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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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»Nö, wir sind
ganz unter... uns.« Sie leerte ihren Wodka-Tonic und blickte auf ihre
Armbanduhr. »Oh, ich glaub, ich muss langsam.« Sie hängte sich ihre Handtasche
über den Arm und griff nach den Zigaretten.
    Serena guckte enttäuscht. Sie
hatte sich extra sorgfältig gestylt, weil sie sich auf einen ausgelassenen
Partyabend gefreut hatte. Eigentlich hatte sie eine Riesengruppe erwartet -
Blair und die anderen Mädels, Nate plus Kumpels, Chuck und seine Jungs, eben
die ganze alte Clique.
    »Ich dachte, wir warten noch
auf die anderen«, sagte Serena. »Wo musst du denn überhaupt hin?«
    »Ach, ich muss morgen so eine
Art Probe-Einstufungstest für die Uni schreiben.« Blair fühlte sich sehr
überlegen, als sie das sagte, obwohl die Geschichte natürlich erstunken und
erlogen war. »Ich will vorher noch lernen und deshalb früh ins Bett.«
    »Ah«, sagte Serena. Sie lehnte
sich mit verschränkten Armen zurück. »Ich hatte irgendwie gehofft, dass wir
nachher alle oben in der Suite von Chucks Eltern landen. Die haben die Suite
doch noch, oder?«
    In der zehnten Klasse hatten
Serena, Blair und die anderen so manche Nacht in der Suite gefeiert,
getrunken, getanzt, Videos geschaut, beim Zimmerservice Fressalien und
Getränke geordert und im Whirlpool rumgetobt. Danach waren sie auf das
Riesenbett gefallen und hatten nebeneinander ihren Rausch ausgeschlafen, bis
sie wieder nüchtern genug waren, um nach Hause zu finden.
    In einer extrem
feuchtfröhlichen Nacht gegen Ende der Zehnten hatte Blair Serena im Whirlpool
plötzlich so richtig auf den Mund geküsst. Serena schien die Sache schon am
nächsten Morgen vergessen zu haben, aber Blair hatte sich der Kuss tief ins
Gedächtnis gebrannt. Obwohl es eine Spontanaktion gewesen war und nichts zu
bedeuten hatte, wurde Blair jedes Mal rot und verlegen, wenn sie daran zurückdachte.
Auch deswegen war sie erleichtert gewesen, als Serena aufs Internat kam.
    »Doch, die haben sie noch.«
Blair erhob sich. »Aber Chucks Eltern mögen es nicht, wenn die ganze Zeit
irgendwelche Leute dort schlafen. Wir sind ja auch nicht mehr in der Zehnten«,
sagte sie kühl.
    »Ah ja. Okay.« Serena nickte.
Heute fand wohl nichts Gnade, was sie sagte. Jedenfalls nicht vor Blair.
    »Tja dann. Schönes Wochenende
noch«, wünschte Blair mit reserviertem Lächeln, als hätten sie sich eben erst
kennen gelernt und wären nicht schon ein Leben lang befreundet. Sie ließ
einen Zwanzigdollarschein für die Drinks auf den Tisch flattern.
»Entschuldigung«, sagte sie zu drei großen Typen, die ihr im Weg standen.
»Darf ich mal durch?«
    Serena rührte mit dem
Strohhalm im Glas, sah Blair hinterher und saugte die letzten Tropfen ihres
Cosmopoli- tan auf. Der Cocktail schmeckte plötzlich salzig. Nach Tränen.
    »Hey, Blair...«, rief sie auf
einmal. Vielleicht sollte sie Blair einfach ganz offen fragen, warum sie sauer
auf sie war. Oder sogar reinen Tisch machen und ihr von dem Ausrutscher mit
Nate erzählen. Dann konnten sie weiterhin Freundinnen sein. Noch mal von vorn
anfangen. Vielleicht würde Serena dann auch einen Vorbereitungskurs für die Uni
belegen und sie konnten zusammen Probetests schreiben.
    Aber Blair zwängte sich, ohne
stehen zu bleiben, durch die Menge zum Ausgang.
    Sie ging zu Fuß zur Sixth
Avenue, um von dort aus ein Taxi Richtung Uptown zu nehmen. Im Nieselregen
begannen sich ihre Haare zu kringeln. Ein Bus mit Serenas Foto auf der Seite
fuhr an ihr vorüber. War das ihr Nabel oder was? Es sah aus wie das dunkle
Innere eines Pfirsichs. Blair drehte dem Bus den Rücken zu und hob den Arm, um
das nächste Taxi heranzuwinken. Sie wollte so schnell wie möglich weg von
hier. Doch auch in dem beleuchteten Werbekasten auf dem Dach des Taxis, das
schließlich neben ihr hielt, war Serenas Bild. Blair stieg ein und knallte die
Tür zu. Es gab einfach kein Entrinnen. Diese verdammte Serena war überall.
    fast ist nicht ganz.
     
    Serena steckte sich mit
zitternden Fingern die nächste Zigarette zwischen die Lippen. Wie aufs
Stichwort flammte vor ihr ein Zippo auf. Am kleinen Finger der Hand, die es
hielt, glänzte ein Ring. Das Feuerzeug war aus Gold und hatte die Buchstaben
C.B. eingraviert. Genau wie der Ring.
    »Hey, Serena. Scharfes
Kleidchen hast du an«, sagte Chuck Bass. »Was machst du hier so ganz allein?«
    Serena inhalierte tief,
schluckte ihre Tränen hinunter und lächelte. »Hallo, Chuck. Bin ich froh, dass
du da bist. Blair hat mich sitzen lassen. Kommt von den anderen

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