!
    Das Gesicht eine leere Maske, so schwankte sie aus dem Raum, dicht gefolgt von der Kipu und Isshi sowie der Ehrenwache.
    Die Zeremonie wurde in Gapps Gemächern wiederholt.
    „Ilu-annana, mein Adann gehört Euch.”
    „Mein liebes Kind, ich sehe, deine Gemächer haben sich nicht verändert. Was für süße und geschmeidige Lieblinge. Und kein einziges Gehirn darunter.”
    „Ummu, bitte …”
    „Liebe, liebe Tochter.”
    „Nih-a-annana, Damiktana.” Gapp verbeugte sich, berührte mit aneinandergelegten Handflächen ihre Lippen, das Gesicht fahlgrau, den Schmerz verbergend.
    Aleytys bemühte sich, innerlich weinend, ihre Zunge zu kontrollieren, aber die Alte benutzte ihren Zorn und ihre Verzweiflung, benutzte die kranke, bittere, unterdrückte unschöne Seite ihrer Natur. Die Alte schlich sich an ihre schwache Seite heran, machte sich über sie lustig und betätigte gemein ihre Zunge.
    Und die ganze Zeit hindurch glitzerten die zynischen, rotgesprenkelten Augen Sombala Isshis vor Bewunderung, und die Kipu strahlte selbstgefällige Zufriedenheit aus, sie glaubte nicht an die Präsenz der Alten, genoß das Kotaumachen vor der bitteren Zunge, die lediglich ihre Macht vermehrte, während sie sich wie ein insektoider Gockel aufplusterte.
    Sie war in einer Schablone gefangen, nährte sie mit Zorn und Verzweiflung, eine Schablone, die aufzubauen sie gezwungen war, als die

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