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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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unterhalten.
    »Bist du wahnsinnig, Jutta?«, protestierte Josef daraufhin lächelnd. »Jetzt habe ich einmal im Leben eine fesche Hamburgerin bei mir. Da werde ich mich doch nicht zu einem alten Bekannten setzen. Nix da. Ich kenne einen gemütlichen kleinen Griechen ums Eck. Da werden wir zwei jetzt hingehen. Und sonst nirgends.«
    Richtig so, Josef. Ich will dir ganz sicher nicht beim Flirten mit einer Fremden zuschauen, dachte Max. Schließlich kenne ich deine Frau und will ihr weiterhin ohne schlechtes Gewissen in die Augen sehen können. Und selbst will ich auch meine Ruhe haben. Also schleich dich. Aber schnell. Herrschaftszeiten.
    »Na gut, mein gestrenger Gebieter«, lenkte Jutta kichernd ein. »Ich habe doch nur Spaß gemacht. Und wie ich sehe, hat es sich gelohnt. Allein schon wegen Annikas Blicken. Die könnten im Moment töten, wenn ich das richtig sehe.« Sie prustete laut los.
    »Na warte, Jutta. Komm du mir heute Nacht nach Hause.« Annika lachte nicht, musste dann aber doch grinsen. Die ganze Situation war auch wirklich zu bescheuert.
    »Ja, gut. Dann wollen wir euch auch nicht weiter aufhalten«, trieb Max zur Eile an, bevor das Ganze hier noch in einen gemütlichen Kabarettabend ausartete. »Eine recht schöne Zeit noch.«
    »Euch auch. Servus und Tschüss«, riefen Josef und Jutta.
    Und ehe noch jemand bis drei zählen konnte, waren sie genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren.
    »Ich habe mich wirklich nicht mit Jutta hier verabredet, Max. Warum sollte ich denn so was tun? Ich bin doch nicht blöd. Und Verstärkung brauche ich auch keine. Schon gar nicht von Jutta!« Annika wusste gerade offensichtlich nicht so recht, wie sie aus der peinlichen Nummer wieder herauskommen sollte. Sie lächelte unsicher.
    »Ich glaube dir.« Max ahnte, was in ihr vorging. Er stand halb von seinem Sitz auf, beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.
    »So, zweimal unsere Wildsau! Bitte schön!« Rosi war zurück und stellte voller Stolz auf ihre tolle Küche die üppig beladenen Teller zwischen ihnen ab.
    »Oh! Äh! Ja! Natürlich«, haspelte Max. Er setzte sich schnell auf seinen Stuhl zurück.
    Dann machten sie sich über das zarte, aromatische Fleisch und die leckeren Knödel her. Selbst Max, der, genau wie vorgestern bei Frau Bauers Gulasch, anfangs gar keinen rechten Hunger hatte, aß seinen Teller fast leer.
    »Und was hast du gestern noch so gemacht, nachdem wir uns getroffen hatten?«, erkundigte Annika sich wie nebenbei, nachdem sich ihr erster Heißhunger gelegt hatte.
    »Ich? Äh, nicht viel. Ich habe noch Giovannis Frau aus dem Krankenhaus abgeholt und nach Hause gebracht. Danach habe ich einer Bekannten in ihrer Kneipe geholfen und bin um eins ins Bett. Dort habe ich dann geschlafen wie ein Stein.«
    »Etwa der gut aussehenden Schwarzhaarigen aus dem Biergarten?«
    Ja, Herrschaftszeiten. Wie kommt sie denn bloß da drauf? Haben Frauen etwa einen siebten Sinn für so was?
    »Wie?« Er tat so, als hätte er sie nicht verstanden, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
    »Hast du etwa der gut aussehenden Schwarzhaarigen aus dem Biergarten geholfen?«, wiederholte sie ihre Frage noch einmal etwas ausführlicher und eine Spur bestimmter. »Ich habe dich dort gestern Arm in Arm mit ihr ankommen sehen.« Ihr Gesicht lächelte, ihre Augen nicht.
    Was will sie denn bloß? Gut, sie hat Moni und mich gesehen. Na und? Es ist ja wohl immer noch mein Problem, mit wem ich in den Biergarten gehe. Oder habe ich da etwa irgendwas verpasst?
    »Ach, die! Nein, das war eine Kollegin aus Polizeitagen. Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Sie war bei der Sitte.« Wieso lüge ich eigentlich? Es gibt doch gar keinen Grund dazu. Monika geht sie doch überhaupt nichts an. Oder doch? Will ich mir gerade etwa unbewusst ein Hintertürchen offen halten? Es sieht zumindest ganz danach aus. Ach was. Schmarrn. Jetzt geht es doch erst mal um Giovanni und darum, wie ich seinen Mörder zur Strecke bringe. Mit Frauen kann ich mich dann später wieder beschäftigen.
    »Ach, wirklich? Habt ihr hier in München auch so viele gut aussehende Frauen bei der Polizei wie wir in Hamburg? Ist ja witzig. Mein Exmann hatte dort immer mit jeder Menge von denen zu tun.«
    Komisch. Das klingt ja jetzt fast wie ein Vorwurf, dachte Max. Oder bin ich jetzt zu empfindlich.
    »Ich sage es mal so. Wenige sind es nicht gerade.« Er grinste. Obwohl ihn ihre bohrende Art zunehmend irritierte.
    »Aha. Also nicht

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