Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)
lassen, zehn Milliarden zu nehmen und sie auf ein Konto einzuzahlen und den Rest im Fonds anzulegen. Dann hättest du ungefähr achtzig Milliarden zur Disposition, Nonni. Was meinst du, Steinni?«
»Das klingt doch sehr gut. So machen wir es.«
»Okay! Habt ihr bestimmte Vorstellungen, was wir nächstes Jahr tun sollen, Jungs?«, fragt Jón Þorbergur.
»Ich halte es für erfolgversprechend, wenn wir uns die Isländische Krone vorknöpfen. Sie kann nicht mehrviel steigen und muss einfach demnächst schwächer werden«, sagt Reynir.
»Hört mal! Ich habe einen Liegeplatz für meine Yacht in Monte Carlo, wenn die Formel 1 im Mai stattfindet. Es wäre mir eine große Ehre, wenn ihr euch freinehmen und kommen würdet. Ich garantiere, das wird eine Sensation«, sagt Steinn Þorri.
»Klar, wir kommen«, tönt es von Reynir und Jón Þorbergur wie aus einem Munde.
»Ist es nicht auch an der Zeit, auf den famosen Erfolg anzustoßen?« fragt Jón Þorbergur.
»Doch, ich hab den Champagner schon kalt gestellt«, sagt Reynir. Er füllt die Gläser seiner Freunde. »Prost, Jungs. Auf dass die Milliarden weiterhin nur so reinströmen!«
»Amen«, schließt Steinn Þorri.
Monte Carlo, Sonnabend, 24. Mai 2008
Wer ist jetzt der verdammte King? Steinn Þorri steht mit einem von seinem Hausdiener frisch gemixten doppelten G&T an Deck seiner Yacht
The Black Stone
an der besten Stelle im Port Hercules in Monte Carlo. Er hat sich gerade das Zeitfahren der Formel 1 angesehen, bei dem der Ferrari-Pilot Felipe Massa die beste Zeit rausgeholt hat. Was für eine Aussicht. Das ist dieabsolute Spitze. Er hat einen Liegeplatz an der Hauptbrücke des Hafens, wo vierzehn Yachten Platz finden. Und nicht einfach irgendeinen Platz, sondern einen der drei besten. In der Mitte liegt die
Pelorus
von Roman Abramovitsch, dem Chelsea gehört. Steinn Þorris Yacht liegt links von ihm und Bernie Ecclestones Prunkstück
Petara
auf der rechten Seite. Keine schlechte Gesellschaft. Die
Black Stone
ist sechsundsechzig Meter lang und damit acht Meter länger als die Yacht von Ecclestone. Beide wirken sie jedoch zwergenhaft neben der Yacht des Russen, deren Länge einhundertfünfzehn Meter beträgt. Steinn Þorri sieht zur
Pelorus
hinüber. Das ist ein echtes Gerät, mit zwei Helikopterplätzen. So eine will er sich als Nächstes leisten. Dennoch ist die
Black Stone
ein unglaublich hübsches Stück, das in Deutschland in Bremen bei
Lürssen
gebaut wurde. Er hat sie komplett nach seinen Plänen entwerfen lassen, der Stararchitekt Philippe Starck hat das gesamte Interieur designt. Überall um ihn laufen Leute geschäftig umher. Es bedarf einer dreizehnköpfigen Besatzung, um das Schiff in Gang zu halten. Steinn Þorri hat dieses Wochenende sorgfältig vorbereitet, schließlich soll es perfekt werden. Schon im letzten Sommer hatte er einen Liegeplatz an der besten Stelle reserviert und ihn durch seine Verbindung zu Max Mosley, den Präsidenten des Internationalen Automobilsportverbandes, den er zuerst vor drei Jahrenin Belgien bei einem Formel-1-Rennen kennengelernt hatte, auch problemlos erhalten. Der Platz ist natürlich nicht kostenlos, aber über Geld redet man hier nicht. Das ist es wert, denkt er im Stillen, heute Abend darf nichts schiefgehen. Ein alter Schulkamerad von ihm hat ihm zehn Schönheitsköniginnen aus Litauen besorgt, die jede Minute eintreffen müssen. Riesige Mengen Champagner und anderer Alkohol sind an Bord geschafft worden. Und auch die eigentliche Grundlage für die richtige Stimmung hat er besorgt – Kokain. Es wird im Schlafzimmer verwahrt und später am Abend hervorgeholt werden. Und dann die Gäste – das Allerwichtigste. Er findet, die Auswahl sorgfältig getroffen zu haben. Nur VIPs und einflussreiche Menschen auf der Gästeliste. Bankdirektoren aus Island, Formel-1-Geschäftsführer, Top-Businessleute und natürlich die beiden Freunde, Reynir Sveinn und Jón Þorbergur. Verdammt, wird das abgefahren, ihnen die Yacht zu zeigen. Dann sehen sie, dass der alte Knabe ganz groß rausgekommen,
der
Big King ist.
Es ist vier Uhr, und die ersten Gäste sind gekommen. Die isländischen Bankdirektoren erscheinen gemeinsam. War klar, dass sie ihre Weiber nicht mitbringen, he he, denkt Steinn Þorri und beschaut sich die wie Schuljungen aufgeregten Bankdirektoren. Eine halbeStunde später treffen die Freunde Jón Þorbergur und Reynir per Hubschrauber ein. Sie landen direkt am Hafen und gehen die letzten Meter zur
Black
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