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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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erwähnen, war im Moment kein guter Schachzug. „Ich könnte ihn in der Luft zerreißen. Alles ist super gelaufen. Wir haben das beste Weihnachtsgeschäft seit Bestehen der Galerie gehabt und dieser Spießer will nicht weitermachen.“
    So wütend Isabella auch war, Jesse konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    „Was?“, fauchte sie. „Was gibt es da zu grinsen?“
    „Simon als Spießer zu bezeichnen ist schon komisch, das musst du zugeben.“
    Gegen ihren Willen musste nun auch Isabella schmunzeln, auch wenn ihr nicht nach Lachen zumute war. Nach dem grandiosen Erfolg der Vernissage vor zwei Wochen, hatte sich Simon vollkommen zurückgezogen. Er war nicht bereit, mit Isabella über eine weitere Ausstellung zu sprechen. Es hatte ihm auch nichts genützt, dass er sich geweigert hatte, an der Vernissage teilzunehmen. Die Journalisten hatten genau 24 Stunden gebraucht, um den geheimnisvollen Künstler ausfindig zu machen. Als einer der Schreiberlinge, natürlich Benni Duttly, die Dreistigkeit aufbrachte und über Simons schmiedeeisernes Tor kletterte, um exklusive Fotos vom Haus zu machen, war das Maß voll. Benni und Simon lieferten sich eine erstklassige Prügelei, und nur die Tatsache, dass es auf Simons Grundstück passierte und Benni damit Hausfriedensbruch begangen hatte, verhinderte eine Anzeige wegen Körperverletzung. Benni hatte zwei gebrochene Rippen, eine gebrochene Nase und brauchte eine neue Fotoausrüstung.
    Nun war Simon nicht mehr dazu zu bewegen, auch nur ein einziges seiner Bilder herauszurücken. Isabella ging ein großartiges Geschäft durch die Lappen. Das allein war allerdings nicht die Ursache für ihre schlechte Laune. Master Simon hatte sich seit ihrem Streit nicht mehr im Club blicken lassen. Da alle wussten, dass das Isabellas Schuld war, hatte sie keine Freunde gewonnen. Ann war wortkarg und ging ihr aus dem Weg, und John hatte nicht einmal mehr ein Lächeln für sie.
    Isabella vermisste Clarence mit jedem Tag, den sie das Haus ohne sein Willkommen betrat, mehr. Häufig übernachtete sie bei Lucian, obwohl sie das Autofahren hasste. Ihr Blick fiel auf den Weihnachtskranz auf Jesses Schreibtisch.
    Es gab noch etwas, das schwerer wog, als der Ärger der vergangenen Wochen: Lucian. Lucian und Weihnachten. In einer Woche würde die ganze Welt auf Familie machen, und Isabella hatte keine Ahnung, wie Lucian dazu stand. Sie war nicht in Stimmung für Weihnachten. Nach allem, was in den letzten Wochen geschehen war, konnte sie nicht auf heile Welt machen. Allerdings traute sie sich nicht, mit Lucian darüber zu sprechen.
    Jesse und Damian hatten vor einer Woche einen Baum gekauft. Damian war verrückt nach Weihnachten und hatte nicht einmal vor der Galerie Halt gemacht. Pünktlich zum 1. Advent brachte er einen Kranz und zündete eine Kerze an. Dabei hatte er die Frechheit besessen, Isabella zu erzählen, wie Lucian Weihnachten immer zu etwas Besonderem gemacht hatte. Am liebsten hätte sie ihm den dämlichen Kranz um die Ohren gehauen.
    Es wäre besser, sie würde sich die nächsten zwei Wochen einschließen, bis der Quatsch vorbei war. „Ist ja schon gut. Ich rufe Kallings an und mache einen neuen Termin mit ihm aus.“
    „Vergiss nicht, dich zu entschuldigen.“
    Isabella machte eine säuerliche Miene und streckte Jesse die Zunge raus. Derartige Gespräche lagen ihr nicht, hieß das doch, dass sie einen Fehler zugeben musste.
    „Die geplatzten Ausstellungen mit Simon sind nicht die Ursache für deine Laune? Habe ich recht?“, fragte Jesse. Isabella spielte verlegen mit ihren Fingern. Ein untrügliches Zeichen, dass sie unsicher war.
    „Weißt du, worauf ich Lust hätte? Ich würde am liebsten ins Reisebüro gehen und für Lucian und mich einen Flug in die Sonne buchen.“
    Isabella glaubte, einen Schatten über Jesses Gesicht gleiten zu sehen. „Vielleicht solltest du das erst mit ihm besprechen. Lucian liebt Weihnachten, und er will bestimmt mit dir in die Kirche und einen Gänsebraten essen und Weihnachtslieder hö…“
    Isabella wurde grau im Gesicht. „Um Gottes willen. Ist das dein Ernst?“
    „Rede einfach mit ihm. Ich mach mich dann mal auf den Weg. Bis Morgen.“
    Sie hatte das Gefühl, Jesse floh aus der Galerie. Das musste ein Witz gewesen sein. Lucian war doch kein Familienmensch? Er konnte unmöglich diesen Quatsch mitmachen.
    Isabella war ganz schlecht.
    Sie erledigte den Anruf bei Kallings. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihm kleinlaut Honig ums Maul

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