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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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sich hinterher noch ein Bier ausgeht. Zu Hause wartet nur meine Frau auf mich.«
    »Wir könnten später noch in die Blackbox .«
    Zankl grinste. »Daher dein Aufzug. Steht dir. So ein bisschen … experimentell. Ich meine existenziell. Oder?«
    IN DER BLACKBOX
    Die erneute Tour die Schellingstraße und Amalienstraße entlang brachte nichts. Trotz der Fotos und der Fragen zu dem neuen Datum hatte niemand was von Luigi oder gar Miller gesehen. Wäre auch zu schön gewesen. Zumindest ging es schnell, und so trudelten sie kurz nach zehn Uhr in der Blackbox ein.
    Get Ready von den Supremes schallte ihnen entgegen, als sie durch den Windfang traten: »I never met a boy who made me feel like you do.« Hummel tanzte zum Tresen und schwang sich auf einen Barhocker. Zankl auch. Beate war in der Küche zugange. Hummel sah sie. Ausschnittsweise. Durchreiche. Sie gestikulierte wild. Jetzt Männerhände, die sie an den Unterarmen festhielten. Sie machte sich los. Hummel wollte nicht neugierig sein, konnte seinen Blick aber nicht abwenden. Jetzt flog die Küchentür auf, ein Typ kam mit krebsroter Backe heraus und entschwand in die Nacht.
    Beate erschien am Tresen, hochroter Kopf, kajalverschmierte Augen. Sie nickte Hummel kurz zu und zapfte den Jungs zwei Bier. Verschwand wieder in der Küche.
    Hummel und Zankl stießen an. »Mach ich einen Imagewechsel, merkt sie’s nicht«, dachte Hummel.
    Doch. Als sie ihr Make-up aufgefrischt hatte, sagte sie: »Hummel, altes Haus, jetzt Dichter und Denker?«
    »Immer schon gewesen«, konterte Hummel.
    »Dein Drink wär hier dann Rotwein, nicht Bier.«
    »Was war das denn?«, fragte Zankl, als Beate wieder in der Küche war.
    »Das verstehst du nicht.«
    »Aber du, du Frauenversteher.«
    Sie schwiegen ein bisschen.
    Dann meldete sich Hummel: »Du, ich hab noch mal überlegt wegen des Falls. Wegen Luigi ist unsere Isarlady ganz ins Hintertreffen geraten. Dosi hatte doch gesagt, dass es auf Burg Waldeck im März eine Gesellschaft gab. Wenn wir uns da noch mal ranrobben?«
    »Hat deine schlaue Doris noch nicht rausgekriegt, ob Burg Waldeck über einen Wellnessbereich mit Folterbank verfügt? Könnt ihr ja zusammen auschecken. Uhhhh.«
    »Zankl, du bist echt ein Arsch. Ich hab keine Ahnung, was sie dir getan hat.«
    »Okay, Hummel. Du denkst also, irgendeine Rollenspielgang steckt hinter den Morden? Dass die ein paarmal zu oft am Rad gedreht haben. An der Streckbank im Hobbykeller der Burg. Ich wär dir echt dankbar, wenn du nicht immer so viel Phantasie entfalten würdest. Deine Krimithese hat uns auch voll aufs Glatteis geführt.«
    »Meine Krimithese hat am Ende doch was gebracht.«
    »Ja, dass Mader uns für Spinner hält.«
    »Dass wir den Unterschied sehen zwischen Amateuren und Profis. Der Killer in dem Krimi ist ein Bastler, Luigis Mörder war ein Profi. Im handwerklichen Sinne. Und jetzt haben wir einen Metzger im Visier. Das ist doch was.«
    »Aber wir haben leider niemanden gefunden, der in der Mordnacht irgendwas gesehen hat.«
    »Mein Gefühl sagt mir …«
    »Hummel, genau das ist dein Problem. Du ermittelst nicht mit dem Kopf, sondern nach Gefühl.«
    ERWARTUNGEN
    Als Zankl endlich verschwunden war, nahm Hummel sein Bierglas und setzte sich an den kleinen Ecktisch, um für sich zu sein. Er überlegte. Früher hatte er Zankl bewundert für seine Kaltschnäuzigkeit, seine Coolness, seine Kombinationsgabe, seine schöne Frau. Momentan nervte er einfach nur. So reizbar. Irgendwie wusste er gar nicht, was in dem Typen vorging. Und dabei waren sie befreundet. Er musste an Mader denken. Jetzt war Mader seit fünf Jahren sein Chef. Und auch von ihm hatte er wenig Ahnung. Kannte zwar seine Marotten, aber privat wusste er nichts über ihn. Komisch, da wusste er sogar von Dosi schon mehr. Und die kannte er erst seit ein paar Wochen.
    Ließ er sich wirklich so sehr von seinem Gefühl leiten? Vermutlich. War ja nicht generell schlecht. Er lehnte den Kopf zurück an die Wand und hörte der Musik zu. As I sit here in my lonely room …
    »Hummel, magst noch ein Helles?«
    Er machte die Augen auf und sah Beate direkt ins Gesicht. Er sagte nichts, sah sie nur an.
    Sie lächelte. »Alles gut bei dir?«
    »Ja, klar, alles gut. Und bei dir?«
    »Willst noch ein Bier?«
    Er sah auf den Daumenbreit in seinem Glas. »Ja, bitte, ein letztes.«
    »Da war ein kurzer Moment, ganz kurz nur, aber er war da!«, dachte er.
    Sie kam zurück an den Tisch, stellte ihm das Bier hin und setzte sich.
    »Nichts ist

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