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Isau, Ralf

Isau, Ralf

Titel: Isau, Ralf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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ein um sein Leben bangender Gefangener.
    Auch Karls Rückkehr schien ihn nicht sonderlich zu überraschen. »Mein lieber Koreander«, freute er sich. »Sie sind aber schnell wieder da. Haben Sie gefunden, wonach es meinen Gastgeber gelüstet?«
    »Ja. Aber um es zu bekommen, musste ein hoher Preis bezahlt werden.«
    Ein besorgter Ausdruck trat in Herrn Trutzens Gesicht. »Ihnen geht es doch gut, junger Freund?«
    »Keine Sorge. Qutopía und ich sind für unsere Mühe reich belohnt worden. Doch dazu später. Zuerst müssen wir mit unserem – wie sagten Sie doch so schön? – ›Gastgeber‹ handelseinig werden. Bitte kommen Sie zu mir.«
    Herr Trutz löste sich von der Seite des Breschenschlägers und durchquerte, auf seinen Gehstock gestützt, den Raum. Als er am Kamin angelangt war, küsste ihn Qutopía auf die Wange und flüsterte ihm dabei etwas ins Ohr. Dann legte sie ihre Hand schützend um seine Schulter.
    »Sie können später weiterschmusen«, presste Elster mit gequälter Stimme hervor. »Bringen wir die Sache zu Ende. Ich will den Nox. Und die schwarze Perle.«
    Karl nickte entschlossen. »Ja. Wir werden jetzt gehen und mit dem Glücksdrachen Ihre gastliche, aber doch ein wenig düstere Stadt verlassen ...«
    »Und der Handschuh?«
    »Den lasse ich fallen, sobald wir in die Luft steigen.«
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Manchmal muss man sich mit dem Zweitbesten zufriedengeben.«
    »Ich traue dir nicht, Bürschchen.«
    »Ich Ihnen auch nicht, Herr Elster. Vielleicht darf ich einen Kompromiss vorschlagen?«
    »Ich verhandle nicht.«
    »Also gut.« Karl hielt den Handschuh dicht vor das Kaminfeuer.
    »Sofort aufhören!«, schrie Elster, und als Karl innehielt, fügte er hinzu: »Lass schon hören. Was schlägst du vor?«
    »Der Meisterbibliothekar und das Drachenmädchen gehen vor zum Drachen. Es ist vor allem ihr Leben, das mir am Herzen liegt. Wir werden uns dann schon irgendwie einig.«
    Elster knirschte mit den Zähnen. »Einverstanden.«
    Karl umarmte Qutopía, dann schüttelte er Herrn Trutz die Hand. »Tun Sie einfach, was das Drachenmädchen Ihnen sagt«, flüsterte er.
    »Kommen Sie, Meisterchen, ich helfe ihnen«, sagte die Pilotin so laut, als wäre der Bibliothekar schwerhörig. Sie nahm ihn wie einen Tattergreis unter dem Arm und führte ihn zum Ausgang.
    Der König der Diebe gab seinen Halunken einen unmissverständlichen Befehl. »Lasst sie auf ihre Drachenmaschine aufsteigen, und wenn sie es wollen, dann sollen sie abfliegen. Aber falls Koreander draußen aufkreuzt, ohne dass ich es erlaubt habe, dann macht ihr sie alle nieder.«
    Der alte Mann und das Mädchen verließen in Begleitung der Halunken den Raum.
    Elster sah ihnen nach. Als sie außer Sicht waren, wandte er sich wieder zu Karl um und verkündete mit drohendem Unterton: »Jetzt sind nur noch wir beide da.«
    Karl nickte und wischte sich mit der freien Hand über die Stirn. Die Hitze vor dem Kamin wurde allmählich unerträglich. »Wenn man um ein wirklich wertvolles Stück verhandelt, ist es ohnehin nützlich, dass sich die Entscheidungsträger allein austauschen.«
    »Austauschen. Das ist ein passendes Stichwort. Ich habe dir das Leben des Alten und des Mädchens gegeben. Ein guter Handel wird Zug um Zug vollzogen. Jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt, mir die Perle und den Nox zu geben, finde ich – Letzteren gut verpackt in dem Handschuh, wenn ich bitten darf.«
    »Und was geschieht dann mit mir?«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Sie wollen mich an Gmork ausliefern.«
    »Wie kommst du denn da drauf?« Elsters Antwort kam ein wenig zu schnell, um unverfänglich zu klingen.
    Karl ahnte, wie die Befehle des Werwolfs lauteten, und die Vorstellung trieb ihm den Schweiß erst richtig aus den Poren. »Was zahlt er euch dafür, dass ihr mich einfangt?«
    »Nichts, was man mit Geld aufwiegen könnte.«
    »Die Herrschaft über Noktunia?«

»Ha!«, lachte Elster. »Als wenn ich mich mit ein wenig Schwarz begnügen würde, wenn ich alle Farben haben kann.«
    »Er hat Ihnen ganz Phantásien versprochen?« Karl keuchte in echter Betroffenheit.
    »Gmork hat für die Innere Welt keine Verwendung.«
    Er muss dem Fünfgesichtigen Gogam zu Willen sein. Dann sind es die Unaussprechlichen, die Phantásien vernichten wollen! Die Erkenntnis traf Karl wie ein Stromschlag. Er schwankte.
    »War wohl ein bisschen viel, die Jagd nach dem Nox«, sagte Elster in geheuchelter Sorge. »Willst du einen Schluck zu trinken?«
    Karl nickte. »Ja, bitte. Aber

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