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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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anvertraut.«
    »Nur
Ihnen?«
    »Ja.
Sie werden in ihrem Tagebuch nichts darüber finden. Sie schämte sich deswegen,
hatte sie gemeint.«
    »Ach,
wirklich?« Max musste grinsen, obwohl er es nicht wollte. Aber das Bild des auf
allen Vieren jaulenden, nackten Woller vor seinen Augen ließ ihm keine andere
Wahl. Ob Gesine wohl auch auf diese Art und Weise bei ihm ranmusste? Sicher.
Was denn sonst? Wie beschämend. »Ich denke, sie war in dieser Bürgerinitiative
gegen ihn engagiert. Das passt doch nicht zusammen.« Er war gespannt, was sie
dazu sagen würde. Er hatte ja bereits seine Meinung über Marias und Wollers
Beziehung, fand es nach wie vor völlig unverständlich, und Franz ging es sicher
nicht anders.
    »Er
hatte sie dort als Spitzel eingesetzt. Hat gut dafür bezahlt, wie sie mir
sagte.«
    »Aber
sie hat die Initiative doch mitgegründet.«
    »Stimmt.
Sie war aber bald danach von zwei engagierten Vertretern der Grünen aus ihrer
Führerrolle verdrängt worden. Das hatte sie sehr verletzt.«
    »Wohnen
die auch in der Birkenau?«
    »Nein.
Die kommen, glaube ich, aus Schwabing. Studenten.«
    Schau
an. So einfach konnte alles sein. Warum waren sie da bloß selbst noch nicht
darauf gekommen? »Aber wenn er Maria als Spitzel eingesetzt hatte, warum sollte
er sie dann umbringen?«, murmelte er gleich darauf nachdenklich mehr zu sich
selbst. »Das würde doch nicht den geringsten Sinn machen.«
    »Stimmt.«
Sie hatte ihn trotz der geringen Lautstärke, mit der er gesprochen hatte,
offenbar genau verstanden. »Aber in letzter Zeit wollte er ihr immer weniger
bezahlen, weil seine Geschäfte angeblich immer schlechter gingen. Da hat sie damit
gedroht, alles, was sie über ihn wusste, an die Öffentlichkeit zu bringen.
Vielleicht war das ja der Grund für ihren Tod. Maria hatte auf jeden Fall große
Angst vor ihm.« Sie setzte sich wieder.
    »Das
hat sie Ihnen tatsächlich so gesagt? Dass sie ihn erpresst hat? Da hätte er
doch eher Angst vor ihr haben müssen.« Max blieb vor ihrem Tisch stehen und
blickte ungläubig auf sie hinab. Höchst interessant zu hören, dass Wollers
Geschäfte nicht so gut liefen. War er deshalb umso mehr auf sein Bauvorhaben in
der Birkenau angewiesen? Sah ganz so aus.
    »Meine
Kunden haben absolutes Vertrauen zu mir. Sie erzählen mir alles, und sie
bekommen dafür die Lösungen für all ihre Probleme von mir.« Sie blickte ihm mit
weit geöffneten allwissenden Augen geradewegs ins Gesicht.
    »Probleme,
die Elli und Maria nun nicht mehr haben.« Max konnte sich seinen sarkastischen
Unterton nicht verkneifen.
    »Stimmt.«
Eva senkte den Blick. »Der Tod liegt in Gottes Hand. Den kann selbst ich nicht
verhindern.«
    »Hatte
Elli Breitwanger etwa auch mit Woller zu tun?«
    »Soviel
ich weiß, musste sie Maria ein paar Mal bei ihm vertreten. Wegen Urlaub,
Krankheit und so weiter.«
    »Unglaublich!«
    Max kam
aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der alte Fettsack Woller ließ sich also
gegen Bezahlung auspeitschen. So weit nichts großartig Besonderes in der
heutigen Zeit. Nur verdammt peinlich, wenn es an die Öffentlichkeit kam. Was
hatte er noch gesagt? Er konnte sich keinen Sexskandal leisten. Logisch. Wer
konnte das schon in so einer hohen Position wie er? Aber warum waren
ausgerechnet Maria und Elli, seine Gegnerinnen aus der Bürgerinitiative
Birkenau, diejenigen welche?
    Na gut,
Maria hatte ihn laut ihrem Tagebuch nach wie vor geliebt. Das mochte ihre
Beteilung an seinen perversen Spielchen erklären. Aber warum sollte sie den
Mann erpressen, den sie liebte? Nur weil sie in letzter Zeit etwas weniger Geld
von ihm bekam? Zumindest sehr fragwürdig. Und wie passte Elli da rein? Sie
musste Woller doch gehasst haben wie die Pest. Hatte sie gerade deswegen
mitgemacht? Oder einfach nur, weil sie Marias beste Freundin gewesen war?
Beides möglich. War es ihr allein ums Geld gegangen? Schon eher plausibel.
Vielleicht hatte es für alles aber auch einen ganz anderen Grund gegeben.
Herrschaftszeiten. Was Eva ihm da verriet, klang einerseits zwar schlüssig,
aber andererseits fühlte es sich nicht so an. Was stimmte nicht damit? Oder
täuschte er sich da gerade nur?
    »Von
anderen Männern haben Ihnen die beiden nichts erzählt?«
    »Doch.
Aber nur harmloses Zeug über die Frisur von diesem und den knackigen Po von
jenem. Nichts, was Rückschlüsse auf einen Mord zuließe.«
    »Aha.
Und Traudi Markreiter? Steht die etwa auch auf Wollers Lohnliste?«, fuhr er
fort.
    »Das
weiß ich nicht, Herr

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