Ist es nicht schoen, gemein zu sein
kolumne so was
von total genial, dass ich sie gleich meinem vater gezeigt hab, der auch
toootal begeistert war!!! Er hat freunde, die für paper, village voice und andere Zeitschriften
schreiben. Also wundere dich nicht, wenn du in nächster zeit so richtig viel
pr bekommst!! Ich hoffe, du hast nichts dagegen!!! Ganz liebe grüße
jnyhy
A: ich
was dagegen?
im gegenteil. da steh ich voll drauf,
ich will groß werden, ich will riesig werden! dämliche
einzeiler in schulaufführungen? nie mehr- nicht mit mir! vielleicht klebt ja
bald mein bild auf jedem
bus.
helft
mir dabei!
ihr wisst genau, dass ihr mich
liebt
gossip
girl
s wird in der Cafeteria
abserviert
Mhmm, lecker!, dachte Serena,
als sie in der zwanzigminütigen Pause nach der zweiten Stunde in die
Schulcafeteria kam und die Kekse sah, die auf einem Tisch bereitstanden. Es gab
drei Sorten: Hafer, Erdnussbutter und Schokolade. Neben den Tellern mit den
Keksen standen mit O-Saft und Milch gefüllte Plastikbecher. Eine Küchenhilfe
wachte mit Argusaugen darüber, dass sich kein Mädchen mehr als die zwei Kekse
nahm, die ihm zustanden.
Als die Keksbewacherin einen
Moment lang nicht hinsah, griff sich Serena sechs Erdnussbutterkekse und stahl
sich schnell davon, um sie in einer ruhigen Ecke zu verschlingen. Nicht gerade
ein Vollwertfrühstück, aber es musste genügen. Sie war gestern lange
aufgeblieben, weil sie sich die alte, in Leder gebundene Ausgabe von »Krieg und
Frieden« aus der Bibliothek ihres Vaters geholt und versucht hatte, ein bisschen
darin zu lesen, um sich auf Vanessas Film vorzubereiten.
Hey, hey. Respekt. »Krieg und
Frieden« ist ungefähr zwei Millionen Seiten dick. Schon mal was davon gehört,
dass es so was auch in gekürzter Fassung gibt?
Vanessa, die wie immer einen
schwarzen Rolli trug und gelangweilt schaute, kam mit einem Becher Tee in der
Hand aus der Schulküche geschlendert. Serena winkte sie mit einem Keks zu sich.
»Hi!«, grüßte sie gut gelaunt.
»Und? Hast du dich schon entschieden?«
Vanessa nippte an ihrem Tee.
Sie hatte die halbe Nacht wach gelegen und hin und her überlegt, ob sie die
Rolle nun Serena oder Marjorie geben sollte. Aber ihr ging dieser Blick einfach
nicht mehr aus dem Kopf, mit dem Dan Serena angesehen hatte. Egal wie toll
Serena gespielt hatte, diesen Blick wollte Vanessa nie wieder sehen. Und erst
recht nicht für alle Zeiten auf Video bannen.
»Ach so. Ja, hab ich. Marjorie
weiß es noch nicht«, sagte Vanessa ruhig. »Sie kriegt die Rolle.«
Serena fiel der Keks, von dem
sie gerade abbeißen wollte, aus der Hand. »Ah«, sagte sie.
»Ja.« Vanessa suchte
krampfhaft nach einer einigermaßen einleuchtenden Erklärung dafür, dass sie
sich für Marjorie entschieden hatte, obwohl Serena doch ganz offensichtlich die
Idealbesetzung gewesen wäre. »Weißt du, Marjorie spielt ganz aus dem Bauch
heraus, so... äh, ungeschliffen. Genau was ich mir vorgestellt hatte. Dan und
ich fanden dich einfach ein bisschen zu... äh... glatt.«
» Ah «, sagte Serena noch
einmal. Sie konnte es kaum glauben. Dan hatte gegen sie gestimmt? Dabei hatte
sie noch geglaubt, sie könnten Freunde werden.
»Tja, tut mir Leid«, sagte
Vanessa mit einem Anflug von schlechtem Gewissen. Dan wusste noch nicht mal,
dass sie Serena gerade eine Abfuhr erteilte. Aber so klang es einfach
professioneller. Nicht wie eine persönliche, sondern wie eine rein
künstlerische Entscheidung. »Du spielst aber echt gut«, sagte sie noch. »Lass
dich nicht entmutigen.«
»Danke«, sagte Serena. Also
würden sie und Dan sich doch nicht nachmittags treffen, um für den Film zu
proben, wie sie es sich schon ausgemalt hatte. Und was sollte sie jetzt bloß Ms
Glos sagen? Ohne die Teilnahme an einer einzigen AG oder außerschulischen
Projekten hatte sie an keiner halbwegs renommierten Uni eine Chance.
Vanessa verabschiedete sich,
um Marjorie zu suchen und ihr die frohe Botschaft zu überbringen. Natürlich
würde es jetzt ein ganz anderer Film werden als ursprünglich geplant. Eine Komödie.
Aber wenigstens musste sie nicht »Love Story auf der Parkbank« mit Serena van
der Woodsen und Dan Humphrey in den Hauptrollen drehen. Würg.
Serena blieb in ihrer Ecke
stehen und merkte gar nicht, wie ihr die restlichen Kekse in der Hand
zerkrümelten. »Vom Winde verweht« war eine peinliche Witzveranstaltung, für
»Krieg und Frieden« spielte sie angeblich zu glatt... und was jetzt? Sie
knabberte nachdenklich am Daumennagel.
Hey,
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