Istanbul
eine Besichtigung ist seine traurige Geschichte nach der türkischen Eroberung: Mal diente der Palast als Menagerie, mal als Bordell und mal als Keramikmanufaktur, bis er im 19. Jh. verfiel.
Şişehane Cad., Edirnekapı. Von der Fähranlegestelle inAyvansaray (Verbindung Blachernen-Palast) halten Sie sich an der Mauer entlang Richtung Süden, und zwar auf ihrer inneren (östlichen) Seite.
Blaherna Sarayı (Blachernen-Palast)
Auch die Reste dieses einst recht großen Komplexes nahe dem Goldenen Horn sind spärlich – ein paar Mauern und Türme. Die Geschichte des byzantinischen Palastes geht bis ins 5. Jh. zurück. Doch erst im 12. Jh. wurde er zu einer majestätischen Residenz ausgebaut. Zum Komplex gehörte das gefürchteteAnemas-Gefängnis (Anemas Zindanları), in welchem auch in Ungnade gefallene Herrscher eingesperrt, gefoltert und hingerichtet wurden.
Dervişzade Cad., Ayvansaray. Die Ruinen des Palastes liegen beim Café Anemas nahe der İvaz-Efendi-Moschee. Man erreicht sie, indem man sich von der Fähranlegestelle in Richtung Stadtmauer orientiert und an deren Ostseite aufsteigt. Nach Ayvansaray am nördl. Mauerende gelangen Sie am besten mit dem Fährschiff von Eminönü aus (Mo–Fr 7.45–20.45 Uhr, Sa/So ab 10.45 Uhr, Abfahrt i. d. R. 15 Min. vor jeder vollen Std.). Ablegestelle in Eminönü etwas versteckt westl. der Galatabrücke, nahe dem Busbahnhof und dem auffälligen „Stork’s“-Gebäude (vierstöckiges Gebäude mit Aufzug und „Rolex“-Werbung), Beschilderung „Eminönü Haliç İskelesi“.
Entlang der Stadtmauer
Praktische Infos
Verbindungen
Am Yedikule-Kastell
Siehe unter den einzelnen Sehenswürdigkeiten.
Essen und Trinken
Kleine Büfes und Lokantas gibt es in allen an die Mauer grenzenden Stadtteilen.
Aus der Reihe fällt das Restaurant Asitane , nahe der Chora-Kirche. Es ist dem Kariye Oteli angegliedert. Freundlicher Außenbereich, bekannt für eine authentische osmanische Küche. Kosten Sie z. B. gefüllten Tintenfisch, Weinblätter mit Sauerkirschen, Zucchini mit Lamm, Kichererbsen in Traubensirup oder das Honighähnchen. Meze 6–9 €, Hg. 8–21 €. Tel. 0212/6357997,Kariye Camii Sok. 6, Edirnekapı.
Eyüp
Zwischen den Gräbern von Eyüp
Kunstvolle Mausoleen und prächtige Moscheen, dazu unzählige von Zypressen beschattete Gräber prägen Eyüp, das „heiligste Viertel“ İstanbuls. Fünfmal am Tag rufen hier die Muezzins um die Wette wie sonst nirgendwo am Goldenen Horn, während lokale Hundebanden im Kanon mitheulen.
Muslime aus aller Welt pilgern nach Eyüp. Der Stadtteil ist benannt nachEyüp Ensari, dem sagenhaften Bannerträger des Propheten. Der Legende nach fiel Eyüp als Heerführer während der ersten arabischen Belagerung Konstantinopels (674–678). Nachdem SultanMehmet II. acht Jahrhunderte später die Stadt erobert hatte, fand er durch eine wundersame Eingebung den noch immer unversehrten Leichnam – genau an jener Stelle, wo heute die Eyüp-Sultan-Moschee samt dem Mausoleum des Bannerträgers steht. Für viele Türken kommt ein Besuch dieser heiligen Stätte gleich hinter einer Pil-
gerreise nach Mekka und Medina. An Freitagen und religiösen Feiertagen herrscht hier Andrang wie auf einem Rummelplatz. Vor wichtigen Spielen beten am Grabe des Bannerträgers gar ganze Fußballmannschaften, und Eltern kommen am Tage der Beschneidung ihrer Söhne, die in glänzend-kitschige Kostüme eingekleidet sind. Das soll Glück bringen, insbesondere den Kleinen, denn Eyüp soll ein Kindernarr gewesen sein.
Neben dem Karaca-Ahmed-Friedhof auf der asiatischen Seite wurde auch Eyüp zu einem Ort, wo sich fromme Muslime bevorzugt bestatten ließen: osmanische Würdenträger in aufwendigen Mausoleen nahe der heiligen Moschee, das Volk auf dem dahinter ansteigenden Hügel. Die weiten Grabanlagen bestimmen bis heute das Bild Eyüps und verleihen dem Viertel eine entrückt-melancholische Atmosphäre. Oder mit Orhan Pamuks Worten: „So abgeschottet, orientalisch, geheimnisvoll fromm, pittoresk und mystisch ist dieses Eyüp, dass es wie eine der Stadt von fremder Hand aufgepfropfte Orientphantasie wirkt, wie ein türkisch-orientalisch-muslimisches Disneyland.“
Wer lieber gemütlich bergab statt schnaufend bergauf geht, beginnt seine Tour durch Eyüp in luftiger Höhe. Von der Fähranlegestelle sind es nur ein paar Schritte am Ufer entlang, bis man die Talstation der Seilbahn hinauf zum Pierre-Loti-Café (Piyer Loti Kahvesi) erreicht. Von der Terrasse des Cafés
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