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Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Titel: Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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„Was passiert auf dem Festland?“
    „Die meisten Familien haben Winterquartiere bei Verwandten oder Freunden. Die Junggesellen mieten sich Zimmer in der Stadt, heuern tageweise in den Werften oder in Deckers Brauerei an.“
    Sie seufzte innerlich. „Ich meine, was soll ich Ihrer Ansicht nach tun? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie Sie mich auf dem Festland als Geisel halten wollen, um Himmels willen.“
    Er schob seine Ärmel zurück, stützte sich mit seinen kräftigen Unterarmen auf den Tisch. „Ich kann Sie überall festhalten, wo es mir verdammt noch einmal gefällt.“
    Erbost kniff sie die Augen zusammen. „Ihr Plan ist gescheitert, weil mein Vater mich nicht zurückhaben will. In der Zwischenzeit habe ich mein Möglichstes getan, um mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich verstehe die Tiefe Ihres Verlustes. Mir bricht schier das Herz. Ich habe Ihnen angeboten, für Wiedergutmachung durch meinen Vater zu sorgen. Ich habe versprochen, keine Anklage gegen Sie zu erheben und meinen Vater ebenfalls davon zu überzeugen. Ich habe gearbeitet, bis ich Blasen an den Händen hatte.“ Sie hielt ihm die Hände mit den Handflächen nach oben hin. „Was wollen Sie denn noch von mir?“
    Flüchtig flackerte etwas in seinen Augen auf, aber es war so schnell wieder verschwunden, dass sie dachte, sie habe es sich nur eingebildet. „Seien Sie einfach bereit, mit uns zu segeln, wenn das Wetter danach ist“, sagte er.
    „Ich verdiene zu wissen, was mich erwartet.“
    „Das werden Sie erfahren, wenn wir dort sind“, erwiderte er scharf.
    „Sie sind ein wirklich armseliger Entführer“, entgegnete sie. Grimmig warf sie das Handtuch in eine Ecke, schrubbte den Tisch mit besonderem Nachdruck und räumte die Teller und Pfannen mit einem befriedigend lauten Scheppern weg. Tom saß gleichgültig dabei, beobachtete sie, und sie tat so, als merkte sie es nicht. Als sie fertig war, nahm sie den maulbeerfarbenen Hut, an dem sie gearbeitet hatte, hielt ihn auf Armeslänge von sich und musterte ihn prüfend.
    „Denken Sie, die Krempe ist zu breit?“, fragte sie, ihren Ärger hinter sich lassend.
    „Interessiert das irgendwen?“, erkundigte er sich achselzuckend.
    Sie rümpfte die Nase. Der Ochse würde es nie verstehen. „Wenn ich auf Reisen gehe, sollte ich einen neuen Hut haben.“

18. KAPITEL
    D er Tag des Umzugs begann strahlend schön, klar und kalt; das Wasser des Sees war ganz glatt und schimmerte wie ein polierter Spiegel. Eine Atmosphäre von Dringlichkeit lag in der Luft, denn der richtige Wintereinbruch war schneller gekommen, als gedacht. Eine dünne Schneeschicht bedeckte die Erde. Die Insel trug bereits einen Kragen aus weißem Frost, und der See war am Ufer und zwischen den Steinen sowie um die Pfähle des Anlegestegs schon gefroren. An den Klippen hing Eis, das in der Sonne wie tausend Kristalle glitzerte. Am äußersten Rand des klaren blauen Himmels im Westen hing unheilvoll eine dunkle Wolkenbank. Jens Eckel schwor Stein und Bein, er könne einen Schneesturm in der Luft spüren, und die Skipper beschlossen, lieber Kurs auf das rauere Lager in Fraser zu nehmen, statt die längere Überfahrt nach Duluth zu wagen.
    Deborah setzte sich den glatten Samthut, den sie gestern fertiggestellt hatte, auf und band eine kunstvolle Schleife seitlich unter ihrem Kinn. Die Krempe war zu breit, verdeckte ihr Gesicht und ihre Haare, aber es war zu spät, jetzt noch etwas daran zu ändern. Sie zog sich das Paar Handschuhe an, das Anna ihr gegeben hatte, und ging mit Smokey auf den Hof. Tom kam gerade aus dem Laden, als sie mit den unglaublich winzigen Handschuhknöpfen kämpfte, während der Hund ungeduldig bellend um ihre Füße sprang.
    „Wir segeln in einer Stunde“, sagte er. Sein Atem stand in kleinen Wolken in der Luft. „Entfernen Sie sich nicht zu weit vom Anlegeplatz.“
    „Ich werde noch nicht einmal von diesem Hof kommen, wenn ich nicht die Knöpfe hieran schließen kann.“ Sie hob die Hand und deutete mit einem Nicken darauf.
    Er zögerte eine halbe Sekunde, dann sagte er ein wenig ungeduldig: „Geben Sie mir Ihre Hand.“
    Es wäre töricht, ja, kindisch gewesen, sich zu weigern. Sie musste schlucken und ihre Aufregung überwinden, aber dann tat sie, was er verlangt hatte. Seine großen kräftigen Finger mühten sich mit den zierlichen Perlmuttknöpfen ab.
    „Ich habe keine Ahnung, warum man ein Paar Handschuhe zuknöpfen muss“, brummte er unwillig. „Es ist ja schließlich nicht so, als ob sie

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