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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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schwarzes T-Shirt mehr besaß, und ihre Schwester hatte
versucht, sie dazu zu überreden, ausnahmsweise mal ein rotes anzuziehen.
    »Hi. Äh... ist da Vanessa
Abrams?«, fragte eine Mädchenstimme am anderen Ende.
    »Ja. Wer ist denn dran?«
Vanessa stand in ihrem Zimmer vor dem Spiegel und hielt sich das rote Shirt vor
die Brust. Sie hatte seit zwei Jahren nichts Farbiges mehr angehabt. Wieso
sollte sie ausgerechnet heute damit anfangen?
    Also bitte. Es ist ja nicht so, als würde
sie sich gleich in einen munteren, blondbezopften Cheerleader verwandeln, bloß
weil sie ein rotes T-Shirt anzog. Dazu müsste man sie schon einer Gehirnwäsche
unterziehen.
    »Serena van der Woodsen.«
    Vanessa hörte auf, ihr
Spiegelbild zu betrachten, und warf das T-Shirt aufs Bett. »Oh«, sagte sie.
»Was gibt's?«
    »Ja, also...«, begann Serena.
»Ich verstehe absolut, warum du dich für Marjorie entschieden hast. Für deinen
Kurzfilm, du weißt schon. Ich glaub, du kennst dich richtig gut aus. Nur muss
ich dringend bei irgendeiner AG mitmachen, sonst bringt mich die Glos um.
Deshalb dachte ich, ich könnte vielleicht selbst einen Film drehen.«
    »Aha.« Vanessa versuchte zu
begreifen, warum Serena van der Woodsen an einem Freitagabend ausgerechnet bei
ihr anrief. Musste sie nicht auf einen Ball oder so was? Auf irgendeine
VIP-Veranstaltung?
    »Ja, und deshalb wollte ich
dich fragen, ob du mir vielleicht dabei helfen kannst. Du weißt schon, mir die
Kamera erklären und solche Sachen. Ich hab nämlich so gut wie keine Ahnung,
verstehst du?« Serena seufzte. »Ich weiß auch nicht, vielleicht ist die Idee
mit dem Film ja auch totaler Quatsch. Wahrscheinlich ist das alles viel
komplizierter, als ich es mir jetzt vorstelle.«
    »Doch, die Idee ist schon
okay«, sagte Vanessa, die nichts dagegen tun konnte, dass ihr Serena irgendwie
Leid tat. »Ein paar grundsätzliche Sachen könnte ich dir auch beibringen.«
    »Im Ernst?« Serena klang
begeistert. »Wie wäre es mit morgen? Hast du morgen Zeit?«
    Samstag war Vanessas
Vampir-Tag. Da stand sie normalerweise erst nach Einbruch der Dämmerung auf
und ging dann mit ihrer Schwester oder Dan zum Abendessen in ein Diner oder ins
Kino.
    »Sonntag wäre besser.«
    »Okay, dann Sonntag«, sagte
Serena. »Du hast wahrscheinlich eine Kamera und alles, was man so braucht, zu
Hause, oder? Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich zu dir komme, dann brauchst
du das Zeug nicht rumzuschlep- pen.«
    »Klingt gut.«
    »Okay.« Serena zögerte. Sie
schien noch nicht auflegen zu wollen.
    Plötzlich fiel Vanessa etwas
ein. »Hey, sag mal, ist heute Abend nicht diese bombastische Party im alten
Barneys-Ge- bäude?«, fragte sie. »Gehst du nicht hin?«
    »Nö«, sagte Serena. »Ich bin
nicht eingeladen.«
    Vanessa nickte und schwieg,
während sie versuchte, diese Information zu verarbeiten. Serena van der Woodsen
war also nicht eingeladen? Hm, womöglich war sie doch nicht so übel.
    »Tja, also... wenn du Bock
hast, kannst du gern heute Abend mitkommen.« Das Angebot war Vanessa herausgerutscht,
bevor sie richtig begriff, was sie gerade gesagt hatte. »Wir gehen in so einen
Laden hier in Williamsburg. Meine Schwester ist in einer Band, die spielen da
heute.«
    »Das klingt total gut«, sagte
Serena.
    Vanessa erklärte ihr den Weg
zum »Five and Dime«, wo die Band spielte, und legte auf.
    Das Leben war echt stränge. Am
einen Tag saß man rum, popelte in der Nase und stopfte Donuts in sich rein und
am nächsten ging man mit Serena van der Woodsen weg. Vanessa griff nach dem
roten T-Shirt, zog es sich über den Kopf und betrachtete sich im Spiegel. Sie
sah aus wie eine Tulpe. Eine Tulpe mit schwarzen Stoppeln.
    »Dan gefällst du so sicher«,
sagte Buby von der Tür aus. Sie hielt Vanessa einen Lippenstift hin. Dunkelrot.
Marke Vamp.
    »Tja, der kommt heute aber
nicht«, sagte Vanessa mit schiefem Grinsen. Sie tupfte sich etwas Lippenstift
auf den Mund und verrieb ihn mit den Lippen. »Er muss mit seiner kleinen
Schwester zu so 'ner Schickeriaparty.«
    Sie warf noch einen Blick in
den Spiegel. Durch den Lippenstift wirkten ihre großen braunen Augen noch
größer und das T-Shirt hatte irgendwie was Cooles. So eine Art Auffall-Garantie.
    Vanessa drückte den Busen
heraus und lächelte ihr Spiegelbild verführerisch an. Vielleicht wird das ja
heute mein Glücksabend, dachte sie.
    Oder auch nicht.
    »Ach ja, es kommt übrigens
noch jemand mit«, sagte sie zu ihrer Schwester.
    »Männlich oder

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