Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Sache.
»Nun,
hier sind beispielsweise einige Überweisungen von Ihrer Firma an den Herrn
Stadtrat Meierbär festgehalten, die auf Bestechungsgelder hinzuweisen scheinen.
Und Herr Weidenbrecher von der Stadtbank hat ebenfalls regelmäßig größere
Zuwendungen von Ihnen erhalten. Was sagen Sie dazu?« Max knallte die CD auf die
Tischplatte.
»Dazu
sage ich gar nichts«, grunzte Woller mit wackelnden Wangen. »Solche Daten kann
man auch fälschen.«
»Gut.
Dann haben Sie sicher auch nichts dagegen, wenn wir die Unterlagen an die
Staatsanwaltschaft weiterleiten.«
»Tun Sie
doch, was Sie wollen.« Woller blickte scheinbar ungerührt an die Wand hinter
Max und Franz. Nur seine unruhige Atmung verriet, dass ihm entweder sein
Gewicht zu schaffen machte oder dass er angespannt war.
»Passen
Sie auf, Herr Woller.« Franz ergriff zum zweiten Mal das Wort. »Diese CD hier
wurde bei Frau Breitwanger zusammen mit weiteren Unterlagen gefunden. So wie es
aussieht, hat Maria Spengler ihre Sachen bei Frau Breitwanger aufbewahrt und
Sie, Herr Woller, damit erpresst. Oder Elli Breitwanger selbst hat Sie damit
erpresst. Oder beide Frauen. Und deswegen haben Sie sie umgebracht oder
umbringen lassen. So war es doch. Geben Sie es doch endlich zu, Mann. Mit Ihrem
Schweigen machen Sie doch alles nur noch schlimmer.«
»Ich
habe dazu nichts weiter zu sagen. Ich weiß nichts von einer CD. Erpresst hat
mich auch niemand. Und umgebracht oder umbringen lassen habe ich schon gar
niemanden. Das müssen Sie mir einfach glauben, Herr Kommissar. Ob Sie das nun
wollen oder nicht.« Woller öffnete seine kleinen Schweinsaugen so weit es ging
und kam damit dem Blick eines harmlosen Unschuldslamms nicht annähernd so nahe,
wie er es wohl beabsichtigt hatte.
»Hauptkommissar.«
»Hauptkommissar.
Schauen Sie doch mal. Wenn Maria Spengler mich erpresst hätte, müsste ich ihr
eine Menge Geld überwiesen haben. Aber habe ich das getan? Nein. Fragen Sie
ruhig meine Bank.«
»Dann
haben Sie ihr halt einen Teil von dem Schwarzgeld gegeben, das Sie
normalerweise cash in die Schweiz bringen«, bemerkte Max trocken. »Wo war
eigentlich Ihr Schlägertrupp zum Zeitpunkt der Morde?«, fragte er unvermittelt,
weil ihm gerade einfiel, dass Woller den Mordauftrag an Maria und Elli
natürlich auch an die brutalen Kerle gegeben haben konnte, die bereits auf sein
Geheiß hin in der Birkenau für Unruhe gesorgt hatten. Andererseits, warum hätte
er sich dann die Mühe mit den falschen Alibis im ›Amazonas‹ machen sollen?
Vorausgesetzt, es waren wirklich falsche Alibis, denn vielleicht log er ja
gerade diesbezüglich ausnahmsweise einmal nicht.
»Welcher
Schlägertrupp?«
»Herr
Gräber, Herr Weiß und Herr Wegreiter«, wandte sich Franz an Max. »Wir kennen
die Herren bereits. Sie sind seit zwei Wochen auf Mallorca. Können also nicht
die Täter sein.«
»Und
was machen sie dort?« Max blickte Woller fragend an. Was Franzi schon wieder
alles weiß, dachte er. Wieso hat er mir denn nichts davon gesagt?
»Wenn
Sie meine Mitarbeiter Gräber, Weiß und Wegreiter aus dem Projektmanagement
meinen«, erwiderte der mit gedehnter Stimme. »Die sind seit zwei Wochen auf der
Insel, um sich dort um ein Bauvorhaben von uns zu kümmern.«
»Mit
Baseballschlägern wie in der Birkenau?« Max grinste sarkastisch.
»Ich
weiß nicht, wovon Sie reden, Herr Raintaler. Ehrlich gesagt gehen Sie mir
langsam auf die Nerven.«
»Sie
wissen nicht, wovon ich rede? Ich lache gern später, Herr Woller. Warum ließen
Sie eigentlich Frau Breitwangers Haus durchsuchen?« Max erinnerte sich an das
Geräusch, das er im Flur gehört hatte, während er in Ellis Wohnzimmer gewesen
war. »Doch nur um diese Unterlagen hier zu finden. Habe ich nicht recht?« Er
zeigte auf die Disk.
»Jetzt
reicht es aber endgültig, Herr Raintaler. Ich bin ein geduldiger Mensch, aber
irgendwann ist Schluss. Sparen Sie sich gefälligst Ihre andauernden
unbewiesenen Unterstellungen.«
Also
waren es wohl doch nur die Katzen?, fragte sich Max. Kann natürlich auch sein.
Aber mal sehen, was ihm zu meiner nächsten Frage einfällt. »Wie gut kannten Sie
Frau Spengler eigentlich?«
»Nicht
besonders, nur von der Bürgerinitiative her.« Woller zuckte gleichmütig mit den
Schultern, was eine wabbelige Wellenbewegung seines ganzen Körpers auslöste.
»Franz,
ich finde, wir sollten den Kerl einsperren und dafür sorgen, dass er nie wieder
freigelassen wird.« Max zeigte auf Marias Tagebuch und die Porno-DVD neben
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