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Istanbul

Istanbul

Titel: Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bussmann
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Sokak mündet in den Fischmarkt (Balık Pazarı), wo aber nicht ausschließlich Fisch, sondern auch allerlei Snacks wie frittierte Muscheln mit Knoblauchsoße und Souvenirs verkauft werden. Außerdem gibt es hier zahlreiche Fischrestaurants. Nicht versäumen sollte man einen Blick in die Seitenpassagen des Marktes, allen voran in die Blumenpassage (Çiçek Pasajı). Das Gebäude im Rokokostil stammt aus dem Jahre 1876 und beherbergte einst neben vielen Blumenläden auch einen Schweinefleischmetzger und einen Wiener Bäcker. Heute servieren in dem herrlichen Ambiente gehobenere Restaurants zu überhöhten Preisen.
    Antiquitätenhandel im Viertel Çukurcuma
    Überquert man am Ausgang des Fischmarktes die İstiklal Caddesi, gelangt man, vorbei am alteingesessenen Galatasaray Hamamı , ins Trödlerviertel Çukurcuma . Galerien und Antiquitätengeschäfte laden hier zum Stöbern ein. Der Weg führt durch verwinkelte, zum Bosporus hin abfallende Gassen zwischen teils liebevoll restaurierten, teils aber noch recht leprösen Kolonialbauten hindurch. Unter bunter zum Trocknen aufgehängter Wäsche spielen Kinder Fußball. In der Çukurcuma Caddesi 24 war zuletzt ein ganz besonderes Museum im Entstehen: das Museum der Unschuld (Masumiyet Müzesi) des Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk.
    Über die Boğazkesen und die Bostanbaşı Caddesi erreicht man die steil bergauf führende Bilderbuchtreppengasse Cezayir Sokak . Hier hat man die Wahl zwischen etlichen netten Cafés und Restaurants, oft mit französischem Einschlag und manchmal mit tollen Dachterrassen. Die Stadtväter Beyoğlus planen für die nächsten Jahre auch andere Straßen des Viertels auf ähnliche Weise aufzustylen.
    Weiter bergauf an der Yeniçarşı Caddesi befindet sich linker Hand in einem alten Stadtpalast das Goethe-Institut (Alman Kültür Merkezi) mit der wohl schönsten Dachterrasse aller Goethe-Institute weltweit .
    Der ummauerte Komplex schräg gegenüber beherbergt das Galatasaray-Gymnasium (Galatasaray Lisesi), eine der ältesten und angesehensten Bildungseinrichtungen der Stadt. Über das Gymnasium, das viele Politiker des Landes hervorbrachte, und die gleichnamige Fußballmannschaft (17-maliger türkischer Meister, zuletzt 2008) informiert man im Galatasaray-Kulturzentrum (Galatasaray Kültür Merkezi) nahebei an der İstiklal Caddesi 90. Zu sehen sind Pokale über Pokale und Fotos über Fotos, dazu eine Mokkatasse samt Satz, aus der Atatürk bei einer Schulvisite im Jahre 1930 getrunken hat (tägl. außer Mo 10–18.30 Uhr, Eintritt frei).
    Auf dem Platz zwischen Kulturzentrum und Gymnasium finden an Wochenenden häufig kleine Kundgebungen unter großem Polizeiaufgebot statt. Erstmals demonstrierten hier die sog. „Samstags-Mütter“, Mütter verschwundener politischer Aktivisten, heute Kurden, Atomkraftgegner und andere.
    Knackig in Alufolie: Schokolade aus Beyoğlu
    Auf der İstiklal Caddesi weiter Richtung Tünel liegt rechter Hand der Han Geçidi (Zugang über Hausnummer 116), eine lustige Einkaufspassage mit einem romantischen Innenhof (→ Einkaufen). Dort führen ein paar Treppchen zu einer schönen, alten griechisch-orthodoxen Kirche im Miniformat, der Panhagia Eisodion (Panaya İsodyon Kilisesi). Wie so viele Kirchen İstanbuls liegt sie geduckt hinter einer Häuserzeile. Nach osmanischen Gesetzen war es verboten, christliche Gotteshäuser in erster Reihe zu platzieren oder sie so pompös zu bauen, dass sie Moscheen in den Schatten stellen könnten.
    Das erklärt, warum auch die beiden Franziskanerkirchen weiter südlich an der İstiklal Caddesi etwas zurückversetzt liegen. Dazu gehören die 1913 errichtete neugotische Sankt-Antonius-von-Padua-Kirche (Sent Antuan Kilisesi), die größte katholische Kirche der Stadt (linker Hand hinter der Hausnummer 169–171), und die Santa-Maria-Draperis-Kirche (Sen Maria Draperis Kilisesi) aus dem Jahr 1789 mit einer Marienikone über dem Altar, der allerhand Wunder nachgesagt werden (ebenfalls linker Hand hinter Hausnummer 215). In Nachbarschaft zur zweiten Kirche befindet sich das neue Kunsthaus Arter , eine der besten Galerien der Stadt (Hausnr. 211).
    Palmen schmücken den apricotfarbenen Palast des Russischen Konsulats (Hausnummer 225). Für den Bau der Gesandtschaft schickte der russische Zar seine Hofarchitekten, die TessinerGaspare und Giuseppe Fossati, an den Bosporus. Er hätte das besser nicht tun sollen: Nach Fertigstellung des Gebäudes 1837 arbeiteten sie für besseres Salär am

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