Istanbul
genießt man einen eindrucksvollen Panoramablick über das Goldene Horn. Der Weg von der oberen Seilbahnstation bergab gen Südwesten – ein herrlicher Spaziergang vorbei an Tausenden von Grabstelen – bringt Sie fast automatisch zur Eyüp-Sultan-Moschee (Eyüp Sultan Camii).
Hier beginnt auch die Korutürk Caddesi, die das lebhafte Zentrum des Stadtteils bildet. Zahlreiche Goldgeschäfte und verführerisch duftende Imbissläden reihen sich dort aneinander.
Eine weitere interessante Gebetsstätte liegt ca. 200 m südöstlich der Eyüp-Sultan-Moschee: die rot-weiße Zal-Mahmud-Pascha-Moschee (Zal Mahmut Paşa Camii). Sie ist über die Zal Paşa Caddesi zu erreichen, eine schöne, kopfsteingepflasterte Straße, gesäumt von schattenspendenden Bäumen und alten osmanischen Häusern. Hier konnte Eyüp – früher ein weit außerhalb der Stadtmauern gelegenes Dorf, heute mit dem Moloch İstanbul verwachsen – seinen ländlichen Charakter über die Zeit retten.
Weit abseits davon, im Norden Eyüps, lohnt zudem das Santral İstanbul einen Besuch. Das 2007 eröffnete Kunst- und Kulturzentrum am Zipfel des Goldenen Horns ist so ganz anders als Eyüp: cool und modern.
Eyüp
Sehenswertes
Piyer Loti Kahvesi (Pierre-Loti-Café)
Das nette, im Sommer leider oft überfüllte Ausflugscafé hoch über den Grabanlagen Eyüps ist benannt nach dem französischen Marineoffizier und SchriftstellerPierre Loti (1850–1923), der in İstanbul mehrere Jahre seines Lebens verbrachte – viel Zeit davon an-geblich genau hier. Der turkophile Franzose, der am liebsten mit Fes und Gebetskette auftrat, verfasste vorrangig in der Exotik angesiedelte Novellen. Er romantisierte Tahiti und den Senegal, schrieb aber auch über das Alltagsleben in İstanbul. Sein Liebesabenteuer mit der verheirateten Bosporus-Schönheit Aziyade verewigte er in dem gleichnamigen Roman. Seine Werke genossen seinerzeit eine größere Popularität als die eines Emile Zola. Auch der Ausblick vom Café war damals sicherlich schöner: Die Ufer des Goldenen Horns waren z. T. noch bewaldet, und Kinder badeten im sauberen Wasser. Auf diese Romantik muss man heute leider verzichten. Trotzdem lohnt ein Getränk auf der herrlichen Panoramaterrasse fernab vom Gedränge der Millionen noch immer. Falls diese voll ist, kann man in die angrenzende, gepflegte Anlage Turquhouse mit Boutiquehotel, Restaurant und Café ausweichen – hier gibt es ebenfalls tolle Terrassen.
Karyağdı Sok. 5. Tägl. 8–23 Uhr.
Eyüp Sultan Camii (Eyüp-Sultan-Moschee)
Gegenüber dem Moscheeneingang befindet sich im Schatten einer mächtigen Platane das berühmte Grabmal Eyüps, eine oktogonale Türbe. Deren in der Sonne funkelnde Fassade und die Innenwände sind mit feinsten İznik-Fayencen der verschiedensten Perioden geschmückt. Der Bannerträger selbst ruht in einem leicht erhöhten Holzsarkophag. Vor dem reich dekorierten Guckloch zum Sarg beten Pilger zu Allah.
Die dazugehörige Moschee ließ Mehmet der Eroberer fünf Jahre nach dem Fall Konstantinopels errichten. Die heutige Gebetsstätte stammt aus dem Jahre 1800, ein Erdbeben zerstörte den Vorgängerbau. Bis zum Untergang des Osmanischen Reiches wurde hier jeder Sultan bei seiner Inthronisierung mit dem Schwert Osmans gegürtet – eine Feierlichkeit, die der Krönungszeremonie europäischer Monarchen nahe kam. Im Inneren der Moschee beeindrucken elegante Leuchter und ein schöner hellblauer Teppich, ein Geschenk des 1961 hingerichteten Ministerpräsidenten Menderes.
Camii Kebir Cad. Tägl. 8–16.30 Uhr. Falsches Verhalten kann hier mehr als anderswo zu unangenehmen Zwischenfällen führen, beachten Sie deswegen die Kleidervorschriften und stellen Sie sich nie vor einen Betenden.
Zal Mahmut Paşa Camii (Zal-Mahmud-Pascha-Moschee)
Die palastartige Moschee entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jh. und gilt als eines der vielen Meisterstücke Sinans. Ihr Schmuckstück ist der Mihrab mit schönen Fayencen.Zal Mahmud Pascha, der Auftraggeber der Moschee, erwürgte übrigens Sultan Süleymans erstgeborenen Sohn und verhalf soSelim dem Säufer auf den Thron. Dieser belohnte den Pascha daraufhin mit seiner Schwester. Zal Mahmud Pascha und seine Frau starben später in ein und derselben Nacht und teilen sich nun eine Türbe im Garten neben der Moschee.
Zal Paşa Cad.
Santral İstanbul
Energiemuseum und Megagalerie – Santral İstanbul ist beides. Zentrum der 2007 auf dem Campus der Bilgi-Universität initiierten Anlage ist ein aus
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