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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Maßen nervenden Eifersüchteleien. Ja, ja. So eine lockere Beziehung hat auch ihre Vorteile. Merk dir das mal, Raintaler.
    »Nicht so gut natürlich. Kannst du dir ja denken.«
    »Logisch. Hat sie noch irgendwas wegen möglicher Feinde von Giovanni gesagt?« Er hängte seine schwarze Lederjacke an der Garderobe auf.
    »Nein, leider nicht. Wir haben aber auch eher versucht, sie von dem ganzen Thema abzulenken. Sie denkt an nichts anderes als an ihren toten Giovanni. Das geht doch nicht. Sie muss doch zwischendurch auch mal verschnaufen.«
    »Hast recht, Moni.« Herrschaftszeiten. Wenn man es genau betrachtet, ist sie wirklich schwer in Ordnung, deine Monika. Stimmt doch. Oder?
    »Außerdem hat Georg sie dann bald abgeholt, um noch irgendwas wegen der Blumen für morgen zu regeln.«
    »Ach, wirklich?« Ein erstaunter Blick huschte über Max’ Gesicht. Dass Schorsch Clara bei der Organisation der Beerdigung geholfen hat, ist ja wirklich saunett von ihm. Aber, dass er ihr jetzt auch noch beim Blumenaussuchen hilft, ist fast schon merkwürdig, oder? Obwohl. Wer sollte ihr denn sonst dabei helfen? Sie ist ja wirklich total überfordert. Sei froh, dass er es macht. Dann bleibst du außen vor.
    »Ja. Er hilft ihr, wo er nur kann. Ein echter Freund. Claras Eltern kommen morgen übrigens auch. Ihr Vater würde dich sehr gerne bei deinen Ermittlungen unterstützen.« Monika runzelte die Stirn.
    »Von wegen. Ich mache meine Arbeit alleine«, erwiderte er und schüttelte heftig den Kopf. »Schon immer. Höchstens Franzi darf mir helfen. Oder du. Sonst niemand.«
    »Genau dasselbe habe ich ihr auch gesagt.«
    »Na also. Magst du auch ein kleines Bier?« Er ging zum Zapfhahn, um sich einen Schnitt einzuschenken.
    »Jetzt schon?«
    »Wieso? Es ist nach vier, fast fünf. Außerdem hatte ich heute schon einen leckeren Bergbock. Da kann ich auch gleich weitertrinken. Rate mal, wo ich war.« Er machte ein geheimnisvolles Gesicht.
    »Keine Ahnung. Sag’s mir.«
    »Auf dem heiligen Berg.«
    »Im Kloster Andechs? Wie kommst du denn da hinauf?«
    »Das würdest du jetzt gerne wissen, was?«
    »Ach, Schmarrn. Ist mir doch egal. Hat er geschmeckt, der Bergbock?« Monika ging zum Kühlschrank und schenkte sich ein Wasser ein.
    »Hervorragend. Und der alten Frau Bauer auch.«
    »Ach? Deine Nachbarin war dabei? Das ist ja nett.«
    »Ja, ich habe sie nach Gauting zum Arzt gefahren, und als sie gesund und munter wieder herauskam, haben wir beschlossen, einen Kleinen auf die gute Nachricht zu heben.« Er schloss den Zapfhahn und hob sein inzwischen fast vollgelaufenes Glas in die Höhe. Eigentlich wollte ich doch nur einen Schnitt. Egal.
    »Braver Max. Das hat ihr sicher gutgetan. Sie kommt doch kaum vor die Tür mit ihrem dauerkränkelnden Bertram. Schon schlimm, dass Männer immerzu leiden müssen.« Sie strafte ihn mit einem scherzhaft vorwurfsvollen Blick. Schließlich gehörte er in ihren Augen auch dazu. Das wusste er genau.
    »Du musst das so sehen, Moni. Wenn wir nicht leiden würden, hättet ihr niemanden, den ihr umsorgen könnt.« Er hob oberlehrerhaft den Finger.
    »Ach, wirklich? Und wer kümmert sich die meiste Zeit um eure Kinder? Vielleicht sollten wir Frauen uns mehr um uns selbst sorgen.« Sie grinste nur. 
    Max wusste gleich, dass sie nicht ernsthaft mit ihm darüber diskutieren wollte. Im Moment gab es auch wirklich so schon Stress genug rund herum. Trotzdem legte er noch mal nach. »Das hat euch ja auch niemand verboten. Ich glaube aber trotzdem, dass wir Männer einfach das schwächere Geschlecht sind. Und deswegen sind wir auch immerzu auf eure Unterstützung angewiesen. Zum Beispiel beim Waschen und Kochen.« Sprach’s und grinste ebenfalls.
    »Weißt du übrigens, was Anneliese über Georg gesagt hat, als der mit Clara verschwunden war?«, fragte sie und machte jetzt, genau wie er zuvor, ein geheimnisvolles Gesicht.
    »Natürlich nicht. Ich war ja nicht dabei.« Er verdrehte kurz die Augen. Wie kann man bloß so blöd fragen.
    »Sie hat gemeint, dass sie einen wie ihn auf alle Fälle verdient hätte. Reich, gut aussehend und nett, wie er wäre.«
    »Was? Clara? Clara hätte einen wie Schorsch verdient?« Er sah sie ungläubig an.
    »Nein. Anneliese. Sie würde ihn mit Handkuss nehmen.«
    »Ausgerechnet Anneliese. Na klar. Aber bloß, weil der Onassis schon tot ist. Oder?« Er trank von seinem Bier.
    »Genau.« Sie nickte zustimmend.
    »Okay, überredet. Schenk mir auch ein Bier ein«, sagte sie dann und schüttete ihr

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