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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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übergewechselt,
was?«
    »Logisch,
Lenny. Einmal Rocker, immer Rocker. Und Kompliment zurück: Du warst kein wirklich
schlechter Bassist.« Max lachte auch. Return. Und Einstand. Ich und wortkarg! Ja,
so ein Blödsinn. Der Lenny hat schon früher immer einen Haufen Schmarrn geredet.
Lustiges Zeug zwar auch, aber halt auch viel Schmarrn.
    »Sag mal,
das Essen hier. Ist das immer so?«, wechselte er das Thema.
    »Wie meinst
du das?«
    »Es sieht
super aus, aber es schmeckt nach nichts. Die Roulade ist zäh wie Leder. Und mit
dem Knödel kannst du Fensterscheiben einwerfen. Täglich könnte ich das nicht runterbringen.«
Er rührte mit der Gabel in dem kalten, labbrigen Rest Rotkraut aus der Dose auf
seinem Teller.
    »Ich find’s
gar nicht so schlecht, Max«, erwiderte Lenny. »Du solltest mal herkommen, wenn Asienwochen
sind. Der absolute Hammer. Richtig gut. Da brauchst du kein Sternerestaurant mehr.«
    »Ach wirklich?
Wann sind die denn?«
    »Immer um
Weihnachten herum.«
    »Aha. Da
bin ich aber froh, dass ich in der Stadt wohne und arbeite. Antons Rote mit viel
Senf, gleich bei mir ums Eck zum Beispiel, ist nämlich unschlagbar. Die beste Bratwurst
der Welt. Und es gibt sie jeden Tag. Zu jeder Jahreszeit.« Max schob seinen halbleeren
Teller ein Stück weit von sich weg. Das hier ist jedenfalls nicht nach meinem Geschmack,
dachte er. Hoffentlich bekomme ich keine Blähungen davon. Oder noch schlimmer: Montezumas
Rache ereilt mich. Und das bei der Hitze. Nicht auszumalen.
    »Was soll’s,
Max?« Lenny zuckte mit den Achseln. »Ich muss wenigstens einmal am Tag aus meinem
dunklen Schneideraum raus. Sonst packt mich die Depression. Schau mich doch bloß
mal an. Ich bin blass wie ein Vampir. Außerdem ist das Essen günstig hier. Ein Menü
für knapp vier Euro. Wo kriegst du so was denn heute sonst noch?«
    »Nirgends,
Lenny. Stimmt schon. Höchstens in der Mongolei vielleicht. Und dann wahrscheinlich
nur Yakmilch und Speck. Aber sag mal, was ganz anderes. Du als alter Bassist und
Mediendinosaurier kennst doch bestimmt die Herren Holzer und Nagel. Das sind zwei
Produzenten im Volksmusikbereich. Ihr Studio ist gleich drüben auf der anderen Seite
des Bahndammes.«
    »Klar kenne
ich die, Max. Habe ein paarmal für sie Bass gespielt. Ich war jung und brauchte
das Geld … Das sind absolut gewissenlose Gauner. Musste wochenlang wegen meiner
Gage mit ihnen streiten.«
    »Das klingt
genau nach den beiden.« Max grinste, ohne sich wirklich zu freuen und beugte sich
ein Stückweit zu seinem alten Bandkameraden hinüber.
    »Pass auf,
Lenny«, fuhr er leiser fort. »Die zwei haben einem Freund von mir einen Song geklaut,
obwohl sie das natürlich abstreiten. Und ich muss jetzt wissen, wie sie es gemacht
haben, um ihnen den Diebstahl nachzuweisen. Oder irgendwas anderes herausfinden,
womit ich sie unter Druck setzen kann. Dann müssten sie die Rechte nämlich wieder
herauszurücken. Und wer weiß? Vielleicht klebt ihnen sogar noch ein Mord an der
Backe.«
    »Wer ist
denn dein Kumpel?« Lenny blickte neugierig von seinem Teller auf.
    »Heinz Brummer.
Darf ich aber eigentlich gar nicht sagen.« Max legte den Finger auf seinen Mund.
Und? Bin ich jetzt vielleicht immer noch wortkarg?
    »Ach, der
Heinz. Den alten Geizhals kenne ich doch auch schon seit Jahrhunderten. Hab schon
bei ihm im Studio gespielt. Sag ihm einen schönen Gruß von mir, wenn du ihn wieder
siehst.«
    »Mach ich,
Lenny. Wusste gar nicht, dass du ihn kennst. Und was fällt dir zu Holzer und Nagel
ein?«
    »Einen Mord
traue ich den beiden nicht zu.« Lenny schnitt ein Stück von seiner zähen Roulade
ab und kaute angestrengt darauf herum.
    Mach dir
nichts draus, Lenny, dachte Max schadenfroh grinsend. Schon in ein paar Monaten
ist Weihnachten. Dann gibt es wieder Asienwochen.
    »Gut, sie
sind absolute Ganoven, was ihre Urheberrechtsdinge anbelangt. Das weiß jeder«, fügte
Lenny noch hinzu, nachdem er endlich geschluckt hatte. »Und sie haben eine sehr
merkwürdige Vorliebe für sehr junge Mädchen. Aber Mord … Nein, nein. Das glaube
ich nicht. Dazu sind die zu feige. Das trauen sie sich nicht.«
    »Meinst
du wirklich?« Max schaute ihm forschend ins Gesicht. An der Geschichte mit den jungen
Mädchen war offensichtlich wirklich was dran. Jetzt hatte er sie schon von Josef,
Irene und von Lenny gehört.
    »Ja. Aber
ich kann mich natürlich auch täuschen. Wenn du mehr über sie erfahren willst, geh
doch zu Gustl Ratgeber. Der ist Musikredakteur bei so einem

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