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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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„Ich denke, daß eine förmliche Inspektion des Mahazh angemessen und gut für die Moral der Bediensteten wäre. Mir schien, als gäbe es gewisse Subjekte, die … hm … weniger als ihr ganzes Herz ihren geschworenen Führern. Wenn wir die Dienstpläne studieren würden … Verstehst du?“
    Die Facettenaugen der Kipu glitzerten, reflektierten das heiße Interesse in ihr; eine Reaktion auf die ihr gebotene List. Sie wandte leicht den Kopf, konzentrierte einen Teil ihrer Aufmerksamkeit auf Sukall, dann kehrte ihr Blick zurück. „Dieses Vorgehen muß sehr sorgfältig geplant werden“, sagte sie langsam.
    „In der Tat.“ Aleytys ließ ihre Blicke ebenfalls durch den Raum gleiten. „Ich glaube, du läßt die erforderlichen Unterlagen am besten in den Garten bringen. Wir könnten morgen mit der Planung beginnen.“
    „Im Garten?“
    Aleytys zögerte. Dann sagte sie fest: „Im Garten.“
    „Ah.“ Die Nayid legte die sechsfingrigen Hände mit den Innenflächen gegeneinander. „Ich werde morgen nach dem Morgenmahl zu dir kommen. Es ist kein Regen vorhergesagt. Der Tag müßte warm und klar sein.“
    „Darüber hinaus könnte bald der Rat der Stadtköniginnen einberufen werden.“
    Plötzlicher Argwohn kühlte das wachsende Vergnügen der Kipu ab. „Du hältst es für nötig? Damiktana?“
    „Oh ja. Gerüchte können, wie ich bereits sagte, ebenso gefährlich wie nützlich sein. Es wäre interessant zu erfahren, was für Gruppierungen, ganz bestimmte Gruppierungen, versteht sich, unter ihnen zu finden sind. Doch für den reibungslosen Blutstrom eines Körpers sind Klumpen gefährlich und müssen zerbrochen werden, oder sie führen zu Schlaganfällen oder gar körperlichem Tod. Ihre Reaktionen müßten für mich … aufschlußreich sein. Klumpen im Körper der Politik. Es gibt verschiedene Medizinen, die man in das Blut injizieren kann, um diesen Zustand zu heilen. Auch ist manchmal ein radikaler chirurgischer Eingriff erforderlich. Für die Gesundheit des Körpers.“ Sie tippte leicht auf das Holz. „Die Damiktana wäre natürlich im Rat nicht zugegen, aber vielleicht auf einer anschließenden Gesellschaft, Musik, Essen, etwas zu trinken …“
    Aleytys spürte ein langsames Abnehmen der Skepsis in der Kipu; offensichtlich begannen diese Antworten, sie zu überzeugen, da sie zu dem Stil des verschlagenen Denkens der Alten zu passen schienen. Fast schnaubte sie vor Widerwillen. Keine andere Lebensform könnte der meinen überlegen sein … Dieser Gedanke hat bereits mehr als einen zerstört, flüsterte Harskari von weit her aus ihrem Geist. Unterschätze sie nicht, warnten die sanften Geisterworte, nicht wegen dieser Blindheit, überschätze nicht die Stärke dieses Chauvinismus, sie ist durch ein gerissenes Verständnis um die Natur der Nayid, kombiniert mit scharfer Intelligenz auf den Platz, auf dem sie jetzt sitzt, gekommen. Achte auf deine eigene Blindheit, meine Liebe. Das Leuchten verschwand, die leisen Worte verloren sich, sie war wieder allein.
    Ohne von dem geflüsterten Kommentar zu wissen, nickte die Kipu feierlich. „Es wird veranlaßt. Hast du weitere Vorschläge, Damiktana?“
    „Zwei Dinge. Ich brauche zu diesem Körper passende Kleidung. Ebenso für meine Füße.“ Sie stieß sie unter dem Kleid hervor. „Siehst du?“
    „Ja?“
    „Der Händler aus Sternenstadt könnte diese Dinge liefern. Es scheint mir weise, daß er vom Reichtum und der Macht der Führung überzeugt wird.“ Sie starrte kühl in die schwarzen Augen. „Ich habe das Gefühl, als würde ihm ein Konflikt der Städte untereinander nichts ausmachen, da dies für seine Waffen neue Märkte schaffen würde. Tatsächlich wäre Frieden nicht sonderlich profitabel für ihn, deshalb muß er sanft in einen Zustand von Rechtschaffenheit gestupst werden.“ Sie klopfte mit den Fingern auf das Holz. „Um die ordentliche Übergabe der Macht zu betonen. Berühre beide Seiten des … sagen wir: des Problems.“
    „Ein gutes Wort.“ Ihre Fühler zuckten lebhaft. „Ich glaube, wir können ausreichenden persönlichen Zierat für deinen Ausflug zum Markt besorgen und …“ Die ausdrucksvollen Fühler senkten sich in hellem Vergnügen nach vorn. „Und ebenso für den Rundgang durch den Mahazh. Nächste Woche wird früh genug sein für den Händler.“
    Aleytys legte die Hände zusammen. Der Muskel an ihrem Mundwinkel begann wieder zu zucken. Sie starrte die Kipu kalt an, dann krümmte sie mit sorgfältig deutlich gemachter Mühe die

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