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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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wirklich auf mich?, fragte er sich, während
sie sich in den gleichförmig hämmernden Rhythmus der Musik fallen ließen.

8
     
    »Machst du bitte den Wein auf, Max?
Ich zieh mir nur schnell etwas Bequemeres an.«
    »Noch bequemer?«
Max grinste anzüglich mit Blick auf ihre ultrakurzen Hosen und ihre endlos langen
Beine darunter.
    Irene drückte
ihm ebenfalls grinsend die eiskalte Flasche grünen Veltliner, die sie gerade aus
dem Kühlschrank geholt hatte und einen Korkenzieher in die Hand. Dann ließ sie ihn
auf der riesigen dunkelgrauen Wohnzimmercouch sitzen und verschwand durch die Tür
zu ihrem Schlafzimmer. Geht sie etwa eine Waffe holen, um mich mit Gewalt auszufragen?
Ach was, Schmarrn. Max sah sich um. Ihre Wohnung gefiel ihm. Groß aber kuschelig.
Mit viel Liebe zum Detail und ein paar ausgesuchten, bestimmt nicht ganz billigen
Designerstücken eingerichtet. So wenig, wie sie vorhin gemeint hatte, konnte sie
also nicht verdienen. Oder kam sie aus einem wohlhabenden Elternhaus? Auch möglich.
    Sie waren
nicht mehr lange in der ›Warmen Brezn‹ geblieben. Während sie nach dem vierten Discofoxtitel
eng umschlungen zu ›Ti Amo‹ von Umberto Tozzi getanzt hatten, war sie seinem Gesicht
auf einmal mit ihrem ganz nahe gekommen und hatte ihn geküsst. Einfach so. Ohne
ihn groß zu fragen. Und dann noch einmal und noch einmal. Kurz darauf waren sie
ohne Umwege mit dem Taxi direkt zu ihr gefahren. Das gesamte Prozedere hatte Max
auf angenehme Weise an früher erinnert. An die Zeit, als die Groupies, sobald seine
Konzerte beendet waren, jedes Mal die Initiative ergriffen und ihn ähnlich unkompliziert
abgeschleppt hatten. Ähnlich gut angetrunken wie damals war er heute auch. Nicht
besoffen, er wusste noch genau was er sagte und tat, aber gut angedudelt war er
auf jeden Fall. Natürlich hatte er vorhin auch mal an Monika gedacht. Aber dann
auch ganz schnell wieder nicht mehr.
    »Oh la,
la. Na, wenn das mal keine wunderschöne, arabische Prinzessin ist, die da vor mir
steht«, scherzte er jetzt, als Irene, lediglich mit einem kleinen, durchsichtigen
Seidentuch bekleidet, aus ihrem Schlafzimmer zu ihm zurückkehrte.
    Sie ging
zu ihrem CD-Player und legte ›Hollywood Nights‹ von Bob Seger auf. Und traf damit
voll ins Schwarze. Hammertitel, dachte Max. Sie hat genau meinen Geschmack. Und
bestimmt weiß sie mehr über Holzer und Nagel, als sie im Biergarten ausgeplaudert
hat. Aber wie kriege ich das aus ihr raus, ohne dass sie Verdacht schöpft? Noch
dazu, wenn sie mich in deren Auftrag selbst aushorchen soll.
    »Holzer
und Nagel sind einfach zwei echte Idioten«, schimpfte sie, als sie sich neben ihn
auf die Couch setzte. Konnte sie etwa Gedanken lesen? »Die werden nie so geile Musik
produzieren wie ein Bob Seger oder ein Bruce Springsteen«, fuhr sie fort. »Oder
wie ein Michael Jackson oder ein Prince. Oder wie eine Anette Humpe. Dazu sind die
viel zu beschränkt. Sie stehen voll auf ihren lahmen Billigsound. Und voll miese
Typen sind sie auch noch.«
    »Wieso denn
das?« Max versuchte seine Frage so beiläufig wie möglich klingen zu lassen.
    »Außer,
dass sie mich so schlecht bezahlen, machen sie auch noch andere Sachen, die ich
nicht in Ordnung finde.«
    »Was für
Sachen denn?«
    »Mit Mädchen.«
Sie blickte verschämt zu Boden.
    »Mit Mädchen?
Versprechen sie ihnen eine Karriere?«
    »Auch.«
    »Und was
noch?« Komm schon, raus damit. Ich weiß es zwar eh. Aber ich will es auch aus deinem
Munde noch mal hören. Dann kann ich mir endlich ganz sicher sein.
    »Wenn ich
es dir sage, musst du mir aber eins versprechen.«
    »Was?«
    »Dass du
nicht darüber schreibst.« Sie schaute ihm geradewegs ins Gesicht.
    »Versprochen.«
Wenn’s weiter nichts ist.
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.«
Er hob die Finger seiner rechten Hand zum Schwur.
    »Also gut.
Sie … verführen minderjährige Mädchen … in ihrem Studio … glaube ich.«
    Na also.
Ging doch. Sollte sie ihn wirklich ausspionieren? Konnte er eigentlich gar nicht
glauben. Dann wäre sie doch nicht so offen gewesen.
    »Was? Wirklich?
Bist du dir sicher?« Er gab sich überrascht und entsetzt. Schließlich musste sie
nicht wissen, dass er das, was sie da erzählte, längst wusste.
    »Ich habe
es mit eigenen Augen gesehen, als ich vor ein paar Wochen einmal meine Handtasche
im Studio vergessen hatte und sie mir eine Stunde nach Feierabend holen wollte.«
    »Sie haben
Sex mit ihnen?«
    »Ja. Zwei
Wochen später kam mir noch mal ein Mädchen entgegen, als ich

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