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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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auch noch
jemand?«
    Chuck klappte sein Feuerzeug
zu und versenkte es in der Hosentasche. Er sah sich in der Bar um. »Mal
abwarten«, sagte er lässig. »Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Er ließ sich
in den Sessel fallen, in dem eben noch Blair gesessen hatte. »Du siehst echt
scharf aus«, sagte er noch einmal und starrte auf Serenas Schenkel, als wollte
er hineinbeißen.
    »Danke.« Serena lachte. Alle
anderen verhielten sich ihr gegenüber so merkwürdig, da war es fast tröstlich,
dass Chuck immer noch ganz der Alte war. Dafür musste sie ihn einfach gern
haben.
    »Bring uns noch mal dasselbe«,
rief Chuck Missy zu. »Und schreib alles auf meinen Deckel.« Er hielt Serena die
zwanzig Dollar hin, die Blair dagelassen hatte. »Die kannst du wieder
einstecken.«
    »Aber das ist Blairs Geld«,
sagte Serena, nahm den Schein und betrachtete ihn.
    »Dann gibst du es ihr eben
zurück.«
    Serena nickte und steckte die
zwanzig Dollar in ihr rotes Samttäschchen.
    »Also dann«, sagte Chuck, als
Missy die Gläser vor sie hinstellte. »Hoch die Tassen!« Er prostete Serena zu
und stürzte seinen Scotch herunter.
    »Scheiße!« Serena war etwas
von ihrem Cocktail aufs Kleid getropft. »So was Blödes.«
    Chuck schnappte sich die
Serviette, die unter seinem Glas lag, und betupfte den feuchten Fleck auf ihrer
Hüfte. »Siehst du, schon weg«, sagte er und ließ die Hand auf ihrem Schenkel
liegen.
    Serena nahm die Hand und legte
sie ihm wieder in den Schoß. »Danke, Chuck«, sagte sie. »Die kannst du
behalten.«
    Chuck war kein bisschen
verlegen. Er war in dieser Beziehung absolut schmerzfrei.
    »Hey, wie wär s, wenn wir noch
eine Runde bestellen und zu uns nach oben gehen?«, meinte er. »Ich sag den
Leuten an der Bar, dass sie die anderen raufschicken sollen, wenn sie noch
kommen. Die wissen ja, wer zu mir gehört.«
    Serena zögerte. Blair hatte
doch gesagt, Chucks Eltern hätten etwas dagegen, wenn in der Suite gefeiert
wurde. »Ist das denn okay?«, fragte sie.
    Chuck stand lachend auf und
streckte ihr seine Hand entgegen. »Na, klar. Komm schon.«
    Obwohl es regnete und Nate
sich den Arsch abfror, hatte er es nicht sonderlich eilig, zu Blair zu kommen.
Eigentlich absurd. Er war siebzehn und würde gleich zum ersten Mal mit seiner
Freundin schlafen (und, hey, es war ihr erstes Mal). Müsste er da nicht rennen?
    Bestimmt weiß sie es
inzwischen, dachte er düster. Er konnte kaum mehr an etwas anderes denken. Sie
wusste es, musste es wissen. Wahrscheinlich wusste schon die ganze Stadt, dass
er mit Serena geschlafen hatte. Aber wenn Blair es wusste, wieso hatte sie dann
nichts gesagt?
    Die Grübelei trieb ihn noch in
den Wahnsinn.
    Auf der Madison Avenue machte
er einen Abstecher in einen Spirituosenladen, um eine kleine Flasche Jack Daniels
zu besorgen. Zu Hause hatte er schon einen kleinen Joint geraucht, aber bevor
er Blair unter die Augen treten konnte, musste er sich noch etwas mehr Mut
antrinken. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete.
    Den Rest des Weges legte er so
langsam wie möglich zurück. Alle hundert Meter nahm er einen Schluck aus der
Flasche. Kurz bevor er in die 72. Straße einbog, wo Blair wohnte, kaufte er ihr
noch schnell eine Rose.
    Chuck bestellte an der Theke
noch mal zwei Drinks und fuhr dann mit Serena in den neunten Stock hoch. Die Hotelsuite
sah aus wie immer. Außer dem Salon mit Fernseher, Stereoanlage und Bar gab es
ein riesiges Schlafzimmer mit Doppelbett und einem weiteren Fernseher und einer
weiteren Anlage (als wäre das nötig) sowie das große marmorverkleidete Bad
mit dem Whirlpool. An der Tür hingen zwei flauschige weiße Bademäntel. Das war
noch so etwas, das Serena an Hotels so liebte: die Bademäntel.
    Aber gibt's jemanden, der die
nicht toll findet?
    Auf dem Couchtisch im Salon
lagen Fotos. Als Serena auf dem obersten Bild Nates Gesicht erkannte, nahm sie
den Stapel in die Hand und schaute ihn durch.
    Chuck sah ihr über die
Schulter. »Die sind alle vom letzten Jahr«, sagte er kopfschüttelnd. »Da wurde
heftigst gefeiert, kann ich dir sagen.«
    Sie waren alle versammelt:
Blair, Nate, Chuck, Kati, Isabel. Splitternackt im Whirlpool, in Unterwäsche
tanzend, beim Champagnertrinken im Bett. Es waren Bilder von Partys aus dem
vergangenen Jahr - unten in der Ecke stand jeweils das Datum - und alle Fotos
waren hier im Hotel aufgenommen worden.
    Dann hatte Blair also gelogen.
Sie feierten auch weiterhin in der Suite von Chucks Eltern. Und Blair war auch
nicht immer die

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