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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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getroffen hatte. Solange er dabei gewesen war, hatte man
sich um die Stimmung in der Band nie Sorgen machen müssen. Kein überragender Bassist,
aber jeder hatte sich gut mit ihm verstanden. Er war schon damals einfach okay gewesen.
Hatte zwar einen Haufen Schmarrn erzählt, aber er war immer großzügig und gut drauf
gewesen. So wie es schien, hatte sich das bis heute auch nicht geändert. Herrje.
Man konnte einfach nicht genug Leute kennen, die anders waren als die anderen. Letztlich
waren sie doch das Salz in der oft so trüben Lebenssuppe, die hier alle miteinander
jeden Tag aufs Neue auslöffelten.
    »Herr Raintaler?
Sie können jetzt.« Die nette Frau Schulze im dunkelbraunen Kostüm unterbrach seine
tiefgründigen Gedanken und deutete auf die weiße Holztür gleich links von ihr. Max
stand auf und ging hinein, nachdem er angeklopft hatte.
    »Herr Raintaler,
ich grüße Sie. Was kann ich für die Presse tun? Wollen Sie ein Exklusivinterview?
Da müssten Sie dann ein andermal kommen. Ich habe leider nur knappe zehn Minuten
für Sie. Muss gleich noch in ein wichtiges Meeting.« Ratgeber, glattrasiertes Gesicht
und kurzgeschorenes blond gefärbtes Haar auf dem Kopf, war von seinem Chefsessel
aufgestanden, um seinem Besucher die Hand zu schütteln. Er trug einen maßgeschneiderten,
dunkelblauen Anzug, ein frisch gebügeltes, weißes Hemd mit silbernen Manschettenknöpfen
und einen knallgelben Schlips. Zusammen mit seiner stark gebogenen, langen Hakennase
und den engstehenden, braunen Augen, mit denen er seinen fremden Besucher prüfend
fixierte, erinnerte er Max an einen riesigen Papagei. Wenn man dann noch sein wichtigtuerisches
eitles Gehabe dazunahm, hätte er sogar als König aller Papageien durchgehen können.
Jovial lächelnd zeigte er mit einer einladendenden Armbewegung auf die zwei ungemütlich
aussehenden Besucherstühle aus Metall vor seinem Schreibtisch.
    Wahrscheinlich
die Folterstühle für seine Untergebenen, wenn sie eine Gehaltserhöhung wollen, dachte
Max. Oder für Leute wie ihn, denen damit gleich mal klar gemacht werden sollte,
wer hier der Chef im Ring war. Er setzte sich. Und auch Ratgeber ließ sich in seinen
dick gepolsterten Sitz sinken.
    »Nein, Herr
Ratgeber. Kein Exklusivinterview. Es handelt sich eigentlich überhaupt nicht um
ein Interview. Ich schreibe gerade einen Artikel über Burgl Schäfer, den neuen Nachwuchsstar
von Holzer und Nagel. Und da suche ich noch nach Informationen drum herum. Es dauert
nicht lange. Darf ich?« Max zückte Heinz’ kleines Diktiergerät und stellte es vor
sich auf die weißglänzende Tischplatte.
    »Ja, ja.
Schalten Sie ruhig an. Ich habe nichts zu verbergen. Holzer und Nagel. So, so. Und
wie glauben Sie, kann ich Ihnen da helfen? Ich kenne die Herrschaften kaum und ihre
Sängerin erst recht nicht. Ich bin schon froh, wenn ich mir die Gesichter meiner
eigenen Künstler merken kann.« Ratgeber lachte selbstgefällig und zupfte mit einer
lässigen Geste seine Krawatte zurecht.
    »Aber Burgl
ist doch erst vor ein paar Tagen in Ihrer Sendung aufgetreten. Hat man da als Redakteur
keinen persönlichen Kontakt?«
    »Wenig.«
Sein starrer, angestrengter Blick verriet Max, dass er log.
    »Aha. Sie
kennen Burgl also nicht? Genauso wenig wie Holzer und Nagel? Passen Sie auf, Herr
Ratgeber. Ich schalte das Bandgerät mal kurz aus.« Der nächste Volldepp, der mich
nur verarschen will, dachte er währenddessen. Na warte, Bürscherl. So nicht. Er
drückte die Stopptaste. »Und jetzt reden wir nur unter uns«, fuhr er mit strengem
Tonfall fort. »Mir ist bekannt, dass Sie Holzer und Nagel sehr gut kennen. Und mir
ist außerdem bekannt, dass, genau wie bei denen, auch in Ihrem Studio von Zeit zu
Zeit sehr junge Mädchen zu Gast sind. Bis spät in die Nacht hinein. Was ganz bestimmt
nicht uninteressant für die Öffentlichkeit wäre. Also, wie sieht es aus? Wollen
Sie mir nun helfen oder nicht?«
    »Ich verstehe
nicht, worauf Sie hinaus wollen, Herr Raintaler. Soll das hier etwa so was wie eine
Erpressung werden? Da sind Sie aber garantiert an den Falschen geraten, guter Mann.
Ich lasse mir nicht blöd kommen. Von niemandem. Noch nie.« Ratgeber bekam einen
roten Kopf. Er schaute noch starrer und noch angestrengter drein.
    »Erpressen
will ich Sie ganz sicher nicht. Ich brauche lediglich Informationen über Holzer
und Nagel.«
    »Die müssen
Sie sich woanders holen. Habe ich Ihnen doch schon gesagt.«
    Wie du willst,
du Arsch mit Ohren, dachte Max. Dann schauen wir

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