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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Kopf ins Kissen sinken ließ, wachte er auf. Seine Augen waren voller Traurigkeit.
    „Wie geht es dir, mein Schatz?“
    Ihre Stimme war ein Flüstern, sie erkannte sich selbst nicht darin. „Ich fühle mich schwach. Was ist passiert?“
    „Du hattest einen Kreislaufzusammenbruch.“
    Isabella erkannte den Raum als das, was er war, ein Krankenhauszimmer. Sie wollte sich aufrichten, ihr wurde schwindlig. Lucian legte ein Kissen in ihren Rücken, sodass sie sitzen konnte. In ihrer Hand steckte eine Infusionsnadel. Isabella folgte dem Schlauch und entdeckte einen kleinen Beutel mit durchsichtiger Flüssigkeit an einem Ständer. Minutenlang sah sie den kleinen Tropfen zu, wie sie aus dem Beutel in einen Dosierer tropften und dann ihren Weg durch den Schlauch in ihren Arm fanden. „Hat mich voll erwischt, was?“ Der Spruch kam nicht einmal bei ihr an. Sie empfand so wenig Fröhlichkeit, wie Lucians Augen sie widerspiegelten.
    Und dann kam die Erinnerung. Sie sah Simon vor sich, der ihr einen Knebel in den Mund steckte und sie mit wütend lodernden Augen ansah. Sie spürte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte, als sie den Verlust erneut spürte. Die Angst in ihr, Lucian verloren zu haben, und die Gewissheit, dass sie Clarence tatsächlich verloren hatte. Die letzte Verbindung zu ihrer Großmutter war zerrissen. Lucian beugte sich über sie, küsste ihre Tränen fort. „Nicht weinen, mein Schatz. Er ist friedlich eingeschlafen. Er hatte keine Schmerzen.“
    „Er war allein. Während ich mir die Seele aus dem Leib gevögelt habe, war er allein.“
    Lucian schlang sie in seine Arme, hielt sie fest und ertrug ihr Schluchzen und Beben. Etwas anderes konnte er nicht für sie tun.
    Isabella brauchte eine halbe Stunde, bevor ihre Tränen versiegten. Sie schmiegte sich an Lucians Brust und war unendlich dankbar, dass er bei ihr war.
    „Wie spät ist es?“
    Die Frage machte Lucian wütend. Er wusste, dass sie in Gedanken in der Galerie war. Er packte sie an den Schultern. „Hör mir gut zu, mein Mädchen. Wenn du nicht anfängst, dich um dich selbst zu kümmern, werden wir beide richtig Ärger miteinander bekommen. Der Arzt hat mir diese Nacht gesagt, dass du fast dehydriert warst, und außerdem hast du zu wenig Gewicht. Du isst zu wenig und du trinkst nicht genug, und der Stress, den du dir in den letzten Wochen mit der Ausstellung gemacht hast, ist zu viel.“
    So hatte seit langem niemand mit Isabella gesprochen. Seit dem Tod ihrer Großmutter nicht. Um Isabellas Mundwinkel zuckte es. Es gelang ihr nur wenige Sekunden, sich zu beherrschen, dann brach es aus ihr heraus. Sie lachte, lachte so laut und so lange, dass ihr die Tränen kamen. „Mein Mädchen. Du nennst mich wahrhaftig mein Mädchen.“
    „Isabella, ich meine es ernst. Du musst dich schonen. Wann hast du das letzte Mal gegessen?“
    Isabella hielt Lucian den Infusionsschlauch vor die Nase. „Na jetzt gerade.“
    Lucian starrte sie mit offenem Mund an. Diese Frau raubte ihm noch den letzten Rest Selbstbeherrschung. „Wenn du nicht augenblicklich aufhörst zu lachen, lege ich dich übers Knie.“
    Isabella prustete wieder los. „Ich weiß nicht, ob ich schon wieder bereit bin …“
    Lucian stand so heftig auf, dass sein Stuhl nach hinten kippte. „Ich hole den Arzt, vielleicht bringt der dich zur Vernunft.“
    Mit festem Schritt verließ er das Zimmer und knallte hinter sich die Tür zu. Auf dem Flur lehnte er sich gegen die Wand und holte tief Luft. Als er aufblickte, stand ein groß gewachsener Mann in weißem Kittel vor ihm. „Alles in Ordnung bei Ihnen?“
    „Bei mir schon.“ Lucian sah auf das Schild am Kittel des Mannes. Thomas Barkley, MD. Er deutete mit dem Kopf zu Isabellas Zimmer. „Diese Frau da drinnen bringt mich um den Verstand. Gestern hatte sie einen Zusammenbruch und jetzt will sie unbedingt in diese verfluchte Galerie. Und dann lacht sie mich auch noch aus. Können Sie ihr nicht ein Schlafmittel geben, damit sie sich ausruht?“
    „Das liegt an der Infusion. Stimmungsschwankungen sind nicht selten. Sie hatte einen Nervenzusammenbruch, und ihre körperliche Verfassung ist auch nicht die beste. Vor Morgen werden wir sie nicht entlassen.“
    Trotz der schlechten Nachricht über Isabellas Zustand, grinste Lucian sadistisch. „Da möchte ich dabei sein, wenn Sie ihr das sagen.“ Lucian öffnete dem Arzt die Tür und machte eine einladende Handbewegung. „Nach Ihnen, Doc.“
    Isabella saß strahlend in ihrem Bett und lachte die beiden

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