Istanbul
2008 finden an Moschee und Minarett (das mittlerweile in gekürzter Form wieder steht) umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt. Bis zu Ihrem Besuch sollte die Moschee wieder zugänglich sein.
Einen regeren Besuch als die Moschee genoss lange Zeit das südlich von ihr gelegene Viertel Sulukule , das einstmals älteste Romaviertel der Welt, über das schon byzantinische Schreiber berichteten. Fast hinter jeder zweiten Haustür gab bis in die 1990er Jahre Rakı, laute Musik und leichte Mädchen. Sulukule war so populär, dass selbst James Bond in den Liebesgrüßen aus Moskau vorbeischaute. 2008 wurde das Viertel abgerissen, um modernem Wohnraum Platz zu machen. Die „Stadterneuerung“ bedeutete für das Gros der 3000 Bewohner die Vertreibung an die Stadtränder.
Sulukule Cad.,Edirnekapı. Von Eminönu u. a. mit B 32, 336 E, 336 c, 37 E o. 91 , von Taksim (Busbahnhof) mit B 87. Am besten setzt man sich in Fahrtrichtung rechts. Am westlichen Ende der Fevzi Paşa Cad. auf Höhe des in einer Senke gelegenen Vefa-Stadions (auch „Yurt Güvenliği Stadı“ genannt, rechter Hand) aussteigen, Haltestelle Acı Çeşme. Die Moschee erhebt sich linker Hand voraus.
Kariye Camii (Chora-Kirche)
Erst Klosterkirche, dann Moschee, heute Museum . Der gegenwärtige Bau, von außen eher unscheinbar, stammt aus dem späten 11. Jh. Aber schon im 5. Jh. stand hier eine Kirche, die den Namen Chora trug, was so viel bedeutet wie „in den Feldern“. Der Name der Kirche blieb bestehen, als Theodosius II. die Verteidigungsmauern nach Westen versetzte und die Kirche somit ins Stadtgebiet einschloss.
Äußerst sehenswert sind die vielfarbig glänzenden Mosaiken und Fresken im Stil der paläologischen Renaissance, die zu den bedeutendsten und schönsten Sakralzyklen weltweit zählen. Sie entstammen der Zeit zwischen 1315 und 1321. Der oder die Künstler sind unbekannt. Man weiß nur, dass der Theologe und WürdenträgerTheodorus Metochites die Mosaiken in Auftrag gab. Er selbst sollte die letzten Jahre seines Lebens im Chora-Kloster verbringen, aber nicht freiwillig. Nach einer Revolte von all seinen Ämtern entmachtet, war er dahin verbannt worden. Nachdem die Kirche im frühen 16. Jh. in eine Moschee umgewandelt worden war, kamen die Mosaiken und Fresken unter Putz oder wurden übertüncht. In der Mitte des 20. Jh. wurden sie wieder freigelegt und restauriert.
Die Mosaiken zeigen Szenen der biblischen Geschichte von den Vorfahren Jesu bis zum Weltgericht. Die bedeutendsten darunter sind „Maria im Gebet mit dem Christuskind, flankiert von den Erzengeln Michael und Gabriel“ (A), „Christus als Pantokrator“ (B), „Christus als Pantokrator, in den Kannelüren drum herum seine Stammväter“ (C), „Theodorus Metochites übergibt Christus die Kirche“ (D), die „Deesis“ (E; Darstellung von Christus und Maria, hier jedoch ohne Johannes den Täufer), der gesamte Zyklus aus dem Leben der gebenedeiten Jungfrau Maria (F) und „Josef und Maria bei der Volkszählung“ (G). Die Fresken im Parekklesion (Grabkapelle) behandeln die Themen Tod und Auferstehung. Am eindrucksvollsten ist dabei der Zyklus zum „Jüngsten Gericht“ (H).
Mosaik in der Chora-Kirche
Verändern Sie übrigens beim Anblick der Mosaiken Ihre Position, verändert sich auch oft das Bild: Eine Hand wird größer, ein gestreckter Finger krumm, oder ein Ohr verschwindet gar vollständig. Dies hat mit Unebenheiten des Untergrunds und der leichten Schräglage vieler Steinchen zu tun.
Kariye Camii Sok., Edirnekapı. Von Eminönu u. a. mit B 32, 336 E, 336 c, 37 E o. 91. Von Taksim (Busbahnhof) mit B 87. Am besten setzt man sich in Fahrtrichtung rechts. Am westlichen Ende der Fevzi Paşa Cad. auf Höhe des in einer Senke gelegenen Vefa-Stadions (auch „Yurt Güvenliği Stadı“ genannt, rechter Hand) aussteigen, Haltestelle Acı Çeşme. Dann in Fahrtrichtung noch ca. 70 m weitergehen, dann rechts ab, ausgeschildert mit „Kariye Müzesi“. Tägl.
(außer Mi) 9–18 Uhr. Eintritt 7,50 €. Detaillierte Informationen über die Kirche bietet der Führer Kariye. Die Chora-Kirche Schritt für Schritt von Edda Weissenbacher, erhältlich z. B. in der türkisch-deutschen Buchhandlung in Beyoğlu.
Tekfur Sarayı (Porphyrogennetos-Palast)
Weder Dach noch Stockwerke – nur eine Schale aus rotem Backstein und weißem Marmor ist übrig geblieben von dem herrschaftlichen Palast aus dem 13. Jh., der einst zu den imposantesten des späten Byzanz zählte. Interessanter als
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