Irsud
schritt dann so schnell wie möglich, jedoch ohne zu rennen aus dem Raum, hielt sich verzweifelt an ihrem angegriffenen Stolz fest.
Shadith öffnete ihre Augen und lachte. „Als hättest du eine Nadel in ihren Ballon gestochen.”
„Du hast gut lachen. Ich muß mich ihrer Herrin stellen. Konnte sie uns mit diesen ihren verdammten elektronischen Augen folgen?”
„Ungenügende Informationen, Liebes. Wir müssen abwarten und sehen.”
„Ha! Nun, Harskari, wäre ich zu anlehnungsbedürftig, wenn ich in dieser Angelegenheit um deine Hilfe bitten würde?”
„Welche Art Hilfe brauchst du? Sei genauer”, stieß Harskari kräftig hervor.
„Rat. Von dir. Von euch allen. Erinnert mich ständig daran, daß diese Wesen einer anderen Rasse angehören. Daß ich mich nicht wirklich auf meine Eindrücke von ihren Empfindungen verlassen kann. Ihr alle hattet Erfahrung im Umgang mit Fremdrassen. Ich verhalte mich immer wieder so, als würden sie so fühlen wie ich, genauso denken wie ich, ich weiß, es ist ein Fehler, aber ich mache ihn immer wieder. Bevor ich in die Falle gehe, gebt mir einen Tritt, ja? Und wenn euch etwas einfällt, irgend einem von euch, laßt es mich wissen, ja?”
„Gut. Eine legitime Bitte.” Harskari lächelte. „Wir werden auf dich aufpassen.”
„Danke.” Als sich Aleytys auf dem Stuhl niederließ, glitt die Schiebetür des Lifts auf, und die Kipu trat in den dunklen Raum.
Sie runzelte die Stirn, schlug mit der Handfläche auf den Lichtschalter; das Licht flammte auf. Die Kipu schritt auf Aleytys zu.
„Nun?”
Stumm hob Aleytys die Hand, dann drückte sie auf ihren Gürtel.
Die Kipu runzelte erneut die Stirn.
„Warum?” schnauzte sie.
„Schon gut.” Aleytys zuckte mit den Schultern und faltete die Hände im Schoß. „Wenn du es auf Band haben willst.”
„Was?”
„Unseren kleinen Schwatz von vorhin. Weißt du noch?”
„Ach so.” Die Kipu trat forsch von ihr weg, bis sie drei Meter Distanz zwischen sich und Aleytys gebracht hatte. Dann drückte sie wieder auf den Kommunikator.
„Das reicht?” Aleytys faßte den schwarzen Kasten mit wachsender Neugier ins Auge.
„Erledigt.” Die Kipu verschränkte die Arme vor dem flachen, harten Brustkorb. „Nun. Was hast du mir zu sagen?”
„Der Auftrag ist erledigt.”
„Was!”
„Ich habe meinen Teil erfüllt. Ich erwarte als Gegenzug das gleiche von dir.” Sie blickte auf die Hände hinunter, streckte dann hastig die zitternden Finger unter die Beine. Sie hob kalte Augen, betrachtete die vor ihr stehende Nayid. „Ich vertraue dir, Kipu.
Soweit ich dir vertrauen kann. Verstehst du?”
Die Kipu runzelte unbehaglich die Stirn und trat noch einen halben Schritt zurück.
Aleytys lachte rauh. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.
Du hast eine Macht über mich, die stärker ist, als du je begreifen könntest. Zieh deine Fäden, Puppenspielerin, laß mich für dich tanzen. Aber ich werde besser tanzen, wenn du mir ein paar Zuckerstückchen auf den Weg wirfst. Ich möchte die Hiiri und Burash sehen, sehen, ob sie wirklich am Leben sind.”
„Warum sollte ich?”
„Schicke die Wache; sie soll nach Asshrud und Gapp sehen.”
„Gapp?” Die Kipu klang verblüfft.
„Warum dein Interesse offen zeigen? Oder bevorzugte Informationen vorschützen?” Aleytys seufzte. „Ich bin müde. Und es wird eine Menge Wirbel geben, nachdem sie sie gefunden haben.
Zeig sie mir jetzt.”
„Warum sie wecken? Ich werde sie dir morgen zeigen.”
„Nein. Jetzt.”
Die Kipu schürzte ihre blaupurpurnen Lippen. Schließlich drückte sie wieder auf den Kommunikator. „Etiru-Resh.”
„Rab’Kipu?”
„Bringt den Häftling Migru. Laßt ihn sprechen.”
„Im, Rab’Kipu.” Die piepsende Stimme jagte Schauer durch Aleytys’ angespannten Körper.
„Laß mich mit ihm sprechen.”
Die Kipu löste den Kasten von ihrem Gürtel. „Du kannst ihn fragen, wie es ihm geht, sonst nichts. Verstanden?”
„Ich verstehe.” Sie streckte zitternde Hände nach dem Kasten aus.
„Drück diesen Knopf, wenn du sprechen willst. Laß los, wenn zu zuhörst.”
„Danke”, sagte Aleytys abwesend, höflich aus langer Gewohnheit. Sie drückte den Knopf. „Burash.”
„Laß den Knopf los, damit er antworten kann.” Die Stimme der Kipu war kühl und leicht amüsiert. Sie hatte ihr Unbehagen rasch überwunden, nachdem Aleytys die Tiefe ihrer Verbundenheit mit den Geiseln demonstriert hatte.
„Leyta, bist du das?’”
„Burash, wie
Weitere Kostenlose Bücher