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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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offene Tür.
    »Morgen, Chef«, begrüßte Zankl ihn. »Spät heute …«
    »Die Arbeit eines Polizisten fängt nicht erst im Büro an.«
    MUTMASSUNGEN
    »Also …« Hummel und Zankl saßen beim Mittagessen in der Kantine. »Wäre es denn denkbar, dass der Mörder von Luigi eine Vorlage benutzt hat? Zum Beispiel ein Buch, einen Krimi?«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Es gibt da ein Buch, da ist genau unser Mordfall drin. Also mit Foltern und dann in handliche Stücke zerlegen und so. Leider fällt mir nicht mehr ein, wie es hieß … aber es könnte sein, dass unser Täter es als Vorlage benutzt.«
    »Du spinnst.«
    »Wieso? In dem Buch zerlegt der Serienkiller seine Leiche und arrangiert die Teile hübsch. Ist genau wie bei uns. Hatten wir so was schon mal vorher?«
    »Nein, zum Glück nicht. Aber wenn jetzt dieser Patzer dahinterstecken sollte, dann müsste das ja ein Auftragsmord sein. Patzer hat ein Alibi. Aber Profikiller sind Leute ohne jede Emotion. Die machen es ganz einfach. Kugel in die Birne parken, Licht aus. Wie zerlegt denn dein Romanheld seine Opfer?«
    »Mit einem Moulinex-Messer. Dann stellt er die Bilder seiner Opfer ins Internet.«
    »Das ist allerdings interessant«, musste Zankl zugeben.
    »Bei uns mailt er das Bild an die Zeitung. Er sucht die Öffentlichkeit. Und die Zeitungen zahlen einen Haufen Geld für den Dreck.«
    »Oder jemand anders hat die Bilder gemacht und erpresst den Täter jetzt«, schlug Zankl vor.
    »Jedenfalls glaub ich, dass das Buch den Täter inspiriert hat. Ich würde die Krimispur gern verfolgen. Bist du dabei?«
    »Jetzt hab ich erst mal Hunger, ich hol mir was. Heute gibt’s Haxe. Du auch?«
    Hummel schüttelte den Kopf.
    Wieder am Tisch, widmete sich Zankl seiner Schweinshaxe. Er scheiterte schon an der Kruste. »Wie soll das denn gehen, mit dem Messer? Dafür braucht man eine Säge.«
    Hummel fuhr hoch. » Der Mann mit der Säge. So heißt das Buch!«
    Mader reihte sich gerade mit seinem Tablett in die Kantinenschlange ein. »Mahlzeit, Leute«, rief er herüber.
    Die beiden nickten ihm zu.
    »Alles klar?«, fragte Mader, als er sich mit seiner Haxe zu ihnen setzte. »Haben Sie keinen Hunger, Hummel?«
    »Ach, heute ist mir nur nach Kaffee.«
    »Chef, Hummel hat eine Idee.«
    Hummel sah ihn böse an.
    »Ideen sind immer gut«, sagte Mader. »Ich höre.«
    »Also, Hummel hat in seiner umfangreichen Krimisammlung ein Buch entdeckt, da ist so ein ähnlicher Todesfall wie bei Luigi drin.«
    Hummel nickte. »Na ja, ich dachte, vielleicht hilft uns das was, um etwas über die Psyche des Täters herauszukriegen. Ich hab mir Gedanken gemacht, warum dieser Typ am Stadion wie auf einem Präsentierteller serviert war. Es ist ein bisschen so, als zeigt er uns ein Bild mit einer ganz eigenen Ästhetik.«
    »Ästhetik. Hummel? Sind das die sterblichen Überreste ihrer Univergangenheit? Wie heißt denn der Krimi?«
    »Der Mann mit der Säge.« Hummel ignorierte Maders spöttischen Ton. »Er ist ein Serienkiller und stellt die Bilder seiner Opfer ins Internet, wo er so was wie ein Kultstar wird.«
    »Aha. Darf man da mal reinschauen?«
    »Ich hab’s nicht mehr. Aber vielleicht organisier ich noch eins.«
    »Das mit den Bildern klingt tatsächlich ganz interessant. Luigi hat ja auch seinen Weg in die Zeitung gefunden. Aber konzentrieren Sie sich bitte auf das Naheliegende, auf die Patzers und ihr Umfeld.«
    Hummel stand auf. »Wir müssen dann mal los. Zankl, kommst du?«
    VIEL UM DIE OHREN
    Mader deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Grüß Gott, Herr Patzer. Schön, dass Sie so spontan Zeit haben.«
    »Leider nur eine halbe Stunde. Ich bin sehr beschäftigt.«
    »Es wird nicht lang dauern. Die Geschäfte gehen gut?«
    »Bestens. In der Krise trennt sich die Spreu vom Weizen. Aber Sie wollen mit mir bestimmt nicht übers Geschäft plaudern.«
    »Nein, will ich nicht. Kennen Sie Luigi Volante?«
    »Ja, Paolo hat es mir gesagt. Ich bin Stammgast im Centrale . Das Foto in der Zeitung. Der arme Luigi!«
    »Wissen Sie, dass Ihre Frau ein Verhältnis mit ihm hat?«
    »Hatte. Ja und nein. Ich hab’s geahnt. Aber von ihr weiß ich es erst seit gestern.«
    »Und wie war das für Sie?«
    »Ein Schock. Also, sein Tod. Nicht, dass sie was mit ihm hatte. Das ist mir wurscht. Wir führen eine offene Ehe, haben wenig Zeit füreinander. Da ist es völlig in Ordnung, wenn meine Frau sich anderweitig engagiert.«
    »Hatte Ihre Frau öfter Affären?«
    »Fragen Sie sie selbst.«
    »Wo

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