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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Pizza. Woher kennen Sie?«
    »Wir haben dort schon oft gegessen.« Max stieß Franz unter dem Tisch mit dem Knie an, um ihm zu bedeuten, dass er den Burschen weiterhin ihm überlassen solle. »Und woher kennen Sie Giovanni?«, fragte er.
    »Kenne ich von die Großmarkt«, radebrechte Marco. »Giovanni immer kommen zu Einkaufen. Mit Clara. Viele Leute reden über Giovanni Tod. Viele Leute traurig. Ich auch. Giovanni immer nett zu mir. Nix schimpfen. Geben meine Mutter Geld für Doktor. Gute Mensch. Ich sehr traurig. Andere Leute nix traurig.«
    »Welche Leute sind nicht traurig?«, wollte Max wissen.
    »Böse Männer. Giovanni gute Lokal, große Konkurrenz. Beste Pizza machen. Böse Männer ärgert.«
    »Wer genau sind denn diese bösen Männer?«
    Max blickte kurz zu Franz hinüber. Das sah doch ganz nach einer Spur aus. Herrschaftszeiten. Der kleine Mann beugte sich jetzt ganz nah zu ihnen herüber.
    »Später kommen die böse Männer. Immer hier. Jeden Abend. Kommen aus die Süden von Italia«, flüsterte er kaum hörbar.
    »Aha. Und warum erzählen Sie uns das alles?« Max sah den kleinen Mann wieder an.
    »Habe gesehen die beide in die Großmarkt.« Er deutete mit seinem krummen Zeigefinger auf Max und Franz. »Weiß, die beide Polizei. Ich helfen die Polizei Giovanni Mörder fangen.«
    »Wo haben Sie uns denn auf dem Großmarkt gesehen?« Da schau her, Raintaler. Da stehst du doch glatt unter Beobachtung. Wie geht denn das? Hat er dir etwa die kleine Drohbotschaft an die Windschutzscheibe geheftet. Aber wieso sollte er uns dann helfen? Eben. Vergiss es gleich wieder.
    »Theresa ist gute Freund. Und Bambini auch. Nix böse die ganze Familia.« Marco zündete sich eine Zigarette an, inhalierte tief und stieß den Rauch durch seine riesige Zahnlücke in die ohnehin schon total vernebelte Kneipenluft.
    Max musste husten. Franz nicht. Er hatte gerade den letzten Bissen Pizza in seinen imposanten Bierbauch hinunterbefördert und rauchte nun selbst.
    »Aha. Gut zu wissen. Und was wollen Sie jetzt von uns?«, erkundigte sich Max.
    »Du warten, bis die böse Männer kommen. Und dann verhaften. Mitnehmen.« Marco kreuzte die Handgelenke vor seinem Körper übereinander.
    »So einfach geht das nicht. Aber es wäre schon gut, wenn Sie uns Bescheid geben, wenn Ihre bösen Männer hereinkommen. Und wir sehen uns die Burschen dann mal etwas genauer an. Oder Franzi?«
    Franz, der bisher noch gar nichts gesagt hatte, räusperte sich ein paar Mal. »So könnten wir es machen«, bestätigte er dann.
    »Okay. Gut. Wenn kommen böse Männer, ich zeigen.« Der kleine Italiener ging zum Tresen hinüber und begrüßte dort mit großem Hallo den Barkeeper.
    »Komischer kleiner Kauz«, stellte Max fest, als er weg war. »Glaubst du ihm, was er sagt?«
    Franz runzelte die Stirn, zog an seiner Zigarette und nahm einen kräftigen Schluck Bier. »Wenn du mich fragst, nicht so ganz«, meinte er dann. »Er kann uns genauso gut an diese Typen, die du meinst, verraten. Warten wir es ab? Oder kommen wir mit Verstärkung wieder her?«
    »Warten wir es ab. Viel kann uns nicht passieren. Der Laden hier ist voll bis unters Dach. Und das werden ja wohl nicht alles Gangster sein. Oder?« Max zeigte grimmig grinsend ins Rund.
    »Kaum anzunehmen. Okay. Warten wir. Aber unseren kleinen Marco werde ich mir garantiert noch mal auf dem Revier vornehmen. Der weiß mehr, als er uns gesagt hat. So viel ist sicher. Das rieche ich förmlich.«
    Ein junges Pärchen in Jeans und Jeansjacken kam herein. Sie ganz in Lila, er in klassischem Blau. Der mittelgroße, schlanke Mann mit den kurz geschorenen, schwarzen Haaren und dem kleinen Nasenring fragte Max in breitem Bayrisch, ob sie sich zu ihnen setzen dürften.
    »Warum nicht«, antwortete der. Er nahm seine schwarze Lederjacke von dem Barhocker neben sich und hängte sie hinter sich an einen der eisernen Wandhaken. Franz verfuhr derweil genauso mit seinem grauen Wollsakko. »Bitte sehr!«, sagte er dann und zeigte auf die leeren Stühle.
    »Dank euch recht sakrisch«, erwiderte der junge Mann. Sie setzten sich und steckten ihre Nasen in die Speisekarte.
    Das passt ja bestens. Mit den jungen Leuten als Gesellschaft riecht man die Bullen in uns nicht ganz so stark, dachte Max. Ach, du Schande. Da fällt mir ein, dass ich Franz den Zettel mit der Drohung noch gar nicht gegeben habe. Er kramte das Corpus Delicti aus seiner Brieftasche und reichte es seinem Freund.
    »Da schau mal her, Franzi. Das habe ich heute

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