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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Vesper
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schmollend in die Ecke verzogen und gesagt, jetzt spielst du nur noch allein mit dem Rücken zur Wand, der Rest findet in deinem Leben nicht mehr statt?
    Und das mit dem Reden? Du wurdest nicht gleich verstanden,
hast irgendwie unverständliches Beziehungsgebrabbel von dir gegeben. Und nun? Bist du einfach verstummt und zeigst mit den Fingern auf das, was du willst? Oder sagst du gar nichts mehr und hast dich entschieden, diese komplizierte Sprache der Liebe sei nicht wichtig zu lernen? Alltagssprache, sachlich, das beherrschst du schließlich, aber was soll der alberne Kram: Gefühle, Sehnsüchte, Geheimnisse, deine Seele nackt zeigen? Nein, diese Sprache willst du nicht lernen, du könntest ja ausgelacht werden. Und überhaupt, das macht nur Probleme. Und Probleme sind disharmonisch. Und du willst doch Harmonie. Also: Diese Sprache sprichst du nicht.
    Aber allein willst du auch nicht leben, willst sogar eine Partnerschaft? Nun, das ist, als würdest du in England leben wollen, aber dich weigern, Englisch zu sprechen. In der Liebe gilt es, die Sprache der Liebe zu lernen.
    Die Frage, was für ein Paar seid ihr eigentlich, bezieht sich auf all diese Bereiche. So wie es notwendig ist, den Stand der bisherigen Entwicklung anzuschauen, wenn zum Beispiel Englisch gelernt wird. Der Ist-Stand und das Soll-Ziel. Hast du schon zehn Jahre Englischunterricht in der Schule gehabt und möchtest jetzt fließend Konversation betreiben lernen? Oder hast du im Land gelebt und sprichst flüssig, aber willst deine Rechtschreibung und Grammatik perfektionieren? Oder hörst du mit Begeisterung englische Musik und möchtest jetzt einfach verstehen, was die singen?
    Das Alter zählt da nicht viel. Nicht einmal die Erfahrung. Die Frage ist: Was hast du aus den Erfahrungen gelernt, die du gemacht hast?
    Ein Mann, der als Junge nur auf Sachlichkeit orientiert wurde, der körperliche Zärtlichkeit nicht gelernt hat, ebenso wenig wie emotionalen Ausdruck, der sich später in Beziehungen hauptsächlich auf Sex, Beruf und Alltag konzentriert, der für Probleme in der Beziehung keine Verantwortung übernimmt und sie ausschließlich der »komplizierten«
Frau anlastet, spricht die Sprache der Liebe weitaus holpriger, wenn überhaupt, als einer, der von klein an mit körperlichen Berührungen groß wurde, dessen Gefühle ebenso wichtig genommen wurden wie sein Verstand, der intensive Freundschaften im Kindergarten und der Schule hatte, auch zu Mädchen, der in seinen ersten Liebesbeziehungen schon Feedback auf sein Verhalten annehmen konnte und auf diese Weise etwas über seine Stärken und Schwächen als Mann und Liebespartner erfuhr.
    Was für ein Paar seid ihr eigentlich? Diese Frage solltet ihr euch stellen, um den Entwicklungsstand und die Lernnotwendigkeit des Einzelnen und eurer Partnerschaft herauszufinden.
    Die sich daran anschließende Frage lautet natürlich: Was für ein Paar möchtet ihr denn sein? Nehmen wir als Beispiel das Lernen eines Musikinstruments: Bin ich zufrieden damit, Hänschen klein auf dem Klavier klimpern zu können, oder will ich Mozart spielen oder ein Virtuose sein und vielleicht sogar mein Geld damit verdienen?
    Was will ich mit all diesen Beispielen sagen? Vor allen Dingen sage ich: Gebt nicht auf! Wenn ihr zu zweit daran interessiert seid, eure Liebe aus der Krise zu führen und eine beglückende und erfüllende Partnerschaft zu leben, ist das unendlich wertvoll. Leider verhindert das Gesetz der Trägheit es eigentlich immer, dass Veränderungen von allein kommen. Ganz im Gegenteil, um einen einmal eingeschlagenen Weg zu verlassen, um einen Kurs zu verändern, muss Kraft aufgewendet werden.
    Schauen wir uns einen Dampfer an. Zum Beispiel die berühmte »Titanic«. Der Steuermann hat »hart Backbord« gerufen und das Steuer herumgerissen. Aber das Schiff drehte sich so langsam, dass es trotzdem den Eisberg rammte. Das Ende kennen wir!
    Eine Beziehung in der Krise rast oft auf den Abgrund zu wie ein Auto mit einem blinden Fahrer. Es gilt, die Augen
aufzumachen. Auf die Bremse zu treten. Tief Luft zu holen. Und sich erst einmal umzuschauen. Wo sind wir? Wer sitzt eigentlich am Steuer? Und wenn ja, wie viele?
    Aus der Krise herauszukommen ist ein Prozess. Der Weg kann nur Schritt für Schritt gegangen werden. Aber oft wird er dir fremd vorkommen, seltsam, vielleicht sogar verrückt. Und du wirst denken: Ach, es klappt sowieso nicht.
    Lass dich einfach drauf ein! Du wirst auf jeden Fall neue Erfahrungen machen, andere

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